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Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis

Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis

Titel: Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis
Autoren: Kathie Denosky
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bestimmt nicht. Schon gar nicht, wenn es sich bei dieser Frau um Lily Kincaid handelte.
    Seit er sie zum allerersten Mal getroffen hatte, fühlte er sich zu ihr hingezogen. Das war im Herbst auf dem jährlichen Wohltätigkeitsball für das Kinderkrankenhaus gewesen, den seine Mutter mit organisiert hatte.
    Lilys jugendliche, temperamentvolle und lebenshungrige Ausstrahlung hatten ihn dazu verleitet, sie zum Tanzen aufzufordern und sie schließlich zu fragen, ob sie Lust habe, sich mit ihm zum Dinner zu verabreden.
    Eigentlich war er davon ausgegangen, einen Korb zu bekommen, denn schließlich war er dreizehn Jahre älter als sie. Doch zu seiner großen Freude hatte sie eingewilligt. Das lag jetzt mehr als drei Monate zurück. Und einmal abgesehen von den letzten paar Wochen hatten sie sich in dieser Zeit jeden Abend getroffen.
    Als er sah, dass sie auf ihrem Sitz eingenickt war, berührte Daniel ihre zarten Hände. Eigentlich hatte er sich nach seiner Scheidung vorgenommen, sich mit einer neuen Beziehung Zeit zu lassen. Dennoch bedauerte er nicht, dass es zwischen ihnen dann doch schneller als geplant gelaufen war. Lily war die aufregendste Frau, die er jemals getroffen hatte.
    Immer, wenn er Zeit mit ihr verbrachte, fühlte er sich lebendiger und optimistischer als je zuvor. Und deshalb war es ihm absolut unverständlich, warum sie ihre Beziehung aus heiterem Himmel abgebrochen hatte. Entweder hatte sie nicht auf seine Anrufe reagiert oder Ausreden erfunden, um sich nicht mit ihm treffen zu müssen.
    Kopfschüttelnd bog er in die Auffahrt zum Anwesen der Kincaid-Familie ein. Lily bewohnte dort ein Apartment in einem Gebäude, das früher einmal das Dienstbotenhaus gewesen war.
    Daniel hatte keinen blassen Schimmer, was plötzlich geschehen war oder warum sie ihn nicht mehr sehen wollte. Aber er würde es herausfinden. Nachdem er den Motor ausgeschaltet hatte, strich er ihr sanft über die Wange. „Wir sind da, Liebes.“
    Verschlafen schlug sie die Augen auf und streckte sich. „Danke, dass du dir die Zeit genommen und mich hergebracht hast, Daniel. Bestimmt hattest du Wichtigeres vor.“
    Noch bevor sie den Türgriff betätigen konnte, war er aus dem Wagen gesprungen und öffnete ihr die Tür. „Gib mir deinen Haustürschlüssel“, sagte er, während er ihr half, auszusteigen.
    „Das schaffe ich schon allein“, versicherte sie ihm kopfschüttelnd. „Du musst mich nicht hineinbringen.“
    „Was für ein Gentleman wäre ich, es nicht zu tun?“, konterte er lächelnd.
    Zum ersten Mal, seit sie die Kanzlei verlassen hatte, blickte sie ihm direkt in die Augen. „Haben Sie ein Einsehen, Mr Addison. Der Tag hat gerade erst begonnen, und es gibt wirklich keinen Grund, sich Sorgen zu machen.“
    Mit dem Zeigefinger strich er ihr über die samtweiche Wange. „Jetzt also wieder Mr Addison? Ich dachte eigentlich, wir stehen uns mittlerweile näher, Liebes.“
    „Ich … hm, das … so sah es wohl aus“, sagte sie und fühlte sich plötzlich unbehaglich.
    Bei ihrem Anblick musste Daniel an ein Tier denken, das im Dunkeln vom hellen Scheinwerferlicht eines Autos erschreckt wurde. Sie wirkte ein bisschen, als wäre sie in eine Falle geraten.
    Die Frage war bloß, warum? Was hatte er getan, dass sie sich so unwohl fühlte und ihm aus dem Weg ging?
    Leider würde er sich diese Frage noch eine Weile verkneifen müssen. Denn erst musste es ihr wieder besser gehen. Erst dann würde er versuchen herauszufinden, warum sie sich von ihm abgewandt hatte. Schließlich waren die letzten Tage für sie und ihre Familie die Hölle gewesen. Und er wollte sie nicht noch zusätzlich quälen, indem er sie mit Fragen löcherte.
    Als er ihr eine Hand auf den Rücken legte, spürte er, wie ihr ein Schauer über die Haut lief. Mit dem milden Winterwetter in Charleston hatte diese Reaktion bestimmt nichts zu tun. Immerhin zeigte es ihm, dass er Lily nicht ganz kalt ließ.
    „Ich weiß, wie hart das für dich ist“, sagte er mitfühlend. „Ich wünsche mir sehr, dass es dir so schnell wie möglich wieder besser geht, bevor ich wieder fahre.“
    „Und es gibt wirklich nichts, was ich sagen oder tun könnte, um dich umzustimmen?“, fragte sie seufzend.
    „Nein.“
    So müde und abgekämpft hatte Daniel sie noch nie erlebt. Er hasste es, dass die Ereignisse der letzten Tage ihr die Lebendigkeit und Lebensfreude genommen hatten.
    Vielleicht sah sie es ja anders, aber Lily brauchte jemanden, der ihr zur Seite stand und ihr durch die
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