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Liebe meines Lebens

Liebe meines Lebens

Titel: Liebe meines Lebens
Autoren: Lynne Graham
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Salon.
    Kopfschüttelnd betrachtete Perikles ihre verweinten Augen und die gerötete Nase. “Du siehst schlecht aus, liebe Schwägerin. Ich müsste lügen, wenn ich etwas anderes behaupten würde.”
    Olympia traute sich nicht, zu antworten, weil sie Angst hatte, sofort wieder in Tränen auszubrechen. Sie schluckte nur.
    “Du weinst, und Gregoris hat eine Laune, dass jeder, der es sich erlauben kann, ihm aus dem Weg geht.”
    “Wo ist er denn?”
    “In Athen, er arbeitet. Er wohnt in seiner eigenen Wohnung und nicht bei uns zu Hause. Meine Mutter hat eine Andeutung gemacht, dass eure Ehe ja wohl ein großer Fehler sei. Daraufhin hat Gregoris sie das erste Mal in seinem Leben angeschrien. Als mein Vater sie daraufhin in Schutz genommen hat, wäre es beim Abendessen beinah zu einem handfesten Familienkrach gekommen. Du siehst, auch wir sind alles andere als glücklich.”
    “Das ist nicht meine Schuld”, verteidigte sie sich.
    “Darf ich mich setzen, oder gehöre ich jetzt zur Gegenpartei?”
    Olympia errötete. “Ich muss mich für meine Umgangsformen entschuldigen, Perikles. Setz dich bitte. Darf ich dir auch etwas zu trinken anbieten?”
    “Nein, danke. Schenk mir nur fünf Minuten deiner Zeit. Gregoris weiß nicht, dass ich hier bin. Wahrscheinlich würde er mir dafür den Kopf abreißen.”
    “Perikles, du musst verstehen, dass ich nicht hinter seinem Rücken über ihn reden möchte.”
    “Aber du kannst mir wenigstens zuhören. War es dieser Zeitungsartikel kurz nach eurer Hochzeit, worüber ihr euch gestritten habt? Du brauchst nicht zu reden, nur zu nicken oder den Kopf zu schütteln.”
    Sie nickte erst und schüttelte dann den Kopf. So gern sie sich auch jemandem anvertraut hätte, es schien ihr nicht fair, gerade Gregoris’ Bruder ihr Herz auszuschütten.
    Perikles gab nicht auf. “Okay. Nachdem er dich verlassen hatte, verbrachte mein lieber Bruder die ersten fünf Tage in einem einsamen Chalet in der Schweiz, um sich ungestört bis zur Besinnungslosigkeit betrinken zu können.”
    Verblüfft sah sie ihn an.
    “Dort habe ich ihn nämlich aufgespürt, als ich ihn auf der ‘Aurora’ nicht erreichen konnte, um ihn vor dem besagten Zeitungsbericht zu warnen. Gregoris war wirklich nicht sehr erbaut darüber, dass ich ihn in seinem Versteck aufgestöbert hatte.”
    “Hatte er sich denn
allein
versteckt?”, fragte Olympia ihn misstrauisch.
    “Natürlich nicht. Nie würde ihn Damianos in so einer Situation allein lassen. Da Damianos jedoch überzeugter Antialkoholiker ist, war die Stimmung im Chalet nicht gerade harmonisch. Gregoris trank, und Damianos schenkte ihm mit missbilligender Miene eine Tasse Kaffee nach der anderen ein.”
    “Und warum hat er sich betrunken?”
    “Um ‘etliche Probleme zu lösen’ – das ist ein wörtliches Zitat.”
    “Mit dieser Floskel hat er mich auch abgespeist.” Sie ließ die Schultern sinken.
    Perikles betrachtete sie eine ganze Weile, bevor er weitersprach. “Er wurde aber sehr schnell nüchtern, als ich ihm von dem Pressebericht erzählte. Den letzten Tag verbrachte er dann mit endlosen Telefongesprächen mit seinen Anwälten. Er hatte also weder die Gelegenheit, Gisele leidenschaftlich am Pool zu lieben, noch wäre er bei all dem Alkohol dazu in der Lage gewesen.”
    Olympia errötete. “Du bist sein Bruder und du würdest für ihn lügen.”
    “Nein. Wenn er bei Gisele gewesen wäre, hätte ich mich da rausgehalten, denn es wäre allein eure Angelegenheit gewesen. Lass es dir gesagt sein, Olympia, weder jetzt noch vor zehn Jahren hat Gregoris eine Frau angesehen, wenn du bei ihm warst.”
    Nun konnte sie sich nicht länger beherrschen, und die Tränen liefen ihr über die Wangen. “Vielen Dank für deine Hilfe, Perikles, aber für Gregoris und mich ist es zu spät.” Sie musste schluchzen. “Vor langer Zeit ist etwas passiert, das unsere Beziehung immer vergiften wird. Um ehrlich zu sein, habe ich Gregoris … rausgeworfen. Ich habe meine Worte absichtlich so gewählt, dass ihm keine andere Möglichkeit blieb, als zu gehen.”
    Perikles sah sie erwartungsvoll an, doch sie schüttelte den Kopf. “Mehr werde ich nicht verraten. Bleibst du zum Essen?” Sie hätte sich über seine Gesellschaft aufrichtig gefreut.
    “Ich muss zurück, um keinen Verdacht zu erregen”, antwortete er und stand auf.
    “Du bist so anders als Gregoris.” Olympia gab ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange.
    “Ich bin ja auch das Nesthäkchen. Meine Eltern hatten
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