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Liebe sucht sich einen Weg

Liebe sucht sich einen Weg

Titel: Liebe sucht sich einen Weg
Autoren: Mara Trevek
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hier?“
    Überrascht blickte sie hoch. „ Ja. Warum fragen Sie?“
    „Nur so. Es ist wirklich ein schönes Geschäft.“
    „Danke!“ Frau Berger machte ein erfreutes Gesicht.
    Julius trat die Flucht nach vorn an. „Diese Rosen“, sagte er, „habe ich für Anna gekauft.“
    „Ah.“ Ihr Gesicht zeigte keine Regung.
    „Sie hat rote Haare, ist Arzthelferin, und ihr Hund heißt Spike“, fuhr er fort. „Ist das vielleicht Ihre Tochter?“
    Nun lachte Frau Berger hellauf. „Nein“, erwiderte sie. „Wie kommen Sie denn darauf?“
    Julius hatte sich so in die Erwartung hineingesteigert, Anna aufgespürt zu haben, dass er nun völlig verwirrt war. „A. Berger, Siebelingstraße 22“, stotterte er, „ ist das nicht Anna?“
    Wieder lachte sie und schüttelte den Kopf. „A. Berger, das steht für Anton Berger“, erklärte sie. „Das ist mein Schwiegervater. Ihm gehörte früher das Geschäft.“
    Julius kam sich mit einem Mal sehr töricht vor. Sicher dachte Frau Berger, er wäre nicht ganz gescheit. Und sie lag gar nicht mal so falsch damit! Nur ein Verrückter konnte annehmen, es wäre möglich, auf Anhieb eine Frau mit dem Allerweltsnamen Anna in einer Großstadt aufzuspüren!
    W as sollte er jetzt mit den Blumen machen? Ach, jetzt war sowieso alles egal. Julius bezahlte und setzte noch einen drauf. „Für Sie“, sagte er und legte die Rosen auf die Theke. Ehe die verdutzte Frau etwas erwidern konnte, floh er aus dem Laden.
    „Ich lass e den Blödsinn bleiben“, sagte er sich, während er zum Fitnessstudio zurückfuhr. „Ich und Anna – diese Beziehung steht unter einem schlechten Stern. Ich muss mich einfach damit abfinden, dass daraus nichts wird.“
    So dachte er, bis er das Fitnessstudio nach der Arbeit verließ. Zu Hause verschlang er im Stehen ein Wurstbrot, holte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich wieder an den Computer.
    ***
    Was er sich nun vorgenommen hatte, entpuppte sich als ein weiteres gewaltiges Stück Arbeit. Er gab bei Yasni, einer Personensuchmaschine, aufs Geratewohl die Suchwörter „Anna“ ein und den Ort, wo sich das Gartengelände befand und er selbst auch wohnte, sowie ihren Namen und die Stadt, in der sie arbeitete.
    Insgesamt über 5000 Ergebnisse wurden angezeigt. An den Stichwörtern, die unter den Namen aufgeführt waren, konnte man nicht immer ablesen, um wen es sich handelte, sodass ihm nichts anderes übrig blieb, als sich erneut durch eine lange Reihe von Annas zu klicken. Schon bald schwirrte ihm von der Fülle der unübersichtlichen und verwirrenden Informationen der Kopf.
    Bei seiner Suche stieß er auf eine Anna Hingse, die in der Nähe des Gartengeländes wohnte. Unter den relevanten Begriffen in ihrem Profil fand sich das Stichwort „Tiere“. Das könnte sie sein! Das Profilbild verwunderte ihn allerdings ein wenig: Es war kein Foto, sondern stellte Marge von den Simpsons dar. So etwas würde eher zu Friederike passen (Apropos: Wie ging es ihr eigentlich? Vermutlich gut.) und nicht zu der Anna, die er kannte – beziehungsweise zu der Anna, wie er sie sich vorstellte.
    „Jetzt oder nie!“, dachte er und ermittelte kurz entschlossen Anna Hingses Telefonnummer. Als er den Apparat holte, wurde ihm doch ein wenig mulmig. „Ach was!“, sprach er sich selbst Mut zu. „Schiefer als schiefgehen kann es nicht.“ Was sollte schon passieren? Wenn sie an den Apparat kam, würde er einfach sagen: „Guten Tag, ich bin der Besitzer von Spikes Lieblingsfeind.“ Und dann abwarten, wie sie reagier te.
    Je länger es im Hörer tutete, desto heftiger klopfte sein Herz.
    Endlich wurde abgehoben. „ Ja?“, sagte eine Männerstimme.
    Das kam völlig unerwartet und brachte Julius für einen Moment aus dem Konzept. War Anna mit jemandem liiert? Schon möglich. Im Grunde wusste er ja nichts über sie. Er holte tief Luft. „Ich möchte Anna Hingse sprechen .“
    „Die ist nicht da. “
    „Und wer sind Sie?“, fragte Julius todesmutig.
    „Ihr Freund. Worum geht es?“
    Julius schluckte. Jetzt blieb ihm nur zu hoffen, dass Anna Hingse nicht die Anna war, die er suchte. „Darf ich Sie etwas fragen?“, begann er. „Hat Ihre Freundin zufällig einen Hund? So einen wolligen, braunen, von der Mallorca-Tier...“
    „Wir haben keinen Hund“, unterbrach ihn der Mann, „nur zwei Katzen.“
    Erleichterung durchflutete Julius. „Gott sei Dank!“, stieß er hervor.
    „Wie bitte?“
    Er riss sich zusammen. „Ich habe mich geirrt. Entschuldigen Sie
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