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Liebe sucht sich einen Weg

Liebe sucht sich einen Weg

Titel: Liebe sucht sich einen Weg
Autoren: Mara Trevek
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„mein Enkelkind“ an. Nein, das kam beim besten Willen nicht hin.
    Unverdrossen ließ sich Julius die nächsten zehn Annas anzeigen. Und noch mehr Annas. Auch hier gab es Annas mit ausländischen Familiennamen oder deren Namen mit fremdartigen Schriftzeichen geschrieben wurden. Annas, die bekannt zu sein schienen, weil ihre Seite aus unerfindlichen Gründen zigtausend Personen gefielen. Julius konnte sich nicht vorstellen, dass eine davon Spikes Frauchen war. Aber genau wissen konnte man das natürlich nicht, also prüfte er alles nach.
    Als er die Annas Nummer 500 bis 510 betrachtete, musste er kurz gegen ein Gefühl der Entmutigung ankämpfen, das von ihm Besitz zu ergreifen drohte. „ Ich zieh das jetzt durch!“, dachte er eigensinnig. Außerdem war es erst zehn Uhr und er fühlte sich nicht die Spur müde.
    Hier – das sah interessant aus: die Zeichnung eines Hundes, der mit viel Fantasie sogar etwas Ähnlichkeit mit Spike hatte. Er klickte. Sie hieß Anna Berger, wohnte in einem nahegelegenen Ort, war am 14. Oktober 1988 geboren und ledig. Das könnte gut hinkommen. In der Nachbarstadt war Anna Berger zur Schule gegangen. Wo sie arbeitete, verriet sie nicht. Oder war die Seite nicht auf dem neuesten Stand? An die Pinnwand war auch schon lange nichts mehr geschrieben worden. Ihre Lieblingssportarten waren Schwimmen und Radfahren. Das passte auch. Bei „Interessen“ hatte sie angegeben: „mein Hund“. Mein Gott, das könnte sie tatsächlich sein! Verflixt, warum hatte ausgerechnet diese Anna kein Bild von sich eingestellt? Es gab nur Fotos von ein paar Freunden und von einem Hund, der allerdings nicht Spike war. Aber wer weiß – vielleicht gehörte der irgendwem, den sie kannte.
    Was nun? Julius schnappte sich das Telefonbuch und fand einen Eintrag: A. Berger, Siebelingstraße 22. Und einen zweiten: Blumen Berger, ebenfalls Siebelingstraße 22. Ob das Blumengeschäft ihren Eltern gehö rte? Spontan beschloss er, am nächsten Tag hinzufahren und sich umzusehen.
    Er st da stockte er. „Wozu mache ich das eigentlich?“, fragte er sich. „Sie wollte doch nichts mehr mit mir zu tun haben.“ Zumindest hatte sie das gesagt. Er konnte bloß hoffen, dass es genauso wenig stimmte wie das, was er zu ihr gesagt hatte.
    „Wie willst du das wieder hinbiegen, du Idiot?“, meldete sich eine innere Stimme.
    Julius hatte keine Ahnung, wie er das wieder hinbiegen sollte. Er musste es darauf ankommen lassen. Mit ein bisschen Glück würde er im richtigen Moment das Richtige sagen. Aufgeben kam unter gar keinen Umständen in Frage, vor allem nicht, nachdem er so viele Stunden Detektivarbeit geleistet hatte. Dabei war sein Jagdeifer erwacht und stetig stärker geworden. Und jetzt würde er die Spur auf jeden Fall bis zum hoffentlich nicht bitteren Ende weiterverfolgen.
    „Ich könnte auch noch mal versuchen, ihr im Gartengelände über den Weg zu laufen“, überlegte er, als er endlich im Bett lag und auf den Schlaf wartete. „Das wäre einfacher.“ Aber diese Idee verwarf er sofort wieder. Bestimmt würde sie das Gebiet an der Inger meiden. Oder die Flucht ergreifen, sobald sie seiner ansichtig wurde. Aber wenn er ihr urplötzlich in der Siebelingstraße gegenübertrat, konnte er das Überraschungsmoment für sich nutzen. Mit Ideen und ausgeklügelten Entwürfen, was er dann zu ihr sagen würde, schlief er endlich ein.
    ***
    „Ich muss kurz weg“, sagte er am nächsten Morgen zu seinem Mitarbeiter.
    Es war zehn Uhr. Zu diesem Zeitpunkt müsste Anna eigentlich in der Praxis sein und er konnte in aller Ruhe seine Nachforschungen anstellen.
    Blumen Berger in der Siebelingstraße machte einen sehr guten Eindruck. Frische Blumen in allen Farben standen in Kübeln vor dem Laden. Julius schaute durch die Scheibe. Innen wirkte das Geschäft hell und freundlich.
    Freundlich war auch die Frau, die auf die Straße trat und fragte, ob sie ihm helfen könne. Sie hatte das richtige Alter, um Annas Mutter sein zu können. Sogar ein bisschen ähnlich sah sie ihr. Julius war inzwischen fast davon überzeugt, an der richtigen Adresse zu sein.
    Ihm kam eine Idee. Er deutete auf einen Strauß rote Rosen. „Davon nehme ich einen Bund.“
    Die Frau lächelte, als sie die Blumen aus dem Wasser nahm. Sicher dachte sie, er wollte sie für seine Freundin kaufen. Und in gewisser Weise wollte er das ja auch.
    Er folgte der Frau ins Geschäft. Während sie die Rosen einpackte, erkundigte er sich: „Sind Sie die Besitzerin
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