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Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht
Autoren: Amanda Quick
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Bild war eine Locke blonden Haares unter einem abgeschrägten Kristall befestigt.
    Lange betrachtete Adam das Gesicht der Frau und prägte sich jede Einzelheit des winzigen Bildes ein. Als er damit fertig war, legte er die Brosche sorgfältig auf das Mieder von Elizabeth Delmont zurück. Für die Polizei würde sie vielleicht ein nützlicher Hinweis sein.
    Er richtete sich auf und drehte sich langsam um, um sich das Zimmer anzusehen, in dem Elizabeth Delmont umgebracht worden war. Es sah aus, als wäre ein heftiger Sturm hindurchgefegt und hätte einen Pfad der Zerstörung hinterlassen. Der große Tisch in der Mitte des Zimmers war umgestürzt und enthüllte einen eigenartigen Mechanismus, der darunter verborgen war. Zweifellos hatte Delmont den versteckten Mechanismus angebracht, um damit den schweren Tisch schweben zu lassen. Leicht zu beeindruckende Mitglieder einer Seance nahmen so etwas zum Zeichen, dass Geister anwesend waren.
    Zwei Schubladen waren in die Seite des Tisches eingelassen, gleich unter der Oberfläche. Beide Schubladen standen offen. Er ging ein wenig näher und schob prüfend eine der Schubladen zu. Wie er es vermutet hatte, waren sie für das bloße Auge nicht zu erkennen, wenn sie geschlossen waren.
    Mit den Fingerspitzen fuhr er um den ganzen Rand des viereckigen Tisches und suchte nach weiteren, sorgfältig verborgenen Schubladen. Doch er fand keine mehr.
    Ein paar Stühle standen verstreut im Zimmer. Eine ganze Anzahl ungewöhnlicher Dinge lag auf dem Teppich, darunter eine Flöte, ein Sprachrohr, einige Glocken und Teile eines Glockenspiels.
    Ein ausziehbarer Stock, eine Schieferplatte und einige Vorhängeschlösser lagen verstreut neben einem offenen Schrank. Er hob eines der Schlösser auf und untersuchte es im Licht der Kerze. Nur wenige Sekunden brauchte er, um die versteckte Feder zu finden, die jemand, der mit diesem Schloss gefesselt war, benutzen musste, um das Schloss zu öffnen.
    Neben einem Stuhl lag ein totenbleicher weißer Arm, der so aussah, als hätte man ihn am Ellbogen amputiert. Die elegant geformte Hand hing noch an dem Arm. Er stieß mit der Schuhspitze dagegen.
    Wachs, entschied er, sorgfältig gearbeitet, bis hin zu den weißen Fingernägeln und den Linien in der Handfläche.
    Er war ein Skeptiker und hatte kein Verständnis für das augenblickliche große Interesse an übersinnlichen Erscheinungen. Dennoch wusste er sehr wohl, dass es eine ganze Menge Menschen geben würde, die bereit waren zu glauben, dass Delmont von einem der gefährlichen Geister beiseite geschafft worden war, den sie von der anderen Seite gerufen hatte, wenn erst einmal die Nachricht von ihrem Tod in den Zeitungen erscheinen würde.
    Wenn es um Skandale ging, so gab es für ihn nur ein einziges, unumstößliches Gesetz: Lasse dich in keinen hineinziehen. Das Letzte, was er sich wünschte, war, dass der Tod von Elizabeth Delmont von den Zeitungen als Sensation verbreitet wurde, doch es war nicht sehr wahrscheinlich, dass sich das jetzt noch vermeiden ließ. Das Einzige, was er jetzt noch tun konnte, war, seinen eigenen Namen aus den Presseberichten herauszuhalten.
    Er durchsuchte auch den Rest des Zimmers gründlich, in der Annahme, dass dieses Zimmer der Ort im Haus war, in dem das Medium sehr wahrscheinlich seine Geheimnisse versteckt hatte. Er entdeckte drei weitere verborgene Fächer, eines in der Wand und zwei im Boden, doch nirgendwo fand er Spuren eines Tagebuches.
    Als er seine Durchsuchung beendet hatte, ging er die Treppe hinauf in das Schlafzimmer von Elizabeth Demont und sah sich auch dort gründlich um, durchsuchte jede Schublade und den Schrank.
    Vergeblich. Das einzig Interessante, das er finden konnte, war ein kleiner Katalog mit dem Titel
Die Geheimnisse des Mediums.
Unter den Artikeln, die in diesem Katalog zum Verkauf angeboten wurden, war eine Anzahl künstlicher Körperteile, die dazu bestimmt waren, Erscheinungen von Geistern vorzutäuschen, außerdem gab es Trickspiegel und ein eigenartiges Gerät aus Drähten und Flaschenzügen, mit dem man Schwerelosigkeit vortäuschen konnte. Die Firma garantierte potenziellen Kunden, dass alle Transaktionen mit strikter Vertraulichkeit und absoluter Diskretion abgewickelt werden würden.
    Unten im Haus ging er durch den dunklen Flur, mit der Absicht, das Haus durch die Küchentür zu verlassen. Er hatte alles getan, was er tun konnte. Es war unmöglich, jeden Zentimeter des Hauses abzusuchen, in der Hoffnung, noch weitere versteckte
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