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Liebesnaechte im Palast

Liebesnaechte im Palast

Titel: Liebesnaechte im Palast
Autoren: Alexandra Sellers
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springen. Caroline spannte ihre Muskeln an.
    Kaifar wandte sich ihr ein Stück zu. „Das Hotel wird Ihnen gefallen, Miss Langley. Es ist das beste und exklusivste Hotel in den Emiraten von Barakat. Sie können sich glücklich schätzen, dass Sie einen solchen Preis gewonnen haben."
    Sie spürte die Wirkung seines Lächelns, seiner maskulinen Ausstrahlung und dachte: Vielleicht bin ich nur deshalb besorgt -weil dieser Mann eine so enorme Anziehungskraft hat.
    Sie hätte doch auf David hören sollen. Es war nicht besonders klug gewesen, allein herzukommen.
    Sie hatte gleich das Gefühl gehabt, David mache sich Sorgen wegen irgend etwas, obwohl er es geleugnet hatte. Hatte er befürchtet, sie würde sich in einen attraktiven Ausländer verlieben?
    In jemanden wie Kaifar?
    Der Flughafen lag im Nordosten der Stadt. „Soll ich Ihnen mehr über unser Land erzählen?" fragte Kaifar und wies sie, ohne eine Antwort abzuwarten, auf die Sehenswürdigkeiten hin. Eine alte Festung, die fast im Sand vergraben war, ein Wadi in der Ferne, mit Palmen vor goldenen Dünen, ein kleines Wüstendorf, das abgesehen von den Satellitenschüsseln so aussah, als stamme es aus der Steinzeit.
    „Dies ist das Haus des wichtigsten Mannes im Ort. Früher ein mal war der Besitz von zwei Maultieren ein Zeichen für seinen Reichtum. Heute ist es das Fernsehen", erklärte er und lächelte wieder. Doch Caroline konnte sich nicht ganz entspannen.
    Bald darauf erreichten sie. die Stadt, und ein schönes, beein druckendes Gebäude aus blauen Mosaikfliesen und Spiegelglas kam in Sicht. „Das ist unsere Große Moschee", bemerkte er. „Sie wurde im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert von m..." Er hielt inne, als ob er nach dem Namen suchte. „... Königin Hautnah erbaut. Ihr Grab ist auch dort."
    Caroline betrachtete das Gebäude und war auf den ersten Blick fasziniert von der exotischen Schönheit. Als Kaifar ihre Begeisterung bemerkte, bremste er ab und hielt am Straßenrand. I )er geräumige gepflasterte Vorhof lag im Schatten von Bäumen, wo Springbrunnen zusätzliche Kühle spendeten. Die Menschen, Touristen wie Gläubige, hielten sich dort auf. Der Ort strahlte Ruhe aus, und Caroline bewunderte die großartige Architektur. Plötzlich kam ihr, was sie sah, bekannt vor, und sie schnappte erstaunt nach Luft.
    „Was ist denn, Miss Langley?"
    „Ich glaube, mein Verlobter besitzt eine Miniatur dieser Szenerie, auf Elfenbein gemalt. Ist das möglich?" Ganz anders und ungleich beeindruckender war dieses Gebäude in Wirklichkeit.
    „Alles ist möglich, nicht? Dass ein Mann in New York eine Miniatur eines solchen Gebäudes hat, ist nicht so erstaunlich, selbst wenn man sich fragt, warum er sie wohl haben mag. War Ihr Verlobter schon in meinem Land?"
    „Ich glaube nicht. Nein."
    „Und trotzdem besitzt er ein Bild der Großen Moschee."
    „Mein Verlobter ist Sammler."
    Kaifar schwieg.
    „Antiquitätensammler, wissen Sie", erläuterte sie ihm, weil sie dachte, er hätte ihre Worte nicht verstanden. „Er kauft alte Kunstwerke und Objekte. Das meiste ist griechisch oder römisch, aber er hat auch Orientalisches."
    „Ach, er kauft die Sachen?" Er streckte den Arm aus dem Fenster und winkte einen alten Mann auf einem wackeligen Fahrrad vorbei. Sie war überrascht, dass sich im Korb auf dem Gepäckträger ein verschmutzter, zerschrammter Computerbildschirm befand.
    Caroline lächelte amüsiert. „Wie sollte er sie sonst sammeln?"
    Kaifar hob die Schultern. „Manche Leute sammeln Dinge, die ihnen geschenkt wurden. Oder die sie gestohlen haben."
    Caroline ärgerte sich darüber. „Ich bin überzeugt, dass David alle Stücke seiner Sammlung auch bezahlt hat. Glauben Sie mir, er ist reich genug, sogar die ganze Moschee zu kaufen. Er muss nicht..."
    Da unterbrach er sie in barschem Ton: „Niemand ist reich ge nug, die Große Moschee zu kaufen.
    Sie ist nicht verkäuflich." Er klang ärgerlich. Caroline hätte sich ohrfeigen mögen. Sie wollte sich ihren Begleiter nicht zum Feind machen, ehe ihr Urlaub begonnen hatte. Manche Auslä nder, das wusste sie, kränkte die Annahme, dass alles, einschließlich ihre Herkunft, in Geld aufgewogen werden konnte.
    „Es tut mir leid, ich hatte das nicht wortwörtlich gemeint. Natürlich kann so ein Gebäude nicht verkäuflich sein", entschuldig te sie sich hastig.
    Kaifar wandte sich ihr zu. „Sie kommen in der Nacht und stehlen die Schätze der Moscheen und Museen ... sie wagen es sogar, die alten Fliesen und
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