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Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss
Autoren: Janet Evanovich
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jemand aufgewacht«, zischte sie.
    Buford warf einen Blick in Richtung Trailer. »Shit.«
    Auf einmal flog die Tür auf und im Licht, das sich aus dem Rahmen ergoss, zeichnete sich die Silhouette eines Mannes mit einem Gewehr ab. Er feuerte einen Warnschuss in die Luft. Jamie duckte sich. Buford hechtete beherzt hinter seinen Laster.
    »Pfoten weg von meinem Wagen!«, brüllte der Mann.
    »Sie sind drei Raten im Rückstand, Mister!«, brüllte Buford zurück. »Man hat mich beauftragt, Ihren Wagen mitzunehmen. Ich rufe die Polizei, wenn Sie mir Ärger machen!«
    Der Mann feuerte noch einen Schuss ab. Die Kugel prallte an der Seite von Bufords Truck ab. »Heilige Scheiße!«, rief Jamie und tauchte ab.
    »Unten bleiben!«, rief ihr Buford zu. »Anfangs regen sie sich immer auf.«
    Jamie schloss die Augen. Es passierte schon wieder. Aus irgendeinem ihr schleierhaften Grund wurde schon wieder auf sie geschossen. »Und was machen wir jetzt?«, rief sie.
    Buford musste nicht lange überlegen. »Warten, schätze ich.«
    Als Max sein Blockhaus betrat, wehte ihm der würzige Geruch von frisch geschlagenem Holz entgegen. Was ihn keineswegs überraschte: Man hatte die Blockhütte nach seinen Anweisungen renoviert und hergerichtet. Weil die Handwerker seine Vorlieben kannten, hatten sie den schönen alten Tannenholzboden nicht herausgerissen; sie wussten, dass Max, der die meisten Renovierungsarbeiten an seiner Farm in Virginia selbst vornahm, den Wert eines solchen Bodens zu schätzen wissen würde. Das Mobiliar war schlicht, das meiste davon stammte wohl noch vom Vorbesitzer. Auch das gefiel Max. Die Tatsache, dass er sich problemlos eine neue Blockhütte hätte hinstellen lassen können, mit nagelneuen Möbeln, bedeutete noch lange nicht, dass ihm das auch lieber war. Er mochte es schlicht, und er mochte es gemütlich.
    Wie üblich hatten sich seine Leute um alles gekümmert, von der Installation einer Alarmanlage bis zum Auffüllen von Kühlschrank und Vorratskammer. Max warf einen Blick in besagtes Kühlgerät und in die Schränke. Er nickte zufrieden. Seine Leute kannten ihn, selbst die Biermarke stimmte. Er sah sich die beiden Schlafzimmer an und entschied sich für das Loft. Danach telefonierte er eine Stunde lang, bis alles klar war. Er und Muffin hatten während der Fahrt einen Berg Arbeit erledigt, aber er war nun einmal kein Mensch, der irgendetwas dem Zufall überließ. Er wusste ganz genau, worauf er sich einließ, kannte die Gefahren.
    Morgen früh würde er alle Informationen haben, die man über den Star-Prediger Harlan Rawlins bekommen konnte. Max hoffte, dass Muffin auch einiges über seine Mafia-Verbindungen in Erfahrung bringen würde. Sein Plan war einfach: Zuerst mal musste er den Mann aufstöbern. Der Auftragskiller, der versucht hatte, ihn umzulegen, hatte Verbindungen zu Rawlins, und Rawlins wiederum hatte angeblich Verbindungen zur Mafia.
    Rawlins und seine Mafiagenossen nahmen es ihm offenbar übel, dass sie beim Verkauf seiner Fernsehstation den Kürzeren gezogen hatten. Mit einem eigenen Sender hätte Rawlins seine Botschaft an ein viel breiteres Publikum bringen können, hätte buchstäblich Hunderttausende von neuen Jüngern an Land ziehen können. Und neue Jünger bedeuteten bares Geld. Was die Mafia betraf, auch die wäre durch diesen neuen Sender einflussreicher denn je geworden. Kein Wunder, dass sie sauer waren; die Frage war nur: Wie weit würden sie gehen, um ihre Rachegelüste zu befriedigen? Max war klar, dass er sich irgendwann mit dem FBI würde in Verbindung setzen müssen – auch dort hatte er gute Bekannte sitzen – aber erst wollte er in Erfahrung bringen, worauf genau er sich da einließ.
    Schließlich ging er noch rasch unter die Dusche und dann ins Bett. Er schloss die Augen. Er brauchte nicht viel Schlaf, hatte sich schon vor langer Zeit daran gewöhnt, mit fünf, sechs Stunden auszukommen, wenn es sein musste, auch weniger.
    Er hatte das Gefühl, dass es in nächster Zeit weniger sein würden.
    Es war schon nach drei Uhr morgens, als Buford Jamie schließlich vor einem Motel namens »Hickory Inn«, gut einen Kilometer außerhalb von Jessup, absetzte. Jamie taten sämtliche Knochen weh und sie hatte kaum mehr die Kraft, ihre Handtasche hochzuheben. Stundenlang hatte sie unter dem Armaturenbrett gekauert, bis Buffalo Bill, wie sie den Verrückten aus dem Wohnwagen insgeheim nannte, endlich Ruhe gegeben und wieder ins Bett gegangen war.
    »Ich muss natürlich ’ne Anzeige
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