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Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss
Autoren: Janet Evanovich
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machen«, erklärte Buford, »aber ich werde Sie da raushalten, Miss, wenn’s recht ist.« Er klang ziemlich kleinlaut.
    Jamie bedachte ihn mit einem müden Blick. »Tja, danke, Buford. Diesen Abend werde ich jedenfalls nicht so schnell vergessen. Ich kann bloß hoffen, nie selbst in die Lage zu kommen, mit meinen Ratenzahlungen in Rückstand zu geraten.« Sie ließ sich aus dem Wagen plumpsen und schleppte sich ins Motel. Die Lobby war zwar alt, aber sauber. Sie musste die Klingel an der Rezeption dreimal betätigen, bis schließlich eine Frau in einem schrecklich zerknitterten Blümchenkleid angeschlurft kam, deren Haar auf der einen Seite platt an ihren Kopf gedrückt war. Auf ihrem Namensschildchen stand Mavis.
    »Ich hätte gern ein Zimmer, bitte«, sagte Jamie.
    Die Frau verschränkte die Arme, warf einen viel sagenden Blick auf ihre Armbanduhr und maß Jamie mit einem finsteren Blick. »Wissen Sie eigentlich, wie spät es ist?«
    Ein Streit war das Letzte, was Jamie im Moment gebrauchen konnte. »Ziemlich spät?«
    »Ich hab den Laden um Mitternacht dichtgemacht.«
    »Nun, Sie haben vergessen, das ›Zimmer frei‹-Schild abzuschalten.«
    »Darum geht’s nicht. Keine anständige Frau würde um diese Zeit ein Zimmer verlangen, außer sie hat was Unanständiges im Sinn.«
    Jamie beugte sich bedrohlich über den Tresen. »Mavis, jetzt hören Sie mir mal gut zu: Ich hatte eine ausgesprochen miese Nacht und ich will jetzt ein Zimmer. Und geben Sie mir ja keins im ersten Stock, denn mir fallen die Beine ab und ich habe keinen Bock mich jetzt noch diese wunderschöne Betontreppe hochzuschleppen. Und ich erwarte außerdem, dass der Spielfilmkanal funktioniert, so wie Sie’s auf Ihrem Schild versprechen, und ich will eine von diesen niedlichen kleinen Kaffeemaschinen auf dem Zimmer und ein weiches Bett und saubere Bettwäsche. Also, Sie geben mir jetzt entweder sofort ein solches Zimmer, oder ich gehe raus und stelle mich vor Ihr Motel, und dann mache ich einen solchen Radau, dass Ihren Gästen Hören und Sehen vergeht. So, jetzt haben Sie eine Vorstellung davon, wie mies mein Abend war.«
    Mavis grunzte und klatschte ein Anmeldeformular auf den Tresen.
    Max stand um fünf Uhr morgens auf und überprüfte noch einmal die Monitore der Alarmanlage, die Computerkonsole und all die anderen technischen Spielereien, die seine Mannschaft für ihn auf dem Küchentisch aufgebaut hatte, wo er die meiste Zeit arbeiten würde. Die Außenkameras waren mit dem Prozessor verbunden, und auf den Monitoren war die Auffahrt zur Blockhütte zu sehen sowie das umliegende Gelände. Er trank zwei Tassen Kaffee, las seine E-Mails und wartete, bis es hell geworden war, bevor er nach draußen ging. Modernste Bewegungsmelder und diverse Video-Überwachungskameras waren diskret an Bäumen und Zaunpfählen rund um das Grundstück angebracht worden; jede Bewegung würde erfasst werden und im Haus einen Alarm auslösen. Einer von Max’ Angestellten hatte erst am Tag zuvor die ganze Ausrüstung nach Max’ Anweisungen aufgebaut und vernetzt.
    Alles schien in Ordnung zu sein, als Max sich auf den Weg zur Garage machte, wo er seine Superkarosse geparkt hatte. Er tippte einen Geheimcode in ein verstecktes Paneel, woraufhin sich das Tor öffnete. Muffin erwartete ihn bereits.
    »Na, gut geschlafen?«, erkundigte sie sich spitz. »Ich wette, du hast kein Auge zugetan, vor lauter Sorge um Jamie und weil du dir wie der größte Versager vorkommen musst.«
    Max seufzte. »Ich wünsche dir auch einen Guten Morgen, Muffin.«
    »Siehst du? Klingst ja richtig schlapp. Ein schlechtes Gewissen ist nun mal kein gutes Ruhekissen. Wart’s ab, als Nächstes vergeht dir der Appetit und du fängst an, dich nachts rumzuwälzen, weil du’s einfach nicht mehr erträgst, wie du auf den Gefühlen eines lieben Mitmenschen rumgetrampelt bist.«
    »Muss ich mir diesen Sermon noch lange anhören?«
    »Typisch. Du willst das jetzt natürlich noch nicht wahrhaben, und deshalb geht’s dir im Moment vielleicht noch ganz gut, aber sobald dir richtig klar wird, was du angerichtet hast, ist die Hölle los. Du wirst vollkommen verwahrlosen und deine Gesundheit wird den Bach runtergehen. Du wirst Krebs kriegen, im Krankenhaus landen und alle Haare verlieren.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass du immer noch sauer auf mich bist?«
    »Nicht mehr als gewöhnlich.«
    »Könnten wir jetzt vielleicht zum Geschäftlichen kommen?«
    »Sowieso. Hab die ganze Nacht geschuftet und
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