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Liebesnaechte im Palast

Liebesnaechte im Palast

Titel: Liebesnaechte im Palast
Autoren: Alexandra Sellers
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Steindenkmäler abzuschlagen. Wir laben inzwischen Wachen bei sämtlichen Sehenswürdigkeiten. 7er einen solchen Versuch unternimmt und dabei erwischt wird, kommt ins Gefängnis. Aber es ist unmöglich, alles zu bewachen, und die Gefahr treibt den Preis hoch, so dass sich immer jemand finden lässt, der das Risiko eingehen will. So etwas tun ausländische Sammler dem Erbe meines Landes an."
    Caroline war empört und fühlte sich mitschuldig. „Ich bin si-1er, dass David so etwas nie getan hat!"
    „Wirklich?" fragte er, als fände er das Thema langweilig. „Nun, dann können wir Ihrem Verlobten nicht die Schuld an unseren Problemen geben."
    Wenn Caroline darüber nachdachte, hatte sie keine Ahnung von Davids Geschäftspraktiken. „Wenn die Leute ihr eigenes Erbe für Geld versetzen wollen, kann der Käufer doch nichts dafür, oder?"
    Kaifar trat an einer Ampel so heftig auf die Bremse, dass sie gegen den Anschnallgurt gedrückt wurde. Aber als sie in den Rückspiegel schaute, wirkte seine Miene reglos, und er antwortete auch gelassen: „Sie haben wohl keine Ahnung, welche verzweifelten Dinge die Menschen imstande sind, für Geld zu tun, oder?"
    Sie begegnete seinem Blick und spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. Das kann nicht sein, sagte sie sich. Seine Bemerkung ist nicht ironisch gemeint... Wahrscheinlich glaubte er, sie wäre reich.
    Aber wie genau hatte er doch den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Caroline hatte bisher immer recht widerstreitende Gefühle gehabt, was ihre Verlobung betraf, aber bisher hatte sie sich dafür nie geschämt. Und gewiss würde sie es nicht zulassen, dass David sie kaufte, wie er ein Stück für seine Sammlung erwarb. Sogar dann nicht, wenn sie selbst genau das Motiv hatte, das Kaifar gerade genannt hatte -Verzweiflung.

3. KAPITEL
    Zwanzig Minuten später stand Caroline in einem kühlen, komfortablen Raum mit Ausblick auf eine schattige Terrasse und das Meer".
    „Sie werden sich ein wenig ausruhen wollen, vielleicht möchten Sie auch etwas trinken, sich duschen und umziehen", meinte Kaifar und deutete nach draußen, wo er einen Dienstboten gebeten hatte, ein Tablett mit Eis und Getränken hinzustellen. „In drei Stunden bin ich wieder da. Dann essen wir zu Abend."
    Sie musterte ihn überrascht. „Wie meinen Sie das? Weshalb wollen Sie mich zum Essen ausführen?"
    „Ich gehöre zu dem Preis, den Sie gewonnen haben, Miss Langley", erwiderte er und lächelte, so dass sie sich nervös abwandte. „Möchten Sie in ein europäisches Restaurant, oder wollen Sie lieber die Speisen meines Landes kosten?"
    Konnte sie sich beschweren? Es würde vermutlich keinen Spaß machen, allein zu Abend zu essen.
    „Nun, lieber die Speisen Ihres Landes."
    Kaifar nickte knapp und ließ sie allein. Caroline ging zu den bogenförmigen Terrassentüren, zog sie auf und trat hinaus. Sie seufzte zufrieden. Wie herrlich, einmal von zu Hause weg zu sein und in Ruhe über alles nachdenken zu können. Es kam ihr vor, als hätte sie keine freie Minute mehr für sich gehabt. Nicht, seit ihr Vater ihr Davids Antrag überbracht hatte.
    In weiter Ferne, kaum sichtbar, rief ein Muezzin die Gläubigen der Stadt zum Gebet. Vor ihr erstreckte sich das blaue Wasser des Golf von Barakat. Die Palmen unten im Hof reckten sich zu einem gewölbten Baldachin, der die halbe Terrasse vor der Sonne schützte. Überall wo sie hinschaute, sah sie Blumen. Unter einem der Bäume stand ein Tisch mit Stühlen. Dort nahm Caroline Platz, ließ ein paar Eiswürfel in ein Glas fallen und schenkte sich Mineralwasser ein.
    Die Umgebung wirkte unglaublich beruhigend. Ihre Probleme nid Verpflichtungen schienen meilenweit weg. Vor ihr lagen zwei Wochen, in denen sie nur Zeit für sich selbst haben würde.
    Sayed Hajji Karim ibn Daud ibn Hassan al Quraishi streckte eine Hand nach der Schale mit den glänzenden Trauben aus und nahm eine der Früchte, um sie prüfend zu betrachten. Nasir, seinem Sekretär, war der finstere Ausdruck in den Augen seines Herrn nicht entgangen. Als Prinz Karim jetzt die Traube in den Mund .leckte und seinen Sekretär ansah, begann dieser:
    „Ich versichere Ihnen, Hoheit, niemand außer Ihnen, Prinz Rafi und mir kennt Eure wahren Absichten. Wer sollte sie preisgegeben haben? Nur ich bin in die Ausführung der Pläne eingeweiht worden. Vor allen anderen wurde die Wahrheit geheim ge halten. Alles wurde so vorbereitet, wie Sie es befohlen haben."
    „Und trotzdem ist dieser Mann nicht gekommen", bemerkte Prinz
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