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Lieber Daniel. Briefe an meinen Sohn

Lieber Daniel. Briefe an meinen Sohn

Titel: Lieber Daniel. Briefe an meinen Sohn
Autoren: Sergio Bambaren
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Leben.
    Einmal wurde ich nach einer Lesung gefragt:
    »Sie sagen, dass man seinen Träumen folgen und sein eigenes Leben leben muss. Aber mit Ihren Bestsellern verdienen Sie jetzt ja wohl mehr Geld denn je!«
    »Stimmt«, sagte ich, »aber dass Sie mir so eine hinterhältige Frage stellen, zeigt, dass Sie nicht wissen, dass über neunzig Prozent meines Honorars an Stiftungen, Hilfs- und Wohltätigkeitsorganisationen gehen. Ich behalte davon nur so viel, wie ich brauche, um nicht in finanzielle Not zu geraten, und ich brauche wahrlich nicht viel – das eine oder andere Surfbrett, eine kleine Wohnung mit Blick aufs Meer, meine alte Gitarre, einen gebrauchten Geländewagen, damit ich zu den Stränden fahren kann, wo ich surfen und mit Delfinen und Walen schwimmen kann, und einen kleinen Laptop, auf dem ich niederschreiben kann, was ich fühle.«
    Ich blickte dem Journalisten in die Augen und fügte hinzu:
    »Ach ja – und dann habe ich natürlich noch Dutzende, wenn nicht gar Hunderte von Träumen und wundervollen Erinnerungen an Orte, die ich gesehen, Menschen, die ich getroffen habe, und an Tausende Wellen, die ich noch immer auf dem Meer und in meinem Herzen reite. Aber die nehmen ja nicht viel Platz weg – ich reise gern mit leichtem Gepäck.«

    Ich liebe Dich so sehr, Daniel, ich liebe Dich mehr, als Du Dir je vorstellen kannst!

Nachwort
    Am 9. November 2009 fand in ganz Lateinamerika die Premiere meines Films statt. Ein voller Erfolg. Der Verleih, Twentieth Century Fox, hatte außerdem die Rechte für Nordamerika gekauft, und unsere Agentur Celluloid Dreams hatte schon die meisten Rechte für die anderen Länder und Kontinente verkauft. Dann verkündete Twentieth Century Fox: » The Dolphin – Story of a Dreamer wurde zusammen mit zwanzig anderen Animationsfilmen in der Kategorie ›Bester animierter Spielfilm 2009‹ für die Academy Awards of Merit nominiert.« Damit waren wir im Rennen um den Oscar …!
     
    Wenn ich also irgendwann noch einmal das Wort »unmöglich« höre, dann spricht derjenige mit mir in einer Fremdsprache, die ich nicht verstehe. »Unmöglich« gibt es nicht. Es gibt nur Leidenschaft für alles, was man tut, Glaube, harte Arbeit und Beharrlichkeit, dann kommt alles wie von selbst.
     
    Sonntagabend, 1. Dezember 2009. Ich komme gerade aus dem Kino, ich habe mir The Dolphin angesehen. Heute ist mein Geburtstag, ich bin neunundvierzig Jahre alt geworden. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht! Aber das stört mich nicht.
    Ich habe mir unseren Film heute angeschaut, weil es wahrscheinlich die letzte Möglichkeit war, ihn in Lateinamerika auf Großbildleinwand zu sehen. Ich möchte nicht unbescheiden sein, aber das Kino war voll bis auf den letzten Platz. Als ich bemerkte, wie sehr die Kinder sich freuten und lachten und dass auch viele Erwachsene die Szenen aufmerksam verfolgten, die an sie gerichtet waren, wusste ich, dass wir unser Ziel erreicht hatten: Wir konnten eine Saite in ihrem Herzen anschlagen. Vielleicht denken sie über ihr Leben nach, wenn sie aus dem Kino kommen oder sich die DVD ansehen. Wer weiß? Vielleicht konnten wir in ihrem Herzen ein kleines Fenster öffnen und ihnen zu der Einsicht verhelfen, dass es viele Wege gibt, sein Leben zu leben, aber dass es wahrscheinlich noch viel wichtiger ist, seinen eigenen Weg zu gehen. Ich sehe die Zweifel in ihren Augen – was sie gerade gesehen und gehört haben, hat sie ein wenig verunsichert. Genau das hatten wir vor!
    Twentieth Century Fox ist sehr glücklich über die Zusammenarbeit mit unserer kleinen Produktionsgesellschaft, die »Dolphin Films« heißt, von den Mitarbeitern aber nur »Dreamer’s Club« genannt wird. Twentieth Century Fox hat das Vorrecht erworben, die Fortsetzung des Films weltweit zu verleihen.
    Nach drei Jahren harter Arbeit sind wir nun endlich im sicheren Hafen eingelaufen.
    Mich aber macht glücklich, dass ich etwas mit anderen teilen konnte, ihnen etwas geben konnte, ohne dafür etwas haben zu wollen, und das ist das schönste Geschenk, das es gibt.

nichts ist unmöglich, wenn Du Dein Leben lebst. Verliere nie das Lächeln, mit dem Du jeden Morgen erwachst. Verliere nie den strahlenden Glanz in Deinen Augen, der direkt aus Deiner Seele kommt. Egal, was Du mit Deinem Leben anfangen willst, Deine Mutter und ich werden immer für Dich da sein, in guten wie in schlechten Zeiten. Wenn dann die Zeit gekommen ist und Du Deine eigenen Flügel ausbreitest, dann werden wir uns verabschieden und Dir
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