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Liebe klopft nicht an

Liebe klopft nicht an

Titel: Liebe klopft nicht an
Autoren: Petra Roeder
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Wahrheit?« Amy verstand nur noch Bahnhof. Außerdem war ihr schlecht und ihr Herz raste, als wolle es einen neuen Rekord aufstellen.
    »Tracy hat mir gestanden, dass sie dein Handy an sich genommen hat, nachdem du es bei Jessy vergessen hast. Deshalb hat auch sie meine SMS erhalten und nicht du. Sie wusste, dass ich erst gegen Mitternacht nach Hause kommen würde. Du hattest jedoch erzählt, dass du schon am frühen Abend zu mir gehen wolltest.« Er machte eine kurze Pause und fuhr sich durchs Haar. »Da wir lange zusammen waren und sie dem Hausverwalter deshalb bekannt ist, bat sie ihn einfach um den Ersatzschlüssel. Sie sagte, wir seien wieder zusammen und sie hätte ihren eigenen Schlüssel vergessen. Mr Pomfrey dachte sich nichts dabei und hat ihn ihr bereitwillig ausgehändigt. Dann musste sie nur noch warten, bis du vor der Tür stehst, um ihre kleine Show zum Besten zu geben.«
    Amy lauschte Taylors Worten mit weit aufstehendem Mund und großen Augen.
    »Dann warst du gar nicht bei ihr?«
    Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich, als er den Kopf schüttelte.
    »Natürlich nicht.« Er sah sie lange an. »Was mich aber noch mehr ärgert, als Tracys Intrige ist, dass du mir nicht vertraust«, sagte er schließlich und klang dabei härter als er beabsichtigte.
    Amys Augen füllten sich mit Tränen. Tränen der Erleichterung, der Wut und der Verzweiflung.
    »Wie hättest du denn reagiert, wenn du an meiner Stelle gewesen wärst?«
    »Ich wäre nicht Hals über Kopf davongelaufen und hätte mir kein so vorschnelles Urteil gebildet«, fuhr er sie an.
    Nun gewann die Wut in Amy wieder die Oberhand und das Adrenalin half ihr, sich aufrecht zu halten und nicht auf der Stelle zusammenzubrechen.
    »Du warst es doch, der vorgeschlagen hat, dass wir es langsam angehen sollten, ganz ohne Verpflichtungen. Das hast du gesagt«, schrie sie aufgeregt. »Du hast mir niemals verraten, was du für mich fühlst. Ich wusste nicht, ob es zwischen uns etwas Ernstes ist oder nicht. Da ist es doch kein Wunder, dass ich solche Schlüsse ziehe, wenn ich deine halb nackte Exfreundin in deiner Wohnung vorfinde.« Ein heftiger Schluchzer schüttelte sie.
    Sie rechnete damit, dass er versuchen würde, sie zu beruhigen, doch genau das Gegenteil war der Fall. Taylor wurde wütend und funkelte sie finster an.
    »Zu einer richtigen Beziehung gehört Vertrauen Amy und daran mangelt es dir ...«, begann er. Ihre Hand schoss nach oben, um ihm Einhalt zu gebieten. Er verstummte augenblicklich.
    Sie konnte nicht fassen, was er da von sich gab. War es denn so absurd, dass sie die falschen Schlüsse gezogen hatte? Jeder in ihrer Situation hätte das Gleiche gedacht, oder? Und jetzt warf er ihr vor, dass sie kein Vertrauen zu ihm hatte.
    Amy sah silberne Punkte vor ihren Augen. Die Verletzung an ihrem Rücken brannte wie Feuer und der Schmerz war kaum noch auszuhalten. Sie hatte jetzt nicht die Kraft, weiter mit Taylor zu streiten. Amy fühlte sich hundeelend.
    »Raus«, sagte sie leise, aber deutlich. Taylor starrte sie fassungslos an, nickte dann kurz und stürmte aus dem Zimmer.
    Mit einem gequälten Lächeln richtete sie das Wort an die anderen.
    »Es tut mir leid, dass ihr das hier mitbekommen habt, aber ich wäre euch wirklich dankbar, wenn ihr mich jetzt alleine lassen könntet.«
    Megan sah fragend zu Logan, der knapp nickte, sich erhob und seine Freundin mit sich zog.
    »Aber ich bleibe hier«, intervenierte Jessica. Amy schüttelte den Kopf.
    »Sei nicht böse, aber ich brauche jetzt etwas Ruhe«, erklärte sie. Jessica schob schmollend die Unterlippe nach vorn.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob es so eine gute Idee ist, dass du jetzt alleine bleibst. Du siehst furchtbar aus«, sagte Megan und strich Amy über den Arm. »Ich würde mich erheblich wohler fühlen, wenn du uns erlaubst, dich zu einem Arzt zu fahren.«
    »Danke, aber das ist nicht nötig. Ich brauche nur etwas Schlaf und Ruhe«, versicherte ihr Amy. Megan seufzte unglücklich.
    »Aber du rufst sofort an, wenn es dir schlechter geht. Egal zu welcher Uhrzeit«, sagte Megan ernst.
    Amy nickte lahm. Sie begleitete die Gruppe zur Tür, was ihr nicht leicht fiel, da sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Mittlerweile war sie am ganzen Körper so fiebrig, dass man ein Ei auf ihr hätte braten können.
    »Ich melde mich, wenn ich ausgeschlafen habe«, versprach sie am Treppenabsatz. Megan nickte und Logan warf ihr einen besorgten Blick zu, während er hinter seiner Freundin die
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