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Liebe, Lust und Lesebrille

Liebe, Lust und Lesebrille

Titel: Liebe, Lust und Lesebrille
Autoren: Felicitas Roemer
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Partner aus.
Der Partner ist in keiner Weise verpflichtet, die Wünsche oder Fantasien des anderen gut zu finden oder gar zu erfüllen.
Gehen Sie respektvoll mit dem ISS des Partners um, auch wenn es Sie vielleicht befremden sollte. Sie möchten im Umkehrschluss ja auch nicht von ihm belächelt oder verlacht werden.
Halten Sie sich mit gegenseitigen Bewertungen des ISS zurück. Sprechen Sie vielmehr über aufkommende Gefühle. Versuchen Sie, bei sich zu bleiben.
Reden Sie über Schnittmengen, die Sie feststellen, aber besser noch über die Unterschiede: Wie wollen wir damit umgehen? Wie kann ich diese Differenz zwischen uns stehen lassen, ohne dass ich mich davon bedroht fühle?
    Wie alle hilfreichen Übungen birgt auch die ISS-Übung so manche Nebenwirkungen und kann unangenehme Gefühle sowie mehr oder weniger hochgradige Verunsicherungen auslösen.
    Machen Sie diese Übung also wirklich nur, wenn Sie sich psychisch stabil fühlen und auch ansonsten ganz gut drauf sind. Überfordern Sie sich nicht! Außerdem rennt Ihnen diese Übung ja nichtweg. Vielleicht ist jetzt (noch) nicht der passende Zeitpunkt gekommen, sondern erst in ein paar Jahren? Es ist schließlich nie zu spät, sich mit seinem Liebesleben zu befassen und sich seinem Partner/seiner Partnerin gegenüber nochmals ein Stückchen mehr zu »outen«.
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    Wenn Ihnen dieses Kapitel dabei geholfen hat, mental und sexuell weiterhin neugierig aufeinander zu sein, so hat es seinen Sinn erfüllt.
    Wenden wir uns nun im letzten Kapitel dem Thema »Abschied und Neubeginn« zu. Es ist an diejenigen Leser und Leserinnen gerichtet, die sich mit dem Gedanken an Trennung tragen (oder diese bereits hinter sich haben) und sich auf den Weg in eine neue Partnerschaft wagen wollen. Es möchte ihnen Mut machen und ihnen helfen, erste Stolpersteine zu überwinden.

7. Abschied und Aufbruch
Was man aus einer Trennung lernen kann. Und warum es für das Glück zu zweit nie zu spät ist
    Wenn Sie im Laufe der Lektüre nun doch zu dem Schluss gekommen sind, dass Ihre Ehe oder Partnerschaft am Nullpunkt angekommen zu sein scheint, fragen Sie sich vielleicht: Was nun? Gehen oder bleiben? Durchhalten oder aussteigen? Weiterkämpfen oder aufgeben?
    Es ist schmerzhaft, sich eingestehen zu müssen, dass man es vielleicht nicht miteinander »geschafft« hat, auch wenn man sich noch so viel Mühe gegeben hat. Manchmal ist der einzige Weg, sich aus einer unglücklichen Ehe zu verabschieden, sie loszulassen. Insbesondere wenn ein Partner sich hartnäckig weigert, an der Beziehung zu arbeiten und sich mit dem anderen intensiv und ehrlich auseinanderzusetzen, wird es heikel. Bekanntermaßen sind es oft Männer, die weniger geneigt sind, sich in Sachen »Herzensangelegenheiten« dauerhaft zu engagieren. So gibt es viele Frauen, die sich jahrelang bemühen, ihre Ehe zu retten. Sie initiieren Veränderungsprozesse, arbeiten an sich und setzen sich selbstbewusst für ihre Ziele ein. Sie geben dann aber auch oft wieder klein bei, um den »Frieden« und die Ehe nicht zu gefährden oder weil sie sich doch nicht so recht trauen, ihre Ansprüche durchzusetzen. Viele Frauen sind ja doch irgendwie ein bisschen harmoniebedürftig und halten Spannungen nicht gut aus.
    Wenn der Partner aber stoisch bleibt, die angesprochenen oder unausgesprochenen Paar-Probleme aussitzt und auf seinem pseudogemütlichen Plätzchen verharrt, ohne sich innerlich und äußerlich bewegen zu wollen, ist das Scheitern der Partnerschaft meistens nur eine Frage der Zeit.
Altes abschließen: Wunden lecken. Und die eigenen Anteile erkennen
    Manchmal kapitulieren Frauen dann zwar innerlich und ziehen sich emotional aus der Beziehung zurück, verlassen ihren Mann aber nicht. Andere wiederum sehen keinen Sinn mehr darin, sich endlos aufzureibenfür jemanden, der sich offensichtlich dazu entschlossen hat, einfach irgendwie den Status quo aufrechterhalten zu wollen. Und sei es nur, damit der Nachbar nicht merkt, wie schlimm es um den eigenen Haussegen steht. Sie gehen dann den mutigen Schritt der Trennung.
    Mutig ist dieser Schritt insofern, als sie ja nicht wissen, was nun passieren wird. Kommt denn der Mann noch, mit dem sie die »echte«, gleichberechtigte Partnerschaft leben können, nach der sie sich sehnen? Oder werden sie den Rest ihres Lebens ohne Partner verbringen müssen? Trotz dieses gewissen Risikos sind Frauen immer öfter bereit, den Absprung zu wagen. So schmerzlich das anfangs vielleicht auch sein mag: Dieser schweren
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