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Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis

Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis

Titel: Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis
Autoren: Kathie Denosky
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schwerste Zeit ihres Lebens half. Und er würde nichts unversucht lassen, um genau dieser Jemand zu sein.
    „Wieso ruhst du dich nicht ein bisschen aus, während ich Kaffee mache?“, fragte er, während er ihr aus der Jacke half.
    „Für mich bitte kein Koffein.“ Ihre langen welligen Haare schwangen zur Seite, als sie den Kopf schüttelte. „Ich, ähm … habe nicht besonders gut geschlafen.“
    „Das ist verständlich.“ Er nickte und legte die Jacke beiseite. Dann führte er Lily zur Couch. „Du hast ja auch eine ganze Menge durchgemacht, Liebes.“
    „Du ahnst ja nicht, was alles passiert ist“, sagte sie und sank in die Kissen. Mit Tränen in den Augen blickte sie Daniel an. „Warum hat er das getan?“
    Wenn an den Nachrichten über Reginalds Tod etwas dran war, dann hatte der alte Herr sich in seinem Büro mit einer Pistole aus seiner antiken Waffensammlung erschossen. Daniel wusste, dass Lily eine sehr enge Beziehung zu ihm gehabt hatte. Die Vorstellung, dass ihr Vater Selbstmord begangen hatte, musste schrecklich für sie sein.
    „Ich weiß nicht, warum manche Dinge passieren“, sagte er, setzte sich zu ihr auf die Couch und nahm sie in den Arm. „Vielleicht wird man nie wissen, warum dein Dad dachte, sein Leben auf diese drastische Art beenden zu müssen. Aber wenn der Schock sich erst einmal gelegt hat, dann wirst du sicherlich auch wieder auf die schönen Zeiten zurückblicken können, die ihr gemeinsam erlebt habt.“
    Energisch schüttelte sie den Kopf. „Nein. Nicht, nachdem ich erfahren musste, dass das Leben meines Vaters nichts weiter als eine Lüge war.“
    Daniel hatte eigentlich nur vorgehabt, sie zu trösten. Doch offenbar regte er sie noch weiter auf. „Gib dir etwas Zeit. Im Moment bist du viel zu durcheinander, um klar denken zu können“, versuchte er, sie zu beschwichtigen.
    „Du verstehst das nicht, Daniel.“ Sie rückte von ihm ab und blickte ihn an. „Ich meine es genau so, wie ich es sage: Daddys Leben war eine einzige Lüge.“
    Steckte da noch mehr dahinter als das, was in den Medien berichtet wurde? Prüfend sah er Lily an. Irgendetwas schien sie innerlich zu zerreißen. „Wieso glaubst du das?“
    Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie zögerte einen Moment lang, dann gab sie sich einen Ruck. „Ach, was soll’s. Am Ende der Woche weiß es sowieso jeder hier in Charleston.“
    „Ich höre.“
    „Sind dir die ältere blonde Frau und die beiden Männer aufgefallen, die während der Beerdigung hinter meiner Familie gesessen haben?“
    Er nickte. „Sind das Angehörige?“
    „Nein. Ja.“ Sie wischte sich die Tränen von der Wange. „Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, wie ich sie nennen soll.“
    „Ganz ruhig, Lily.“ Es beunruhigte ihn, dass sie sich aufregte. „Wer sind sie denn?“
    „Die Zweitfamilie meines Vaters“, sagte sie bitter. „Die ganzen Geschäftsreisen, die er in den letzten dreißig Jahren angeblich gemacht hat, waren nichts weiter als ein Vorwand, um nach Greenville zu fahren und dort Zeit mit dieser Frau und seinen beiden Söhnen zu verbringen.“
    Daniel stockte der Atem. Nie im Leben hätte er dem alten Kincaid so etwas zugetraut. „Moment, Moment“, sagte er und hob die Hände. „Dein Vater hatte eine andere Frau und zwei Kinder in Greenville?“
    Lily nickte. „Angela Sinclair war die erste große Liebe meines Vaters. Ihr ältester Sohn Jack ist mein Halbbruder. Ihr jüngster Sohn Alan ist von ihrem ersten Ehemann.“
    „Jack Sinclair ist dein Halbbruder?“ Er hatte schon von dem großen Erfolg gehört, den Sinclair mit seiner jungen Firma Carolina Shipping hatte. Doch bis jetzt hatte Daniel noch keine Gelegenheit gehabt, den Mann persönlich kennenzulernen oder mit ihm Geschäfte zu machen. „Aber hast du nicht gerade gesagt, dass er der ältere sei? Wie kann sein jüngerer Bruder von einem ersten Ehemann sein?“
    „Mein Dad und Angela waren zusammen, als sie noch sehr jung waren. Aber meine Großeltern fanden, sie sei nicht die richtige Frau für ihn“, erklärte Lily, während sie aufstand und begann, nervös auf und ab zu gehen. „Mein Großvater hat sein Reedereigeschäft ausgebaut und die Kincaid Group zu dem gemacht, was sie heute ist. Er und meine Großmutter wollten eine Frau für meinen Vater, die in die High Society von Charleston passte.“
    Nur zu gut kannte Daniel das völlig übertriebene Selbstbewusstsein der Oberschicht in den Südstaaten. Auch seine Mutter entstammte einer alten und wohlhabenden
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