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Liebeslied für einen Prinzen

Liebeslied für einen Prinzen

Titel: Liebeslied für einen Prinzen
Autoren: RAYE MORGAN
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gegründet hatte und bis zum heutigen Tag leitete, gehörte zu den wichtigsten in der Branche. Daran änderte die drohende Übernahme, gegen die er derzeit ankämpfte, auch nichts.
    Die Abfuhr machte ihm etwas aus. Normalerweise war er derjenige, der anderen einen Dämpfer verpasste, wenn es nötig war. Diese Frau forderte ihn heraus, spontan wollte er darauf eingehen.
    Adam hielt sich dennoch zurück. Ausnahmsweise wurde er von einer Frau nicht bewundert. Na und? In der nächsten Zeit gab es wesentlich wichtigere Probleme zu lösen.
    Er warf einen Blick zum Strand. Jeremy spielte immer noch mit dem Hund. Wahrscheinlich wäre es am besten, zu ihnen zu gehen. Während Adam darüber nachdachte, schüttelte sich der Hund, der offenbar im Meer gewesen war, und spritzte Jeremy von oben bis unten nass.
    Adam seufzte. Er hatte die Wahl. Entweder er wälzte sich mit einem Jungen und einem Hund im feuchten Sand, oder er verwickelte eine schöne Frau in ein Gespräch, damit sie sich für ihn zu interessieren begann. Die Entscheidung fiel ihm leicht.
    „Darf ich mich zu Ihnen setzen?“, fragte er, deutete auf die niedrige Steinmauer und setzte sich, ohne auf die Antwort zu warten.
    Sie zögerte lange genug, um ihm zu verstehen zu geben, wie wenig sein Vorhaben sie begeisterte. Aber sie blieb höflich. „Bitte sehr“, sagte sie kühl und rückte ein Stück zur Seite, damit er genug Platz hatte. Dabei schob sie eine Leinentasche weg, die so groß war, dass womöglich ihr gesamtes Hab und Gut hineinpasste.
    Adam war ihr jetzt so nahe, dass er einen feinen Duft auffing, frisch und nicht sonderlich süß. Unvermittelt verspürte Adam den Wunsch, ihre vollen Lippen zu küssen.
    Aufgewühlt zog er sich ein Stück zurück. Seit Jahren hatte er nicht mehr so heftig auf die Nähe einer Frau reagiert – und er war ständig von schönen Frauen umgeben. Vielleicht lag es an diesem Ort, an der sanften verführerischen Brise oder dem leisen Plätschern der Wellen am Strand.
    Er wandte sich hastig ab und blickte aufs Meer hinaus. Diese Frau brachte ihn aus dem Gleichgewicht, und er wollte nicht, dass sie das erkannte. Er hasste es, Verwundbarkeit zu zeigen. Seit einiger Zeit hatte sich dieser Abscheu verstärkt. Das war Adam bereits aufgefallen. Er vertraute den Leuten immer weniger. Und aus Erfahrung wusste er, dass vor allem schöne Frauen einem Mann gefährlich wurden.
    Wie lautete die Redewendung? Gebranntes Kind scheut das Feuer. Adam hatte sich verbrannt, sogar mehr als einmal und äußerst schmerzhaft. Ja, er scheute das Feuer und machte einen großen Bogen um jede Flamme. Bevor er jemandem vertraute, brauchte er hieb- und stichfeste Beweise dafür, dass diese Person ehrlich und rechtschaffen war.
    Trotzdem liebte er Herausforderungen und spielte gern mit. Er rechnete eben nur nicht mit einem Gewinn, den er als Sieger mit nach Hause nehmen konnte.
    „Ein guter Aussichtspunkt“, bemerkte er und ließ den Blick über die scheinbar unendliche Weite des tiefblauen Mittelmeers wandern. „Kommen Sie oft hierher?“
    „Sehr oft sogar“, erwiderte die Fremde. „Es zieht mich vor allem jedes Mal her, wenn eine wichtige Entscheidung ansteht … oder wenn ich alles hinter mir lassen möchte“, fügte sie offen hinzu und warf ihm ein strahlendes Lächeln zu. „Oder wenn ich bloß mit meinen Vorfahren in Verbindung treten möchte.“
    „Mit Ihren Vorfahren?“, fragte er und lächelte ebenfalls. Wenn sie ihm auch nur etwas entgegenkam, würde er darauf eingehen. Ein Flirt kostete nichts, man brauchte nicht viel von sich zu verraten, und es machte Spaß. Außerdem konnte ein Flirt zu einem kleinen Abenteuer führen. Im Vorhinein wusste man das nie. Und diese Fremde war mit Abstand die reizvollste Frau, die er seit Langem gesehen hatte. Vielleicht lohnte es sich, ihre Abwehrhaltung zu überwinden …
    „Hier wimmelt es überall förmlich von meinen Vorfahren“, erklärte sie und machte eine ausladende Handbewegung, als würden überall auf den Felsen und in den Höhlungen der schroffen Küste ganze Scharen von Geistern stehen und sie beobachten.
    „Im Ernst?“ Adam drehte sich zur Felswand um, weil er gern auf ihre Fantasie einging. „Warum stellen Sie mich nicht vor?“
    Die Fremde lachte leise. „Was interessieren Sie schon meine angestaubten Vorfahren auf San Rinaldi?“
    Adam lächelte ironisch. „Es wird Sie vermutlich überraschen, aber ich habe hier auch einige“, gestand er.
    „Tatsächlich?“ Fragend zog sie die
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