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Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen

Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen

Titel: Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen
Autoren: Heyne
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Besserung.
    Beginnen wir mit der Stilkritik, um uns dann mithilfe der Ratschläge und Verbesserungsideen gemeinsam auf große Suche zu begeben: Wie könnte die Beziehung Zuschauer/Fernsehen den idealen (dominant weiblichen) Zustand, das ultimative (ebenfalls dominant weibliche) Liebesglück Realität werden lassen?
    Stilkritik
    Da sind zunächst einmal die Äußerlichkeiten. Eine ziemlich oberflächliche Angelegenheit, zugegeben, deswegen ist es auf diesem Gebiet aber auch relativ einfach, dauerhafte Abhilfe zu schaffen.
    Betrifft Outfit des Herrn Florian W. vor dem Fernsehpublikum. Sehr geehrte Damen und Herren, mir und meinem Verwandten- und Bekanntenkreis ist unverständlich, wie man zulassen kann, dass Herr W. im Pulli mit spitzem oder rundem Ausschnitt vor dem Fernsehpublikum auftreten darf.

Wenn Herr W. schon nichts von Ästhetik hält, dann sollten es wenigstens die Verantwortlichen tun.
Dabei geht es auch um die Hygiene! Niemand kann mich überzeugen, dass die Sakkos so oft gereinigt, wie Hemden gewaschen werden. Unvermeidlich bildet sich am Kragen des Sakkos ein „Speckrand“, wenn kein Hemd darunter getragen wird.
    Bitte nehmen Sie in dieser Hinsicht Einfluss auf Herrn W., damit sich das künftig ändert. Schließlich zahlen wir Gebühren, um Freude und nicht Verdruss am Fernsehen zu haben.
    Diesem Zuschauer kann geholfen werden, schwieriger ist es schon bei jenem Hemdenwunsch, auf den die Redaktion im folgenden Brief antwortet. Dessen Erfüllung sollte wahrscheinlich eher olfaktorische Genüsse befriedigen, als es auf das Tragen derselben Hemdenmarke gerichtet war. Der Briefeschreiber war wahrscheinlich durch folgendes Antwortschreiben der zuständigen Fernsehanstalt enttäuscht, als dass er sich wirklich ernst genommen fühlte.

    Sehr geehrter Herr Pschierer, Sie hatten uns um ein Hemd des Nachrichtensprechers H. gebeten. Leider können wir Ihnen kein gebrauchtes Hemd zukommen lassen, da diese Privatbesitz von Herrn H. sind.
    Es handelt sich aber bei allen von ihm getragenen Hemden um ganz normale herkömmliche Ware aus Kaufhäusern. Dabei wird bevorzugt die Marke »Varus« verwendet. Wir hoffen, Ihnen mit dieser Auskunft geholfen zu haben.
    Â 
    Ein großer Kritikpunkt ist neben der Kleiderfrage auch der Sprachstil im Fernsehen, der oft genüsslich Anlass für Zuschriften ist  – die dann selbst nur so vor mangelnden Deutschkenntnissen strotzen …
    Wäre es möglich, ihre [!  – richtig: »Ihre«] Redakteure und Journalisten noch einmal zum Deutschunterricht zuschicken [!  – richtig: »zu schicken«]? Denn wenn man sich ihre Beiträge im Videotext durchließt [!  – richtig: »durchliest«] kommt einem daß Grauen [!  – richtig: »das Grauen«].

    Oder:
    Natürlich ist es nur natürlich, natürlich zu sagen. Aber 63 Mal in einer einzigen Sendung  – das ist schon übernatürlich. Sagt es Frau Carezza bitte: Weniger ist oft mehr. Ansonsten weiter so.
    Den Vogel schießt aus unserer Sicht allerdings ein Zeitgenosse mit folgender Zuschrift ab:
    Womit haben wir diesen Kommentator verdient? Beim Albanien-Beitrag des Schlagerwettbewerbs gibt er von sich: „… ein Spiderman, der vorher scheinbar noch in Pailletten gebadet hat.“ Ein Blick in Dudens „Leicht zu verwechselnde Wörter“ hätte genügt, dort steht die Unterscheidung zwischen „anscheinend/ offenbar“ und „scheinbar“. Die erste „Leerstelle“ dieser Kommentatorennull, aber es kommt noch Weiteres. Während der Abstimmung hören wir aus seinem Munde, „… dass man hier in Leningrad lebendige Beeren herumtapsen sieht“. Ach ja, was sind es denn, Erdbeeren,
Himbeeren, Brombeeren??? Ich fremdschäme mich.
    Ein absoluter Augenöffner ist die Kritik eines Zuschauers, die das Sprechvermögen der Schauspieler in einer Telenovela in Beziehung zum Titel der Sendung setzt:
    Betreff: In aller Stille . Offensichtlich bezieht sich der Titel auf das unverständliche „Genuschel“ der Schauspieler.
    Sprachliche Schnitzer können mithilfe des Duden erkannt, geklärt und ausgemerzt werden. Sprechfehler sind Arbeitsgebiet eines Logopäden. Wie aber steht es mit »Stilbrüchen« im Verhalten? Nicht alle Vergehen auf diesem Gebiet finden sich im Knigge , doch sind sie deswegen weniger gravierend?
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