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Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht
Autoren: Amanda Quick
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gegangen?«
    »Sie müssen sich damit zufrieden geben, dass ich meine Gründe hatte, Elizabeth Delmont zu dieser Zeit aufzusuchen und dass meine Gründe außerordentlich wichtiger Natur waren. Und jetzt, wo sie tot ist, habe ich keine andere Wahl, als ihren Mörder zu finden.«
    Sie war benommen. »Sie haben die Absicht, den Mörder
selbst
zu suchen?«
    »Jawohl.«
    »Aber das ist doch sicher Aufgabe der Polizei, Sir.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Die Polizei wird natürlich auch ihre Nachforschungen anstellen, aber ich bezweifle sehr, dass sie den Missetäter finden wird.«
    Sie öffnete die Hände wieder und griff erneut nach ihrem Stift. »Das ist alles sehr interessant, Mr. Grove. In der Tat finde ich es fesselnd.« Sie schrieb:
entschlossen und unerbittlich
auf ihren Zettel. »Lassen Sie mich sehen, ob ich die Tatsachen richtig verstanden habe. Sie untersuchen den Tod von Mrs. Delmont, und Sie sind hierher zu mir gekommen, um mich zu fragen, ob ich irgendwelche Informationen über den Mord habe.«
    Er sah, wie ihr Stift schnell über das Papier glitt. »Das ist die richtige Einschätzung der Situation.«
    Das kann man wohl einen erstaunlichen Vorfall nennen, dachte sie. Viel erstaunlicher hätte er überhaupt nicht sein können.
    »Ich werde Ihnen sehr gern alles erzählen, an das ich mich erinnern kann, Sir, wenn Sie mir zunächst einmal erklären, warum Sie sich für die ganze Sache interessieren.«
    Er betrachtete sie, als sei sie ein ganz besonderes biologisches Wesen, das unerwartet aufgetaucht war und sich jetzt nur sehr schwer identifizieren ließ. In der Stille hörte man das Ticken der großen Uhr.
    Nach einer langen Weile schien er eine Entscheidung getroffen zu haben.
    »Also gut«, meinte er. »Ich werde Ifinen einige Ihrer Fragen beantworten. Aber als Gegenleistung muss ich darauf bestehen, dass Sie über all das, was ich Ihnen sage, strengstes Stillschweigen bewahren.«
    »Ja, natürlich.« Sie notierte schnell das Wort:
geheimnisvoll
auf ihrem Zettel.
    Er war schon von seinem Stuhl aufgestanden, noch ehe sie überhaupt bemerkt hatte, dass er sich bewegte.
    »Was um alles in der Welt?« Erschrocken von seiner plötzlichen Bewegung schnappte sie nach Luft und ließ ihren Stift fallen.
    Mit zwei großen Schritten hatte er die Entfernung zwischen ihnen überbrückt und nahm das Blatt Papier von ihrem Schreibtisch.
    So weit ging seine offensichtliche Erschöpfung also doch nicht, dachte sie. Und dabei hatte er ihr sogar beinahe Leid getan.
    »Sir.« Sie versuchte, ihm den Zettel aus der Hand zu reißen. »Geben Sie mir das bitte sofort zurück. Was fällt Ihnen eigentlich ein?«
    »Ihre Liste der Dinge, die Sie erledigen müssen, hat mich neugierig gemacht, Madam.« Er überflog den Zettel schnell, und sein Gesichtsausdruck wurde immer kälter.
»Dunkelgrauer Rock und Hose? Wilder Gesichtsausdruck?
Was zum Teufel hat das zu bedeuten?«
    »Ich sehe keinen Grund dafür, dass meine Notizen für Sie von Bedeutung sein sollten, Sir.«
    »Ich habe Ihnen gerade erklärt, dass die Angelegenheit streng vertraulich behandelt werden muss. Immerhin gibt es die Möglichkeit eines Skandals. In diesen Dingen habe ich sehr strenge Regeln.«
    Sie runzelte die Stirn. »Sie haben Regeln, wenn es um Skandale geht? Was hat das denn zu bedeuten?«
    »Ich vermeide sie tunlichst.«
    »Tut das nicht jeder?« Da es ihr nicht möglich war, ihm den Zettel wieder zu entreißen, machte sie ein hochmütiges Gesicht. »Glauben Sie mir, Sir, auch ich habe nicht den Wunsch, in einen Skandal verwickelt zu werden. Ich habe ganz sicher nicht die Absicht, außerhalb dieses Hauses über Ihre Untersuchungen zu reden.«
    »Und warum halten Sie es dann für nötig, diese Bemerkungen aufzuschreiben?«
    Rechtschaffene Empörung stieg in ihr auf. »Ich habe nur meine Gedanken in eine gewisse Ordnung gebracht.«
    Er überflog das, was sie aufgeschrieben hatte. »Gehe ich richtig in der Annahme, dass dieses Gekritzel mit meiner Kleidung und der Farbe meiner Augen zu tun hat, Mrs. Fordyce?«
    »Nun ja …«
    »Ich verlange zu wissen, warum Sie Ihre Beobachtungen zu Papier bringen. Verdammt, wenn Sie glauben, Sie könnten mich zum Objekt Ihrer privaten Aufzeichnungen machen …«
    »Ich versichere Ihnen, dass ich nicht die Absicht habe, Sie in meinen privaten Aufzeichnungen zu erwähnen.« Es gelang ihr, diese Bemerkung mit äußerster Überzeugung vorzubringen, weil sie genau der Wahrheit entsprach.
    »Dann muss ich daraus wohl schließen, dass
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