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Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen

Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen

Titel: Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen
Autoren: Heyne
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Fischprodukte verstanden: zum einen die filetierten, stark eingesalzenen und fermentierten Sardellen der süd- und mitteleuropäischen Küche und zum anderen die schwächer gesalzenen und mit Gewürzen oder Kräutern ebenfalls fermentierten Sprotten (Sprattus sprattus balticus) aus der norddeutschen und speziell der skandinavischen Küche. Diese (unechten) Anchovis aus Sprotten sind deutlich milder und erinnern eher an Matjes. Werden in einem Rezept »Anchovis« ohne weiteren Kommentar eingeführt, ist es wichtig, die Herkunft des Rezeptes und die Mengenangaben zu beachten, da Anchovis aus Sardellen und Anchovis aus Sprotten einander nicht ersetzen können.
    Â 
    Das hat doch beide Male Hand und Fuß, oder in diesem Beispiel besser: Flossen und Gräten, oder?

3
Radikale Ratschläge, souveräne Stilberatung
    E ine der verblüffenden Entdeckungen der Beziehungsforschung ist folgende Erkenntnis: Ab jenem Augenblick, in dem neue Partner beschließen, eine langfristige Beziehung tatsächlich gemeinsam in Angriff zu nehmen, laufen die Vorstellungen darüber, welche Rolle der Partner innerhalb der Beziehung einnehmen sollte, damit man selbst darin glücklich wird und auch dauerhaft bleibt, je nach Geschlecht weit auseinander.
    Männer hoffen, dass ihre Partnerinnen immer so bleiben, wie sie sich im Moment des Kennenlernens darstellen. Mann ist glücklich, Mann will, dass es so bleibt, wie es gerade ist. Jede Veränderung am Status quo macht eher Angst, ist glücks- und beziehungsgefährdend.
    Ganz anders die Frauen: Natürlich lieben sie ihren Partner, sonst ließen sie sich ja wohl nicht auf eine Beziehung mit ihm ein, aber es gibt nichts im Leben, was nicht noch gesteigert werden könnte, auch Wertschätzung und Liebe! Und so suchen sie ständig und überall nach Verbesserungsmöglichkeiten an der Beziehung und am Partner, damit eine Entwicklung hin
zur idealen Gemeinschaft und einem möglichst fehlerlosen Partner ihren Lauf nehmen möge. Frau geht eine Beziehung bereits in dem Bewusstsein ein, dass daran (und am Partner) noch viel getan werden muss, um den idealen Zustand zu erreichen. Jede Veränderung löst daher eher Glücksgefühle aus und ist beziehungsfördernd.
    Betrachtet man unter diesem Blickwinkel die Beziehung zwischen Fernsehzuschauern und ihrem Medium, so muss man konstatieren, dass die Perspektive auf das gemeinsame Glück eine dominant weibliche ist. Die weit überwiegende Zahl der Zuschauerreaktionen befasst sich mit Kritik am Programm, mit Verbesserungsvorschlägen, mit Gemäkel an Stil, Kleidung und Sprache  – und kaum mit Lob, Begeisterung und ewigen Liebesschwüren.
    Aus diesem Grund wollen wir an den Anfang dieses Kapitels auch zwei (der äußerst seltenen) Aussagen stellen, wie sie ein Mann am Beginn einer Beziehung von sich geben würde.
    In der vorigen Woche haben Sie in einem für Sie ganz tollen Outfit moderiert. Ich spreche von dem hellen engen Rock vergangenen Montag und dem engen Rock in Schwarz am Donnerstag. Echt „Grande Dame“, bleiben Sie bei dieser Stilrichtung. Ein 100%-Gewinn.

    Das tut gut, nicht wahr? Und folgender Kommentar gibt seinen Segen zum Ist-Zustand sogar von allerhöchster Stelle:
    Lieber Herr Fliege, ich schaue mit Begeisterung Ihre Talkshow an. Was mir auffällt ist, dass Sie bei einer Fragestellung immer nach oben schauen. Dadurch entnehme ich, dass Sie ein gottesfürchtiger Mensch sind und sich von Gott und Ihren Engeln leiten lassen. Ihre Sendung ist meines Erachtens eine große Bereicherung unserer Gesellschaft, welche das Sterben in ihrem Materialismus am liebsten zur Seite schiebt. Es ist kaum vorzustellen, wie viele Engel sich an Ihrer Sendung beteiligen und sie unterstützen.
    Man spürt es: Da hat jemand seinen Stil gefunden, und er gefällt auch noch, und keiner käme auf den Gedanken, an diesem Zustand des Glücks etwas ändern zu wollen, geschweige denn, auf mögliche Verbesserungen auch nur einen Gedanken zu verschwenden.
    Dagegen sieht der Alltag unserer Beziehung zwischen Zuschauer und Fernsehanstalt ziemlich verbesserungswürdig aus, um es vorsichtig zu formulieren. Hier wird manches, wenn nicht das meiste, noch als
»suboptimal« beurteilt  – und aus unseren Beispielen sprechen bis in Fragen des Stils hinein nur tobender Tadel, meist gepaart mit radikalen Ratschlägen für eine erhoffte
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