Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
kein Telefon vorzufinden. Aber sie musste unbedingt mit Max reden, musste ihn unbedingt warnen. Nick hatte ihr zwar versprochen, dass Max nichts zustoßen würde, aber sie wusste, dass seine Männer Max niederschießen würden, sobald er sich dem Grundstück näherte.
    Jamie merkte auf einmal, dass sie nicht mehr richtig denken konnte. Sie hatte seit Stunden nicht geschlafen. Sie war total überdreht. Zu viel war in zu kurzer Zeit geschehen; weder ihr Verstand noch ihr Körper hatten das bis jetzt verdaut. »Leg dich hin, mein Junge«, sagte sie zu Flohsack. Er gehorchte und stützte den Kopf auf die Pfoten. Sein Blick war traurig auf sie gerichtet.
    Jamie spürte plötzlich, dass sie vor Kälte zitterte. An die kühlen Nächte in diesen bergigen Breiten hatte sie sich noch immer nicht gewöhnt, und Nick sparte offenbar mit der Heizung. Ihr Blick fiel auf eine Decke, die über einem Stuhl hing. Sie wickelte sich darin ein. Ihre Augen brannten. Schließlich konnte sie nicht länger gegen ihre Müdigkeit ankämpfen und ließ sich aufs Bett sinken. Flohsack rückte näher, als könne er sie auf diese Weise beschützen. Jamie streichelte ihn hinter den Ohren. Bloß fünf Minuten. Wenn sie bloß fünf Minuten die Augen zumachen könnte.
    Max stoppte mit quietschenden Reifen vor der Notaufnahme. »Rühr dich nicht vom Fleck«, sagte er zu Dave. »Ich besorge dir einen Rollstuhl.«
    »Besorg lieber einen Leichensack«, stöhnte Dave.
    Max beachtete ihn nicht und stieg aus. Rasch verschwand er im Krankenhaus.
    »Ach, Mist.«
    »Was ist jetzt schon wieder?«, erkundigte sich Muffin gereizt.
    »Ich hoffe, ich komme gleich dran. Ich hasse es, zwischen Kranken rumhocken zu müssen. All diese Bakterien!«
    »Weißt du, was ich nicht begreife?«, meinte Muffin. »Wie Max es mit dir aushält. Du bist die größte Nervensäge, die mir je untergekommen ist. Hör doch einfach auf rumzuwinseln und geh uns nicht länger auf die Nerven.«
    Max kam nach wenigen Minuten mit einem Pfleger zurück. Er öffnete die Beifahrertür. »Dave, das ist Carter. Er bringt dich rein, und der Doktor nimmt dich gleich dran.«
    »Gott sei Dank. Und wohin gehst du?«
    »Ich muss Jamie anrufen.«
    Dave nickte und ließ sich von dem Pfleger in den Rollstuhl verfrachten. »Mach dir um mich keine Sorgen, Max«, sagte er mit einem schmalen Lächeln. »Ich werde schon wieder. Kümmere du dich um Jamie.«
    Max zog überrascht eine Braue hoch, stieg dann aber wieder in den Pick-up. Muffin erwartete ihn bereits.
    »Ich habe schon zweimal versucht, Jamie zu erreichen«, sagte sie. »Sie geht nicht ran.«
    »Mist«, fluchte Max. »Wahrscheinlich hat sie wieder vergessen, ihr Handy einzuschalten.«
    »Wahrscheinlich hast du ihr mit deinem Anruf eine Heidenangst eingejagt.«
    »Also gut, ruf bei Wal-Mart an, die sollen sie ausrufen lassen.« Er lachte bitter. »Wenn sie sich nicht meldet, sag ihnen, sie sollen in der Männerabteilung nachsehen. Wahrscheinlich ist sie schon wieder auf Männerjagd.«
    »Das habe ich überhört.«
    Max wartete.
    »Sie meldet sich nicht auf die Durchsage«, sagte Muffin wenig später. »Ich habe gesagt, es handelt sich um einen Notfall, also werden sie es weiter probieren. Ich bin noch in der Leitung.«
    Max rieb sich über die Stirn. »Jetzt melde dich schon, Jamie«, brummelte er.
    »Immer noch nichts«, verkündete Muffin.
    Max seufzte. »Das kann nicht wahr sein.« Er fuhr los.
    »Muffin?«
    »Sie ist nicht dort, Max.«
    »Verdammt! Wo treibt sie sich um diese Zeit bloß rum?«
    »Vielleicht hat sie sich wieder mit ihrem Freund getroffen, diesem Michael. Ich weiß, dass sie sich gerne mit ihm unterhält.«
    Das ließ sich Max durch den Kopf gehen. »Ich kann nicht glauben, dass sie um diese Zeit noch mit ihm losziehen würde.«
    »Vielleicht hatte sie Angst, allein zu bleiben.«
    Er schwieg einen Augenblick. »Was weißt du über den Kerl? Diesen Michael?«
    »Sie haben sich im Wal-Mart kennen gelernt, haben sich ein-, zweimal zum Frühstück getroffen, dann zum Dinner. Ich weiß, dass er einen Jaguar fährt, denn Jamie hat gesagt, dass es ein toller Wagen ist.«
    »Ich frage mich, wo sie sich zum Frühstück getroffen haben?«
    »Keine Ahnung, aber es war in der Nähe vom Wal-Mart.«
    »Mist.« Max fuhr vom Parkplatz des Krankenhauses auf die Straße hinaus. Dafür, dass der Wagen angeblich aus dem letzten Loch pfiff, kam er gut voran. Er jagte dahin, bis er die Leuchtreklame des Wal-Mart erblickte. An der Ampel bog er ab. Er hielt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher