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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten
Autoren: Dillon Lucy
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dem Toby: Tagesablauf stand. »Hier steht alles drin, was du brauchst. Da findest du auch alle Telefonnummern, falls es Probleme geben sollte.« Als sie Diane die dicke Akte reichte, fragte sich Juliet unweigerlich, ob Kinder wohl mit einer Bedienungsanleitung auf die Welt kamen. Wie es aussah, befanden sich in diesem Ordner Tobys komplette Garantieunterlagen.
    »Es wird gar keine Probleme geben«, trällerte Diane. »Toby wird einen wunderbaren Tag mit Oma verbringen, nicht wahr?«
    Toby schwieg. Stattdessen starrte er Mummy, Tante Juliet und Oma an und blinzelte.
    Diane hatte bei einer Sache nicht gelogen: Coco war eine pupsende Beifahrerin, ganz gleich, ob sie ihr Frühstück bekommen hatte oder nicht. Juliet hatte gerade erst den halben Weg zum ersten Kreisverkehr hinter sich gebracht, als die ersten Duftschwaden der nervösen Labradordame aus dem hinteren Teil des Kastenwagens zu ihr nach vorn drangen. Doch Juliet fuhr weiter, ohne davon Notiz zu nehmen: Ihr einziges Ziel war, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, die Haustür hinter sich zuzumachen und Teewasser aufzustellen, sodass sie sich den restlichen Tag über dem beruhigenden, tagesfüllenden Fernsehprogramm widmen konnte, während Minton es sich auf ihrem Schoß gemütlich machte. Was Coco auch gern tun konnte, wenn ihr der Sinn danach stand …
    Geradezu vorwurfsvoll lag Dianes Liste in dem Fach, in das Ben während der Autofahrt immer sein Handy und die Arbeitsaufträge hineingelegt hatte. Juliet warf einen Blick darauf, während sie an der Stadthalle darauf wartete, dass die Ampel auf Grün umsprang; es war ein Zeitplan.
    Ihre Mutter hatte also tatsächlich einen Stundenplan für den Hund erstellt.
    Na ja, das kann sie getrost vergessen, dachte Juliet grimmig. Immerhin tue ich ihr hiermit einen Gefallen. Außerdem hat sie Coco sicherlich nicht mit einem Kilometerzähler ausgestattet. Somit wird sie gar nicht merken, ob wir den ganzen Tag damit verbracht haben, Homes Under The Hammer zu schauen oder die Longhamptoner Höhen zu erklimmen. Vielleicht ist Coco ein wenig Entspannung sogar lieber?
    »Wie sieht’s aus, Coco?«, rief sie nach hinten. »Wollen wir die Füße hochlegen? Eine Gesichtsmaske auftragen?«
    Coco antwortete nicht, stattdessen waberte eine Duftwolke nach vorn. Schnell öffnete Juliet das Fenster an der Beifahrerseite. Minton, der sicher in seinem Geschirr angeschnallt war, streckte seine Nase hinaus und ließ die Ohren im Fahrtwind flattern.

3
    L ouise zog den Bauch ein und schob den Bund tiefer, bis der Rocksaum die Knie bedeckte. Sie musste sich eingestehen, dass der Rock ein wenig eng geworden war.
    In den letzten drei Wochen vor ihrem ersten Arbeitstag hätte sie eigentlich genügend Zeit gehabt, um ihre alten Gerichtskostüme anzuprobieren und falls nötig ein paar neue Stücke zu kaufen. Doch dies war nur ein weiterer Punkt auf ihrer To-do-Liste gewesen, den sie stoisch ignoriert hatte. Und zwar nicht nur, weil sie die gnadenlose Beleuchtung im Umkleidezimmer nicht ertragen konnte, nachdem sie zwei Jahre lang dieselben drei Yogahosen aus dehnbarem Lycra getragen hatte, sondern auch, weil sie einfach keine neue Kleidung wollte .
    Louise wünschte sich, dass alles wieder so sein würde wie vor ihrer Babypause. Angefangen bei ihren marineblauen Kostümen von Margaret Howell bis hin zum Coffee-to-go, den sie sich in dem kleinen Café mitgenommen hatte, das Gott sei Dank immer noch vom selben Besitzer betrieben wurde.
    Vor dem glänzenden Messingschild am Bürokomplex der Staatsanwaltschaft direkt neben dem Amtsgericht blieb sie kurz stehen und fuhr sich durch das frisch geschnittene Haar, um die Frisur so hinzubekommen, wie der Hairstylist es vorgemacht hatte. Es gab eine feine Grenze zwischen schick-wuschelig und mütterlich-ungepflegt-verwuschelt, und sie war nicht sicher, auf welcher Seite sie sich gerade befand.
    Sie runzelte die Stirn und starrte intensiv auf ihr Spiegelbild. Lag es an dem Messing, oder hatte sie es mit dem Rouge übertrieben? Vielleicht sollte ich kurz ins Café zurücklaufen und nachsehen, dachte Louise, bevor sie beschloss sich zusammenzureißen.
    Du bist verrückt, ermahnte sie sich.
    Bis vor einer Minute noch hätte sie nicht schnell genug das Gebäude vor ihr betreten können. Von dem Augenblick an, als sie zum Hörer gegriffen, ihren alten Chef, Douglas, angerufen und ihn gefragt hatte, ob die Stelle mit der flexiblen Arbeitszeit, mit der er im vergangenen Jahr versucht hatte, sie
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