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Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss
Autoren: Janet Evanovich
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früher Freude gemacht haben? Wie sieht es mit Ihrem Sexualleben aus? Befriedigend? Unbefriedigend?«
    »Äh – was?«
    Ein Stoßseufzer. »Hören Sie, Schätzchen, Sie müssen schon mitmachen, ich hab nämlich einen Lebensmüden in der anderen Leitung und ich bin heute Abend hier die Einzige, die die Stellung hält.«
    »Ich hab so was noch nie gemacht«, gestand Jamie beschämt. »Na ja, ich auch nicht. Ist mein erster Abend.«
    Jamie klatschte sich mit der flachen Hand an die Stirn. Auch das noch! Eine blutige Anfängerin!
    »Okay. Also. Hat Ihr Problem vielleicht was mit ’nem Typen zu tun? Denn mit Typen kenne ich mich aus.« Tanishas Ton ließ vermuten, dass mit dem anderen Geschlecht gute Erfahrungen gar nicht erst zu machen waren.
    »Na ja, irgendwie schon.«
    »Schwester, jetzt bleiben Sie mal ’nen Moment dran. Ich muss sehen, dass ich diesen Trottel endlich vom Dach kriege, bevor ich ausflippe. Wenn er diesmal nicht springt, fahre ich persönlich rüber und gebe ihm einen Schubs.«
    Wieder dieses Klicken. Jamie fragte sich allmählich, ob dieser Anruf wirklich so eine gute Idee gewesen war. Vielleicht war sie ja gar nicht so verzweifelt, wie sie dachte; der Gedanke, vom Dach zu springen, war ihr jedenfalls noch nicht gekommen. Das musste doch ein gutes Zeichen sein. Und der Dicke von der Tankstelle hatte es sich inzwischen mit einer Mickymaus-Zeitschrift bequem gemacht. Sogar der Regen hatte aufgehört. Sah doch schon viel besser aus.
    Tanisha war wieder dran. »Okay. Bin ganz Ohr.«
    »… und da war ich also, hab friedlich meine kleine Zeitung in Beaumont, South Carolina, geleitet …« Jamie hielt inne. »Habe ich Ihnen eigentlich erzählt, dass ich eine eigene Zeitung habe? Mein Vater hat sie mir vererbt. Sie befindet sich schon seit Generationen im Besitz unserer Familie.«
    Stille.
    »Äh – hallo? Tanisha? Sind Sie noch dran?«
    Ein ausgiebiges Gähnen am anderen Ende der Leitung.
    »Könnten Sie vielleicht allmählich zur Sache kommen, Jamie? Sie müssen mir ja nicht gleich Ihre ganze Lebensgeschichte beichten, und um die Wahrheit zu sagen, meine Aufmerksamkeitsspanne ist eher kurz. Ich leide wohl unter Konzentrationsschwäche.«
    »Oh.« Es stimmte, Jamie hatte wirklich eine ganze Weile gelabert, aber sie war davon ausgegangen, dass Tanisha einige Hintergrundinformationen benötigte, bevor sie ihr helfen konnte. »Na gut, also, bevor ich wusste, wie mir geschah, wehte dieser Geldsack in mein Leben wie ein übler Geruch. Maximilian Holt. Seitdem ist nichts mehr wie es war. Sehen Sie, mir reicht’s. Ich brauche Stabilität. Den GRAUEN ALLTAG, verstehen Sie? Mit Max geht das einfach nicht.«
    »Und wo liegt das Problem? Sie haben doch Beine, oder? Verlassen Sie den Typen.«
    »So einfach ist das nicht«, entgegnete Jamie. »Max ist mein stiller Teilhaber. Er hat meine Zeitung vor dem Bankrott bewahrt.«
    »Ach so, dann ist Ihr Problem also mehr beruflicher Natur.«
    »Auch nicht.« Jamie warf einen Blick zur Tankstelle hinüber. Der Fettsack hing mittlerweile im Sessel und schnarchte. Sein Kopf war nach hinten gesunken und sein Mund stand sperrangelweit offen. Widerlich. Na ja, vielleicht war er ja doch harmlos. Sie konzentrierte sich wieder auf ihr Gespräch. »Max und ich, wir waren ein Team. Zusammen haben wir den Korruptionssumpf in unserer Stadt aufgedeckt, außerdem hat irgendwer ein paar Killer angeheuert, um Max umzulegen. Und wem sind wohl die Kugeln um die Ohren gepfiffen? Man hat mir mit Maschinengewehren das große Frontfenster meiner Zeitung zertrümmert. Wenn Max mich nicht rechtzeitig zu Boden geworfen hätte, stünde ich jetzt nicht hier und würde mit Ihnen reden.«
    »Momentchen, was reden Sie da? Killer?«
    »Nun ja, wir glauben, dass dieser großkotzige Fernsehprediger aus Sweet Pea, Tennessee, dahintersteckt. Er hat Verbindungen zur Mafia. Er wollte Max’ Fernsehsender kaufen, konnte die Kohle aber nicht rechtzeitig zusammenkratzen. Als Max dann an jemand anders verkauft hat, war er anscheinend so sauer, dass er ihm ein paar Killer auf den Hals gehetzt hat.«
    »Und mit dem Mist kommen Sie zu mir? Auftragskiller, Mafia? Laufe ich jetzt vielleicht Gefahr, dass man mir die Kniescheiben zertrümmert, weil ich zu viel weiß?«
    »Keiner weiß, dass wir miteinander reden.«
    »Jetzt hören Sie mir mal zu«, sagte Tanisha empört. »Dieses Zeugs sollten Sie besser den Bullen erzählen. Also ich lege jetzt auf.« /»He, ich hab fünfzig Cents reingeworfen! Sollte ich da nicht
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