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Liebeslied für einen Prinzen

Liebeslied für einen Prinzen

Titel: Liebeslied für einen Prinzen
Autoren: RAYE MORGAN
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doch.“
    „Lieber nicht“, wehrte sie lächelnd ab.
    Ihr herablassender Tonfall trieb ihn zum Wahnsinn. Wieder wies sie ihn zurück. Nun, wenn sie so eine Expertin war …
    „Wie viele Kinder haben Sie denn?“, erkundigte er sich herausfordernd.
    „Keine“, räumte sie ein und lächelte amüsiert. „Ich bin nicht einmal verheiratet.“
    „Und warum sollte ich dann auf Sie hören, wenn ich fragen darf?“
    „Weil Sie Rat brauchen, Ihre Intuition lässt Sie ja eindeutig im Stich.“
    Na also, dachte Elena Valerio. Das sollte reichen. Gleich würde der Fremde aufspringen und zornig weggehen. Dann war sie ihn los. Genau das wollte sie … oder?
    Hätte sie ihn doch sehen können! Das wünschte sie sich selten. Schon vor Jahren hatte sie sich mit ihrer Blindheit abgefunden und sie auf so vielfältige Art kompensiert, dass sie es gelegentlich als Vorteil empfand, nicht sehen zu können.
    Bei diesem Mann war es jedoch anders. Seine energische Stimme und seine direkte Art hatten etwas in ihr ausgelöst, das sie nicht erklären konnte. Jetzt wünschte sie sich, diesen Eindrücken sein Gesicht zuordnen zu können.
    Sie hörte Ungeduld und einen gleichmütigen Zynismus in seiner Stimme mitschwingen, der ihr nicht gefiel. Der Mann ließ andere für sich arbeiten. Seine Arroganz wurde nur noch von dem Verlangen übertroffen, alles um ihn herum zu kontrollieren. Einerseits wollte er Elena mit Charme umgarnen, andererseits fühlte sie bei ihm eine seltsame innere Kälte, die sie frösteln ließ. Er vereinte alles in sich, das sie an einem Mann nicht mochte.
    Und er war noch immer hier. Worauf wartete er bloß?
    Elena seufzte. „Also gut, ich gebe Ihnen einen kostenlosen Tipp. Entspannen Sie sich.“
    „Entspannen? Warum sollte ich mich entspannen?“
    „Sind Sie nicht nach San Rinaldi gekommen, um sich zu erholen?“
    „Nein. Ich bin aus geschäftlichen Gründen hier.“
    „Ach, das erklärt einiges“, meinte sie. „Sie sollten die Anspannung loswerden. Ihr Sohn spürt das und vertraut Ihnen nicht. Daher ist es kein Wunder, dass er sich gegen Sie stellt.“
    Adam biss die Zähne zusammen, um es der Fremden nicht mit gleicher Münze heimzuzahlen. Wenn er wollte, hätte er ihr bestimmt auch einiges auf den Kopf zusagen können, das ins Schwarze traf. Damit würde er jedoch nichts erreichen. Darum entschied er sich für eine andere Taktik.
    „Sie haben schöne Haare“, stellte er fest und betrachtete ihr Haar, das im Sonnenschein schimmerte. Adam widerstand der Versuchung, die Hand auszustrecken, um es zu berühren.
    „Tatsächlich?“ Sie wirkte überrascht. „Ich mag es, wie es sich auf meinem Rücken anfühlt.“ Anmutig strich sie es zurück, sodass ihr Haar über die nackte Haut strich, die die hinten tief ausgeschnittene Bluse freigab.
    „Sie haben auch einen schönen Rücken“, fügte Adam auf gut Glück hinzu.
    „Werden Sie nicht eine Spur zu persönlich?“ Sie straffte die Schultern.
    „Tut mir leid“, versicherte er, doch es klang nicht sonderlich überzeugend.
    „Nein, tut es nicht.“
    Jetzt hatte er endgültig genug. „Könnten Sie mir vielleicht erklären, warum Sie sofort eine spontane Abneigung gegen mich entwickelt haben?“, fragte er.
    „Ach, merkt man das so deutlich?“ Die Fremde presste für einen Moment die Lippen zusammen, ehe sie lächelte. „Gut so.“
    Adam war klar, dass er aufstehen und gehen sollte. Diese Frau wollte ihn nicht in ihrer Nähe haben. Trotzdem konnte er sich nicht von ihrem Anblick losreißen. Er wollte, dass sie ihn mochte. Vielleicht genügte es auch, wenn sie zugab, dass er gar nicht so schlimm war. Dann würde er ihr eine Abfuhr erteilen. Adam war sich nicht sicher.
    Sie wandte sich ihm wieder zu. „Möglicherweise kann ich mein nicht gerade freundliches Verhalten erklären: Sie glauben doch, dass Ihnen Frauen wie überreife Äpfel einfach in den Schoß fallen?“
    „Und was meinen Sie damit?“, fragte er amüsiert. „Dass Sie noch nicht reif sind?“
    Kaum merklich schüttelte sie den Kopf.
    „Oder dass Sie eine verbotene Frucht sind?“, fuhr er fort.
    Jetzt lachte sie laut auf. „Volltreffer“, meinte sie und wurde rasch wieder ernst. „Also, wenn Sie nichts dagegen haben …“
    „Ich habe aber etwas dagegen.“ Tief atmete er ihren Duft ein und erkannte, dass das einer der Gründe war, aus denen er sich nicht zurückzog. Sie duftete wie eine exotische Frucht, mochte es nun eine verbotene Frucht sein oder nicht. Jedenfalls reizte sie Adam.
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