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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten
Autoren: Dillon Lucy
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habe sie auch nicht gezüchtet, das hat Ben getan. Er hat sie gezogen und eingetopft. Ich habe ihm dabei nur ein wenig geholfen.«
    »Das ist doch das Gleiche.« Juliet drückte den Arm ihrer Schwester. »Warum hast du mir nichts davon gesagt? Kaum zu glauben, dass du so lange Stillschweigen bewahrt hast!«
    Louise wandte den Blick ab und verzog reumütig das Gesicht. »Ich wollte es nicht verderben«, gab sie zu. »Ich wollte sicher sein, dass die Ableger auch wachsen.«
    »Aber das sind sie ja«, beschwichtigte Peter sie. Zusammen mit Toby saß er auf einer Bank und half ihm dabei, Minton einen Ball zu werfen. Zu Tobys großer Freude brachte Minton den Ball jedes Mal wieder zurück. Coco sah dabei auf großmütterliche Weise zu. »Lass uns nicht trübsinnig werden. Diese Erinnerungsstraße ist eine tolle Idee. Wo werden die anderen Bäumchen gepflanzt?«
    »Der erste Kirschbaum kommt hierhin. Der zweite wird am Kanal gepflanzt, einer im Park und einer oben in den Coneygreen Woods.«
    »Aber ich werde nicht alle Löcher graben«, keuchte Lorcan. »Bevor du überhaupt auf diesen dummen Gedanken kommst.«
    Als Louise Juliet zum ersten Mal von den Ablegern erzählt hatte, die in ihrem Gewächshaus heranwuchsen, war Juliets erster Gedanke gewesen, in ihrem Garten ein kleines Kirschbaumwäldchen anzupflanzen. Praktisch, wie Louise nun einmal veranlagt war, hob sie jedoch hervor, dass dann kaum noch Platz für den Rasen sein würde. Juliet konnte aber den Gedanken nicht ertragen, die übrigen Ableger einfach zu entsorgen.
    Louise war die Idee gekommen, die Bäumchen entlang Juliets Gassiroute anzupflanzen, sodass sie einmal im Jahr mit Minton dem Weg der Kirschblüten folgen konnte. Louise hatte sich sogar darum gekümmert, im Stadtplanungsamt die entsprechenden Hebel in Bewegung zu setzen, damit Juliet die Bäume an den Stellen pflanzen konnte, die sie ausgewählt hatte.
    Louise hatte eine Menge wirklich netter Dinge für sie getan, fand Juliet. Liebenswürdigkeiten, die sie kindischerweise lange ignoriert hatte.
    Sie drückte ihre Schwester ein weiteres Mal.
    »Wofür war denn das?«, erkundigte sich Louise verwirrt.
    »Für das Badezimmer. Weil du all die Sachen gekauft hast, die Lorcan dann bei mir eingebaut hat.« Mit fragender Miene sah sie nun auch Lorcan an, da er genauso hinter dieser Sache steckte wie Louise. »Warum habt ihr mir davon nichts gesagt?«, fragte sie. »Oder war ich einfach nur zu dumm, um die Sache zu durchschauen?«
    »Du warst … in einer schwierigen Situation«, erwiderte Louise diplomatisch. »Du hast immer wieder betont, dass du alles allein schaffen willst, und Mum wollte dir einfach nicht das Gefühl geben, dich noch mehr zu bedrängen, als wir das ohnehin schon gemacht haben.«
    Juliet merkte an Peters zurückhaltender Miene, wie taktvoll Louise reagierte. Erst jetzt da sie sich allmählich wieder einem Zustand näherte, der einer gewissen Normalität ähnelte, wurde ihr klar, wie schwer sie es ihrer Familie gemacht hatte. Und dennoch hatte diese sie unterstützt und war stets zur Stelle gewesen; Dad, der den Rasen mähte, Mum, die Coco vorbeibrachte, und Louise, die Badfliesen bestellte.
    Lorcan hatte geduldig wochenlang alles gestrichen, während sie sich stets beklagt hatte, als sei sie die Einzige mit einem gebrochenen Herzen.
    Gott sei Dank war Lorcan geduldig genug gewesen und hatte sie nicht im Stich gelassen.
    »Du warst schon ein wenig blauäugig«, stellte Lorcan fest. »Ich für meinen Teil würde ja gerne einmal so einen magischen LKW finden, dem ein komplettes Badezimmer mit passenden Fliesen von der Ladefläche fällt. Da!« Er stieß den Spaten in den Boden. »Fertig.«
    »Ist es so weit?«, fragte Peter. »Wollen wir Emer dazurufen?«
    »Vielleicht könnte sie ein wenig Hilfe bei den Kaffees brauchen«, erklärte Juliet. »Könntest du mal kurz bei ihr nachsehen und ihr vielleicht helfen?«
    »Kein Problem. Aber setzt bloß nicht den Baum ohne mich ein!«
    »Komm«, rief Toby und streckte ihm seine kleine Hand hin. Peter beugte sich hinunter und nahm Toby an die Hand. Zusammen liefen sie zum Haus hinauf, der Inbegriff der Harmonie zwischen Vater und Sohn.
    Juliet war ein wenig gerührt, als sie sah, wie Louise mit glänzenden Augen Peter und Toby hinterhersah. »Es ist schön, dass ihr euch wieder gefunden habt.«
    »Wir sind auf einem guten Weg dahin«, antwortete Louise. »Peter arbeitet vier lange Tage und nimmt den Freitag frei, damit wir uns die Kindererziehung ein
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