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Liebe meines Lebens

Liebe meines Lebens

Titel: Liebe meines Lebens
Autoren: Lynne Graham
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die Hoffnung auf ein zweites Kind schon längst aufgegeben, als ich kam. Entsprechend haben sie sich gefreut und mich nach Strich und Faden verwöhnt.”
    “Gregoris nicht?”
    “Nein. Gregoris wurde sogar sehr streng erzogen. Schon wenn er als Kind Angst im Dunkeln hatte, sagte man ihm, er habe sich wie ein Mann zu benehmen. Bei mir wurde das Licht angelassen, die Tür einen Spaltbreit geöffnet, und meistens kam auch noch mein Vater, um mir eine zusätzliche Gutenachtgeschichte zu erzählen.” Er verzog gespielt verzweifelt das Gesicht. “Ich wurde nie auf Leistung getrimmt, kam nicht wie Gregoris aufs Internat und musste nicht zum Militär.”
    Das Gespräch, das sie mit Perikles geführt hatte, beschäftigte Olympia noch eine ganze Zeit. Es schien der endgültige Beweis dafür zu sein, dass Gregoris ihr wirklich nicht untreu gewesen war.
    Rückblickend erkannte sie, dass Gregoris zu keinem Zeitpunkt schuldbewusst gewirkt hatte. Sein ganzes Interesse hatte der Frage gegolten, wie sie an die Fotos gekommen war und wer von den Angestellten sich illoyal verhalten hatte. Es hätte ihr eigentlich schon früher auffallen müssen, doch dazu war sie zu verbittert gewesen. Da er nicht hatte hören wollen, was sie zu Katerina und Lukas zu sagen hatte, hatte sie nicht mehr klar denken können.
    Außerdem hatte er sie immer stärker verunsichert. Einerseits hatte er sie während der Zeit auf der “Aurora” unbeschreiblich glücklich gemacht, andererseits hatte er seine mittelalterlichen Auffassungen von Ehre und Rache nie überwinden können. So hatte sie überspannt reagiert und ihn hinausgeworfen.
    Gregoris war noch nicht durch die Tür gewesen, da hatte sie ihren Entschluss schon bereut – sie war nur zu verbohrt gewesen, es sich einzugestehen. Die ganze Nacht hatte sie geweint und nur daran denken können, wie glücklich und stolz er gewesen war, als er von dem Baby erfahren hatte.
    Am meisten aber machte ihr etwas zu schaffen, was Perikles eher am Rande erwähnt hatte. Die Bemerkung seiner Mutter, dass die Ehe wohl ein Fehler gewesen sei, setzte voraus, dass Gregoris seine Eltern über seine Eheprobleme informiert hatte. Dachte er jetzt doch an Scheidung? Die Vorstellung war einfach schrecklich.
    Die Telefongespräche, die Olympia fast täglich mit ihrer Mutter führte, konnten sie auch nicht trösten. Ganz im Gegenteil, sie belasteten ihr Gewissen zusätzlich, denn auch Irini gegenüber war sie nicht ganz ehrlich gewesen. Sie hatte ihr lediglich erzählt, dass Gregoris geschäftlich in Athen wäre.
    Daher griff Olympia nur recht halbherzig zum Hörer, als ihr nachmittags das Telefon gebracht wurde. Es war jedoch nicht ihre Mutter, die sich meldete.
    “Hallo, Olympia, hier ist Gregoris.”
    Seine Stimme klang so ausdruckslos, dass Olympia Angst bekam. “Gregoris, du bist doch nicht krank?”, fragte sie besorgt.
    “Mir geht es nicht gut”, antwortete er ausweichend. “Ich lasse dich mit dem Hubschrauber abholen. Wir sehen uns dann um acht in Athen.”
    “Gregoris …” Sie konnte nur mit Mühe sprechen und musste schon wieder mit den Tränen kämpfen. “Ich bin so verzweifelt.”
    “Du hast bekommen, was du wolltest. Du hast meine Villa, du hast mein Baby – und du bist mich los.”
    “Aber ich will
dich!”
Jetzt weinte sie doch.
    Gregoris schwieg. Schließlich räusperte er sich, sagte aber immer noch nichts, und ihre Hoffnung schwand.
    “Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll”, erwiderte er endlich zögernd.
    “Macht nichts … Es ist mir auch egal … Wirklich!” Blind vor Tränen, stopfte Olympia das Telefon unter die Sofakissen, damit sie das ständige Klingeln nicht mehr hörte.
    Das war das Ende. Genau wie Gregoris es ihr vorhergesagt hatte, war sie offenen Auges in ihr Verderben gerannt. Sie hatte die Beziehung, die sie beide während der vergangenen Wochen aufgebaut hatten, mutwillig zerstört, und eine gemeinsame Zukunft war nun nicht mehr möglich.
    Es klopfte, und die Haushälterin erschien, um ihr ein anderes Telefon zu bringen. Widerstrebend nahm Olympia es entgegen.
    “Olympia?”, fragte Gregoris rau.
    “Wir sehen uns dann um acht, Gregoris. Dass ich dich will, habe ich übrigens nur wegen des Babys gesagt”, erklärte sie.
    Es knackte, und die Leitung war tot. Olympia bereute ihre Unaufrichtigkeit sofort. Gregoris hatte es nicht verdient, belogen zu werden, nur damit sie das Gesicht wahren konnte.
    Als Olympia aus dem Hubschrauber stieg, stellte sie entsetzt fest, dass
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