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Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss
Autoren: Janet Evanovich
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hatte.
    »Es ist eine bekannte Tatsache, Jamie, dass du Max Holts Mädchen bist.«
    »Sein Mädchen?«
    »Seine Geliebte. Aber ich will dich. Ich kann dir das Leben bieten, das du dir immer gewünscht hast.«
    Jamie starrte ihn verblüfft an.
    »Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, alles über dich herauszufinden. Ich weiß, was du dir am meisten wünschst«, fügte er geradezu zärtlich hinzu. »Ich will dir all deine Träume erfüllen, Jamie.«
    Beinahe ehrfürchtig lauschte Jamie seinen Worten. Nick Santoni war gut. Verdammt gut. Er war der geborene Verführer, ein Manipulierer von Menschen, mit einer geradezu hypnotischen Überzeugungskraft. Eine Frau konnte ihm leicht ins Netz gehen. Zu leicht.
    »Du musst nicht länger das Leid der Welt auf deinen Schultern tragen, Jamie. Jetzt bin ich für dich da.«
    »Und was ist mit Max?«
    »Sein Leben liegt in deiner Hand. Wenn du mit mir kommst, werde ich dafür sorgen, dass ihm nichts zustößt, wenn nicht, kann ich für nichts garantieren.«
    Max untersuchte die Leitungen. Santoni hatte ein Heidengeld für das Sicherheitssystem ausgegeben, und obwohl es sich um das Neueste vom Neuen handelte, das Beste, was es derzeit auf dem Markt gab, kannte Max die Anlage sehr gut, hatte er sie doch als Grundlage für das von ihm weiterentwickelte System benutzt. Der einzige Unterschied war, dass Max’ System erst in ein paar Jahren erhältlich sein würde. Ohne die geringsten Gewissensbisse legte er Nicks System innerhalb von weniger als einer Minute lahm. Die blauen Laserstrahlen verschwanden, und Max stieß die Metalltür auf. Er passierte ein Büro mit zahlreichen Computern, deren Inhalt er sich zu gerne näher angesehen hätte, doch dazu war jetzt keine Zeit. Er hatte Dringenderes zu tun, unter anderem musste er Dave finden. Max betrat den nächsten Raum und knipste das Licht an. Er stieß einen leisen Pfiff aus. Vor seinem erstaunten Auge breitete sich ein ganzes Arsenal von Waffen aus.
    »Was haben wir denn da?«
    »Was läuft da, Max?«, wollte Muffin sofort wissen.
    »Ich habe Santonis Spielzimmer gefunden.« Max schaute sich um. Sein Blick fiel auf eine Holzkiste von der Größe eines Sargs. Er holte tief Luft, eilte hinüber und schlug den Deckel auf. Drinnen lag Dave Anderson, an Händen und Füßen gefesselt. Er öffnete die Augen.
    »Ich sterbe, Max. Die haben mich hier reingelegt, damit ich in aller Stille verblute. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Hund eine Schlagader erwischt hat, denn ich kann förmlich fühlen, wie das Leben aus mir herausrinnt.«
    »Wo bist du gebissen worden?«
    »An der Innenseite meines rechten Oberschenkels. Nicks Halsabschneider hat das Tier zurückgepfiffen; offenbar wollte man mich nicht sofort töten. Die wollen mich langsam verrecken lassen. Ein Wunder, dass ich überhaupt noch am Leben bin.«
    Max sah das Blut auf Daves Hose. »Stillhalten, Dave.« Er holte ein Taschenmesser heraus, machte einen Schnitt in den Stoff und zog das Gewebe auseinander. »Ein scheußlicher Biss«, bemerkte er. »Du musst zum Arzt, aber sterben wirst du nicht dran.«
    »Das sagst du doch bloß so.«
    »Ich sage die Wahrheit.«
    Max nahm sein Mobiltelefon zur Hand. »Muffin, ich habe Dave gefunden. Er muss sofort ins Krankenhaus.«
    »Ich werde mein Bein verlieren, stimmt’s?«, fragte Dave ängstlich.
    »Du wirst dein Bein nicht verlieren, Mann«, antwortete Max ungeduldig. »Und jetzt halt still, damit ich deine Fesseln aufschneiden kann.« Er sägte die Stricke mit seinem Messer durch und zog Dave in eine sitzende Position.
    »Ich hab so viel Blut verloren, ich bin ganz schwach«, stöhnte Dave.
    »Glaubst du, du kannst gehen?«
    »Gehen?«, fragte Dave in einem Ton, als wäre allein der Gedanke lächerlich. »Machst du Witze?«
    »Ich helfe dir«, sagte Max. »Muffin, kannst du uns hier rausschaffen?«
    »Ich werd’s versuchen«, versprach sie.
    Jamie saß auf der Bettkante in Nicks Gästezimmer und überlegte, was sie jetzt tun sollte. Er hatte sie hierher geschickt, damit sie sich ein wenig ausruhte. Und zu einer Entscheidung kam, was seine Einladung mit ihm zu kommen betraf.
    Einladung! Von wegen.
    Flohsack hatte seinen treuen Kopf auf ihre Knie gelegt. Er schien ebenso besorgt zu sein wie sie. Und sie hatte ihn für dumm gehalten. Sie beugte sich vor und presste ihre Wange an seinen Kopf.
    »Wenn ich doch bloß mit Max reden könnte«, flüsterte sie so leise, dass sie es selbst kaum hörte. Sie blickte sich um. Es überraschte sie keineswegs,
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