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Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis

Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis

Titel: Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis
Autoren: Kathie Denosky
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ferner denn je. Alles, worauf er sich einließ, waren kurze Affären, bei denen weder Gefühle noch Verpflichtungen im Spiel waren.
    Hätte Lily das nicht durch die Gerüchteküche erfahren, dann hätte sie es spätestens nach einem Gespräch mit seiner Mutter gewusst. Denn die war regelrecht erpicht darauf gewesen, sie über das lockere Liebesleben ihres Sohnes aufzuklären.
    Lily und Daniel hatten sie in der Vorweihnachtszeit besucht, und beim Gedanken daran, wie unfreundlich diese Frau ihr gegenüber gewesen war, schauderte Lily. Daniels Mutter war eine der unangenehmsten Personen, denen sie jemals begegnet war. Irgendwann hatte sie Lily sogar vorgeworfen, Daniel nur zu benutzen, um auf der gesellschaftlichen Leiter nach oben zu kommen – schließlich hatte Dad nicht das Glück gehabt, dem alten Geldadel zu entstammen.
    Es war immer dasselbe: Menschen wie Daniels Mutter fanden, Neureiche wie Lily hätten kein Recht, sich in den Kreisen zu bewegen, die vom „alten Geld“ regiert wurden.
    Der Gedanke, sich irgendwann noch einmal mit dieser Frau treffen zu müssen, behagte ihr ganz und gar nicht. Noch schlimmer war die Vorstellung, dass Charlotte Addison die Großmutter ihres Kind war.
    Nervös kaute Lily auf der Unterlippe, während sie versuchte, sich wieder zu beruhigen. Sie würde ein Kind von Daniel bekommen, und sie musste es ihm irgendwann einmal sagen. Bloß wie? Wie sollte sie einem Mann, der selbst keine Kinder haben wollte, erklären, dass er Vater wurde? Würde er sie womöglich zu einem Schwangerschaftsabbruch drängen?
    Beschützend legte sie sich eine Hand auf den flachen Bauch. Dass Daniel so etwas tun würde, konnte sie sich eigentlich nicht vorstellen. Und selbst wenn, es war ihr Kind, und sie liebte es von ganzem Herzen.
    Sie stand auf und ging in ihr Studio, wo sie die neuesten Illustrationen für ein Kinderbuch betrachtete, an denen sie gerade arbeitete. Kinder waren für sie das Schönste auf der Welt. Dass es Menschen gab, für die das Leben durch Kinder nicht reicher und sinnvoller wurde, konnte sie sich einfach nicht vorstellen.
    Sie seufzte. Wie traurig für ihn, dachte sie bekümmert. Möglicherweise wollte er mit dem Kind nichts zu tun haben. Dennoch musste sie ihm sagen, dass sie schwanger war. Und zwar so schnell wie möglich.
    Das Klingeln ihres Telefons riss sie aus den Gedanken. Lily war nicht überrascht, als ihre älteste Schwester sich meldete.
    „Geht es dir gut, Lily?“, fragte Laurel besorgt.
    „Jetzt schon“, antwortete Lily lächelnd.
    Sie liebte ihre Familie über alles. Trotzdem hatte sie noch niemandem verraten, dass sie schwanger war. Sie wusste einfach nicht, wie sie das Thema am geschicktesten anschneiden sollte. Dass ihre Familie sie unterstützen würde, stand außer Frage. Doch jeder von ihnen hatte sein eigenes Leben zu bewältigen, und Lily wollte ihnen nicht mit ihren Problemen auf die Nerven gehen.
    Als Leiterin der PR-Abteilung der Kincaid Group hatte Laurel alle Hände voll damit zu tun, einen Medienrummel um den Tod und das Doppelleben ihres Vaters zu verhindern. Gleichzeitig steckte sie mitten in den Vorbereitungen zu ihrer eigenen Hochzeit. Glücklicherweise stand ihre Schwester Kara ihr als Hochzeitsplanerin und Eventmanagerin zur Seite. Obwohl auch Kara in ihrer eigenen, überaus erfolgreichen Agentur Prestige Events jede Menge Aufträge zu bewältigen hatte.
    Bei ihren Brüdern fand Lily eigentlich immer eine starke Schulter zum Ausweinen, doch die beiden waren meist ebenso beschäftigt wie ihre Schwestern. Bis zum Tod ihres Vaters hatte RJ die Rolle des Interimsgeschäftsführers der Kincaid Group übernommen. Jetzt befürchtete Lily, dass er schon bald einen erbitterten juristischen Kampf gegen Jack Sinclair führen würde, der nun die Mehrheit der Anteile besaß.
    Blieb also noch Matt. Doch der arme Matt war so überfordert von seiner Doppelbelastung als Leiter der Finanzabteilung und alleinerziehender Vater, dass er keine Zeit für sich, geschweige denn für Ratschläge hatte.
    „Du warst heute Morgen plötzlich so schnell verschwunden, dass ich nur hören wollte, ob es dir gut geht“, fuhr Laurel fort.
    „Ich brauchte einfach etwas frische Luft“, erwiderte Lily. Es tat ihr leid, dass ihre Schwester sich Sorgen um sie machte. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass Daddy diesem grauenhaften Menschen den Großteil der Anteile überlassen hat.“
    „Ich weiß“, pflichtete Laurel ihr frustriert bei. „Wir versuchen herauszufinden, wer
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