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Liebesnaechte im Palast

Liebesnaechte im Palast

Titel: Liebesnaechte im Palast
Autoren: Alexandra Sellers
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heißt, er soll ihrem Vater eine große Summe für sie gegeben haben." Er reichte den beiden Prinzen eine Faxkopie des Zeitungsfotos.
    „,Das Kronjuwel für David Percys Privatsammlung'!" las Karim.
    „Aha, eine Mona Lisa!" rief Prinz Rafi interessiert.
    Karim betrachtete das Foto, auf dem eine blass und ernst aussehende junge Frau im Kostüm neben einem glattrasierten Mann mittleren Alters zu sehen war. Er wandte sich an seinen Sekretär. „Und so sieht er die Frau?" fragte er und deutete auf die Überschrift. Der Sekretär senkte nur den Kopf. „Er will sie für seine Sammlung haben?" forschte Karim.
    „Man muss natürlich die Ungenauigkeiten solcher Angaben und auch die Freiheiten in Erwägung ziehen, die sich die Presse herausnimmt", gab Nasir zurückhaltend zu bedenken.
    Prinz Karim nickte. Seine dunklen Augen funkelten. Sein Gesichtsausdruck wirkte entschlossen, wie der eines Wüstensohnes, der in den Kampf reitet. Er sah sich erneut das Foto an. „Ausgezeichnet!
    Möglicherweise wird Mr. Percy auf einen Tausch eingehen wollen."
    Nasir zeigte sich kein bisschen überrascht. Ihn konnte nichts überraschen.
    „Das Kronjuwel meiner Sammlung gegen seines", fuhr Prinz Karimfort. „Zuerst müssen wir uns natürlich Mr. Percys Krönjuwel aneignen."
    Als Kaifar vor Carolines Tür erschien, trug er einen weißen Baumwollanzug, der weder orientalisch noch westlich wirkte, aber bequem schien. Doch bei seiner dunklen Haut und dem schwarzen Bart erschien er ihr sehr wohl fremdländisch. Seine kräftigen, bloßen Füße steckten in Riemensandalen, wie sie sie vorhin bei vielen Männern und Frauen in der Stadt gesehen hatte.
    Einen Moment lang standen sie schweigend in der Tür. Dann lenkte Caroline ihren Blick und meinte: „Ich hole meine Tasche." Ihre Stimme war kaum hörbar und klang fast atemlos. Sie wandte sich um. Da läutete das Telefon.
    Kaifar betrat den Raum, machte die Tür zu und nahm den Hörer ab. Zuerst sagte er ein paar Worte auf arabisch, dann schwieg er und wartete.
    Verwundert über diese Anmaßung - hatte er etwa ihre Zimmernummer als Kontaktadresse für sich weitergegeben? - runzelte Caroline die Stirn. Er lächelte höflich, als er dann sprach: „Guten Abend, Mr. Percy! Hier spricht Kaifar! Es tut uns leid, dass Sie in New York sind und nicht hier in unserem schönen Land."
    Caroline war ärgerlich. „Geben Sie mir den Hörer!" Mit zwei schnellen Schritten war sie bei ihm.
    Er war groß. Sein schwarzer Bart war gerade mal auf ihrer Augenhöhe. „Geben Sie mir ..." wollte sie erneut verlangen, aber eine herrische Handbewegung hieß Sie unwillkürlich schweigen.
    Plötzlich grinste er und zeigte dabei seine Zähne. Caroline wich einen Schritt zurück und hatte das Gefühl, einen Wolf lä cheln zu sehen. Aber das Lächeln hatte nicht ihr gegolten. „Ich heiße Kaifar, Mr.
    Percy", wiederholte er mit seltsamem Nachdruck. „Zweifellos werden wir voneinander hören. Aber jetzt gebe ich Ihnen Miss Langley."
    „Hallo, David", meldete sie sich und warf Kaifar einen vielsagenden Blick zu, ehe sie sich abwandte.
    „Caroline? Wo bist du, meine Liebe?"
    Eigentlich hätte sie antworten müssen: In meinem Hotelzimmer. Doch instinktiv entschied sie sich für eine Lüge: „In der Ein gangshalle des Hotels, David." Sie hatte keine Ahnung, wie er reagieren würde, wenn er erführe, dass ein fremder Mann in ih rem Hotelzimmer an ihr Telefon ging.
    „Und wer war der Mann eben? Ich hatte verstanden, dass ich durchgestellt werde ..."
    „Kaifar ist der Führer, dessen Dienstleistungen zu meinem Preis gehören." Nach dem Wort
    „Dienstleistungen" entstand eine eigenartige Pause. Doch als David ihr schließlich antwortete, ignorierte er die Wirkung, die das Wort wohl zuerst ausgelöst hatte.
    „Hattest du einen angenehmen Flug?"
    „Sehr angenehm."
    Sie unterhielten sich ein paar Minuten, bis David sich verge wissert hatte, dass sie gut angekommen war. Caroline hatte David nie viel zu sagen, aber jetzt hätte sie ihn am anderen Ende festgehalten, wenn sie gekonnt hätte. Plötzlich fürchtete sie sich vor dem, was passieren mochte, sobald sie den Hörer auflegte. Aber es war nicht zu verhindern, dass David sich von ihr verabschiedete.
    Caroline hielt den Hörer einen Moment länger fest und gab vor, noch zuzuhören. Doch schließlich verabschiedete sie sich munter vom Wählton und legte auf.
    Als sie Kaifars Blick begegnete, wusste sie, dass die Lüge vor hin ein schrecklicher Fehler gewesen war.
    Er schaute
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