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Liebe mit beschrankter Haftung

Liebe mit beschrankter Haftung

Titel: Liebe mit beschrankter Haftung
Autoren: Voosen Jana
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holen?«
    »Natürlich.«
    »Und Daniel, hilfst du ihm bitte beim Tragen?« Überrascht sieht der Angesprochene auf.
    »Beim Tragen? Von dem Pudding?«
    »Ich habe großen Hunger.« Kati lächelt breit und Daniel befreit vorsichtig seinen Zeigefinger aus der kleinen Babyfaust. Kaum ist die Tür hinter den beiden zugeschlagen, platzt Kati damit heraus: »Was ist denn mit dir los? Warum starrst du Daniel an wie ein waidwundes Reh?«
    »Was tue ich?« Waidwundes Reh? Das klingt ja total bescheuert. Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass ich so aussehe. Zweifelnd sieht Kati mich an und ich seufze ergeben. »Ich weiß doch auch nicht, was mit mir los ist. Wahrscheinlich ist es nur, weil ich ihn so lange nicht gesehen habe. Und er sich so verändert hat. Findest du nicht auch, dass er richtig gut aussieht?«
    »Ich fand eigentlich, dass er noch nie besonders schlecht aussah. So ein kleines Bäuchlein entstellt doch einen attraktiven Menschen nicht.«
    »Nein, natürlich nicht.« Ich schüttele heftig den Kopf. Es sind ja auch nicht nur die paar Kilo. So oberflächlich bin ich nun auch wieder nicht. »Er hat seinen Roman zu Ende geschrieben, weißt du?«
    »Ja, das wusste ich.«
    »Und irgendwie riecht er so gut.«
    »Er riecht gut???«
    »Ja.« Ich merke, wie ich knallrot anlaufe. Was rede ich denn da nur? »Wahrscheinlich ein neues Duschgel. Egal. Vergiss es. Darf ich sie mal halten?« Ich strecke die Arme nach dem schlafenden Bündel aus, aber Kati schüttelt den Kopf.
    »Lenk jetzt nicht ab.«
    »Aber du hast gerade ein Kind bekommen. Darüber sollten wir sprechen. Nicht über den ollen Daniel und seinen knackigen Hintern.« Ups, das ist mir jetzt so rausgerutscht. Kati grinst von einem Ohr zum anderen.
    »Sein Hintern, ja?«
    »Ach, ich weiß doch auch nicht, was mit mir los ist. Wahrscheinlich bin ich einfach übermüdet.«
    »Es ist halb zehn.« Stimmt. Mist.
    »Können wir bitte über deine entzückende Tochter sprechen. Sie ist so süß.«
    »Was heißt hier süß? Sie ist das schönste Kind auf der ganzen Welt. Darüber müssen wir doch gar nicht mehr reden.« Stolz sieht sie auf das leise vor sich hin schnorchelnde Baby herunter. Dabei fällt mir etwas anderes ein.
    »Sag mal, Kati, schnarche ich eigentlich?«
    »Wie ein Sägewerk.«
    »Was?«
    »Ich höre dich sogar manchmal durch die Wand hindurch.« Geschockt sehe ich sie an.
    »Wieso hat mir das nie einer gesagt?«
    »Hat Marko doch. Oder irre ich mich?«
    »Schon«, gebe ich zu. »Aber der war ja gleich so biestig.« Ich ziehe eine Grimasse. »Ach, was soll’s! Kann mir ja eigentlich auch egal sein. Ich werde sowieso bis in alle Ewigkeiten alleine schlafen.«
    »So ein Quatsch. Ah, der Schokopudding. Danke, Paul!«

Kapitel 21
    Tatsächlich schlafe ich schon in der folgenden Nacht nicht alleine, denn Daniel kommt mit zu mir und wir reden die halbe Nacht. Schließlich haben wir einiges nachzuholen.
    »Ich kann nicht glauben, dass Mirko diese Nummer mit dir abgezogen hat. Was für ein Arschloch.«
    »Du kannst ruhig seinen richtigen Namen sagen. Er hört dich eh nicht«, sage ich grinsend und lehne mich auf der Couch zurück.
    »Dann eben Marko«, korrigiert Daniel sich widerwillig und verzieht das Gesicht. »Wenn ich den in die Finger kriege.«
    »Ach, es ist schon okay so. Gegen die Liebe kann man eben nichts ausrichten«, sage ich und wundere mich selbst, wie friedfertig ich bin. Wahrscheinlich ist es Daniels Anwesenheit. Er hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich. Irritiert sieht er mich an.
    »Was ist denn mit dir passiert, Mia?«
    »Gar nichts. Es ist nicht so, dass ich mich nicht wahnsinnig aufgeregt hätte. Du kannst dir ja mal den dezimierten Bestand an Porzellan in der Küche anschauen, dann weißt du, wovon ich rede. Aber was soll ich denn machen? Egal, wie viele Becher ich zerschlage, er kommt nicht zurück. Er liebt sie. Basta.«
    »Aber ihr hattet einen Vertrag. Hattet ihr doch, oder?«
    »Ja, schon.« Verwundert registriere ich, dass ich daran in der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal gedacht habe.
    »Kann ich den mal sehen?«
    »Von mir aus.« Ich gehe rüber in mein Zimmer, wo ich aus meiner Schreibtischschublade den von Marko und mir unterschriebenen Zettel hervorhole. Kopfschüttelnd sehe ich darauf und kann nicht glauben, wie naiv ich war.
    »Wer hat denn den aufgesetzt?«, erkundigt sich Daniel, nachdem er den Vertrag studiert hat.
    »Steht doch da. Wie hieß er noch? Klaus Schmidt.«
    »Und wo hattest du den
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