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Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht
Autoren: Amanda Quick
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Treppe. Doch alles, was sie sah, war eine endlose Reihe geschlossener Türen.
    Hinter sich hörte sie Schritte. Reed war aus seiner Benommenheit und seinem Schrecken erwacht. Er verfolgte sie.
    »Komm zurück, Sarah.«
    Sie musste sich für eine Richtung entscheiden.
    Instinktiv wandte sie sich nach rechts und lief den Flur hinunter, in Richtung auf das Fenster am anderen Ende. Wenn sie schon die Haupttreppe nicht fand, würde sie vielleicht die Dienstbotentreppe erreichen.
    »Sarah, bleib stehen. Du musst mir erlauben, dir alles zu erklären. Ich war gar nicht derjenige, der dich umgebracht hat. Ich war besessen.«
    Caroline warf einen Blick über ihre Schulter zurück und entdeckte Reed hinter sich.
    »Sage mir, was ich tun muss, damit ich befreit werde von deinem Geist, der mich verfolgt«, wütete er. »Du machst mich verrückt.«
    Die Pistole donnerte los. Caroline hörte, wie irgendwo in der Nähe Holz splitterte. Sie hatte beinahe das Ende des Flurs erreicht und noch immer keine Treppe gefunden. Vielleicht sollte sie versuchen, eine der Türen zu öffnen. Wenn sie in eines der Zimmer kam und eine Möglichkeit fand, die Tür hinter sich zu verschließen, könnte sie ein wenig Zeit gewinnen.
    Doch sie wäre auch wieder gefangen.
    »Sarah.«
    Noch einmal ging die Pistole los. Das Glas des Fensters vor ihr zersplitterte.
    In der Mitte des Flurs, hinter Caroline, wurde eine Tür aufgerissen.
    »Reed«, schrie Adam. »Bleiben Sie stehen, oder Sie sind ein toter Mann.«
    »Hardesty.« Reed wirbelte herum und hob die Pistole, er zielte auf Adam, der nur wenige Schritte von ihm entfernt war.
    »Nein«, schrie Caroline. Auf diese Entfernung konnte Reed ihn gar nicht verfehlen.
    Sie sah, wie Adam schnell den Arm bewegte, als würde er etwas werfen.
    Einen kurzen Augenblick lang blitzte im Licht der Laterne Stahl auf.
    Reed zuckte heftig zusammen. Die Pistole in seiner Hand ging noch einmal los, doch der Schuss musste weit am Ziel vorbeigegangen sein, denn Adam rührte sich nicht.
    Reed sank mit dem Gesicht nach unten auf den Boden und blieb ganz still liegen.
    Adam stieß mit dem Fuß die Pistole beiseite und sah dann Caroline an.
    »Bist du verletzt?«, fragte er, mit einer Stimme, die aus den Tiefen der Hölle zu kommen schien.
    »Nein.« Sie umklammerte den Rock des Hochzeitskleides und ging langsam auf ihn zu. »Nein, es ist alles in Ordnung mit mir, Adam. Er hat mich nicht angerührt.«
    Er streckte ihr einen Arm entgegen. In einem Wirbel von weißer Seide lief sie auf ihn zu. Als sie bei ihm angekommen war, riss er sie heftig in seine Arme.
    Lange Zeit hielt er sie fest, dann gab er sie zögernd frei und bückte sich zu Reed.
    Caroline war sicher, dass Reed tot war. Doch als Adam ihn umdrehte, stöhnte er auf. Und da entdeckte Caroline das Messer, das tief in Reeds Brust steckte.
    Reed öffnete die Augen und starrte Caroline an.
    »Sarah. All die Jahre hast du mich verfolgt. Jetzt werde ich endlich zu dir kommen auf die andere Seite.«
    Reed schloss die Augen. Er öffnete sie nicht mehr.

40
    Am nächsten Nachmittag saßen alle zusammen in der Bibliothek am Laxton Square. Adam goss Wilson, Robert, Eisworth und sich selbst Brandy ein, Caroline, Julia, Emma und Milly tranken Tee.
    Adam betrachtete Carolines Gesicht, als er die Karaffe wieder abgestellt hatte. Ihr Blick war getrübt, die Anstrengung der Ereignisse der vergangenen Nacht waren auf ihrem Gesicht noch zu erkennen, doch bemerkte er auch, dass ihr wacher, aufmerksamer Geist nicht in Mitleidenschaft gezogen war. Sie erholte sich sehr schnell.
    Was er von sich selbst nicht so unbedingt behaupten konnte. Er nahm an, die letzten Augenblicke im Wintersett House würden ihn noch auf Jahre als Alptraum verfolgen.
    Wäre er nur ein paar Augenblicke später gekommen, hätte er nicht zufällig die Dienstbotentreppe entdeckt…
    Denke nicht daran, denn sonst wirst du verrückt.
    Er nahm einen Schluck des starken Brandys und setzte sich dann hinter seinen Schreibtisch.
    »Es war die Tatsache, dass sowohl Irene Toller als auch Elizabeth Delmont mit Reed und auch mit Eisworth in Verbindung standen, die alles noch viel komplizierter machte«, wandte er sich an die anderen. »Wie es scheint, hat Eisworth eine recht einträgliche Geschäftsverbindung mit einer ganzen Anzahl von Medien unterhalten, auch mit Irene Toller und Elizabeth Delmont.«
    »Aber mehr war da auch nicht.« Eisworth nippte an seinem Brandy und stellte das Glas dann wieder ab. »Ich mache es mir zur
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