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Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen

Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen

Titel: Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen
Autoren: Heyne
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viel näher als der dumpfe Stammtisch-Militarismus von »Wenn du nicht, dann ich …«. Den können hiesige Programmzuständige absolut nicht leiden. Geliebt werden Nettigkeit, Zurückhaltung und die unterwürfige Bitte. Vor allem, wenn es um etwas so Weltbewegendes wie einen Geburtstag geht, wie in folgender Zuschrift:
    Hallo, am Samstag hat die Enja Geburtstag. Und das Wetter sagt, dass es regnet. Das ist voll doof. Bitte macht besseres Wetter. Bitte! Viele liebe Grüße.
    Das erwärmt das Herz, das festigt Beziehungen, genau solche Aufmerksamkeiten und kleinen Geschenkideen geben der ewigen Liebe eine Chance. Da werden die Herzen in den Fernsehanstalten ganz weich, da wird schon einmal der Kauf eines Eheringes erwogen, wenn nicht gar über gemeinsamen Nachwuchs nachgedacht. Denn bisher beschränkten sich die Verbesserungsvorschläge
ja auf Programmdetails, bisher ging es nur um Einzelaspekte von bestehenden Sendungen, während die Einsender im folgenden Kapitel aufs Ganze gehen: Zusammen mit ihrem Medium, dem Fernsehen, zeugen sie gewissermaßen neue Formate, ersinnen sie sensationelle Sendungen. Hier entsteht der Nachwuchs, auf den alle Zuschauer so sehnlich gewartet haben  – selbst wenn »alle« hier bisweilen im Singular gebraucht wird.

4
Prima Programmgestaltung, sensationelle Sendeideen
    G emeinsam reitet das Paar in den rosaroten Sonnenuntergang, hält Händchen und ist schon gespannt wie ein Flitzebogen auf das kommende Leben zu zweit. Hollywoodfilme enden fast ausnahmslos mit dieser Kameraeinstellung.
    Doch das Leben ist kein Hollywoodfilm, sosehr man sich auch mag. Menschen und Fernsehprogramme verändern sich  – und sehr häufig nicht zum Wohlgefallen ihres Gegenübers. Überraschende und ungekannte Seiten des Partners tun sich wie Abgründe auf. Plötzlich scheint ein gemeinsames Leben nicht mehr möglich.
    Den Beziehungsteilnehmern bleiben im Großen und Ganzen drei Lösungsmöglichkeiten:
Die Wiederherstellung des Status quo ante , also die Rückkehr zu jener Art der Beziehungsführung, wie sie vor Konfliktbeginn akzeptiert war  – seit dem letzten Kapitel wissen wir, dies ist die vorwiegend männliche Bewältigungsstrategie.

Die Neugestaltung der Beziehung mit radikal neuen Ideen und unter Einbeziehung völlig neuer Formen und Formate, die sich grundlegend vom Status quo unterscheiden  – wie wir wissen stammen solche Vorschläge meist vom weiblichen Teil der Partnerschaft.
Der Abbruch der Beziehung, sicher die häufigste Konfliktbewältigungsstrategie überhaupt, dazu sehr beliebt bei beiden Partnern unabhängig vom Geschlecht  – und fast immer rückblickend eher ein Best-Case-Szenario als ein Worst Case. Diese Möglichkeit wollen wir hier jedoch aus mehreren Gründen nicht weiter verfolgen. Als hoffnungslose Romantiker und überzeugte Gutmenschen, für die wir uns halten, wollen wir nicht, dass unsere etablierte Beziehung zu Ende geht oder jemand unter einer Trennung leiden muss. Und als Autoren wollen wir schon gar nicht unserer über viele Seiten genutzten Analogie verlustig gehen, denn damit wäre auch dieses Buch hier zu Ende  – obwohl wir noch einiges zu sagen haben, und Sie sich als Leser noch auf einiges gefasst machen können.
    Das Ende der Beziehung wird im Weiteren also weder in Betracht gezogen noch als Lösungsmöglichkeit für auftretende Probleme ernsthaft empfohlen. Sehen wir uns daher nun die beiden verbleibenden Vorgehensweisen an.

    Wiederherstellung des Status quo
    Anfangs schien es nur eine Kleinigkeit. Hatte sich da tatsächlich etwas verändert, oder hatten wir dieses Verhaltensmerkmal am Partner nur übersehen? Nicht gleich die Pferde scheu machen, wird schon nur vorübergehend sein. Man darf ja nicht alles auf die Goldwaage legen. Schließlich gibt es auch ausreichend Schönes in der Beziehung. Es wird verziehen, es wird vergessen.
    Doch schon bald darauf tritt es wieder zutage, dieses Verhalten, das stört. Und es fängt an, so gewaltig zu stören, dass es so nicht weitergehen kann. Es kommt zur Aussprache: »Du warst doch früher nicht so.«  – »Doch, du hast das nur nicht bemerkt, nicht bemerken wollen oder es hat dich nicht gestört.«  – »Nun ja, jetzt stört es mich jedenfalls, kannst du das nicht abstellen?«  – »Um unserer
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