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Liebe kann man nicht planen, Casanova

Liebe kann man nicht planen, Casanova

Titel: Liebe kann man nicht planen, Casanova
Autoren: Kelly Hunter
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erreichen. Weg. Denn sie hatte ihn angeschrien und zum Teufel gejagt. Sie hatte den Verstand verloren, und Damon war geflohen.
    Er konnte überall sein.
    Wem konnte er sich anvertraut haben? Lena? Es war einen Versuch wert. Ruby musste sie anrufen.
    Doch das kostete eine Menge Überwindung. Das Gespräch würde nicht einfach werden. Ruby zog zunächst ihr schwarzes Haarband mit den weißen Pünktchen an, legte ein wenig Make-up auf und betrachtete sich im Spiegel.
    „So ist’s richtig, Ruby“, murmelte sie und blinzelte die Tränen weg, die ihr in die Augen getreten waren. „Und jetzt entschuldige dich.“
    „Damon ist im Strandhaus“, antwortete Lena verärgert auf Rubys Frage. „Was fällt dir nur ein, ihn so zu behandeln?“
    „Ich habe zugesehen, wie Damon sein Herz, seine Karriere und unsere Beziehung geopfert hat, um mir zu helfen. Und ich habe es Verrat genannt“, erklärte sie schweren Herzens.
    Lena sagte eine ganze Weile lang gar nichts. Dann seufzte sie. „Damon kennt nicht die Bedeutung des Wortes Selbstschutz, wenn es darum geht, die Menschen zu schützen, die er liebt. Ich habe dich gewarnt.“
    „Ich weiß“, sagte Ruby und schloss die Augen. „ Jetzt habe ich es verstanden.“
    „Liebst du meinen Bruder, Ruby?“
    „Ja“, erwiderte sie mit voller Überzeugung. Und plötzlich dämmerte ihr, dass es vielleicht zu spät dafür war. „Ich muss zu ihm und es ihm sagen.“
    „Dann setz dich ins Flugzeug und flieg zu ihm. Einen Notschlüssel findest du in einer Mauerritze links neben der Terrassentüre. Und, Ruby? Beeil dich. Mein Bruder leidet deinetwegen schrecklich. Am liebsten würde ich dich … ach, vergiss es.“
    Am nächsten Tag landete Ruby in Byron. Am Flughafen mietete sie sich ein Auto und kaufte eine Straßenkarte. Dann versuchte sie sich an den Weg zum Strandhaus zu erinnern. Schließlich kam sie am späten Nachmittag dort an.
    Sie klingelte an der Vordertüre. Einmal. Zweimal. Nichts. Dann ging sie ums Haus herum. Auch im Garten war niemand zu sehen.
    Schließlich nahm sie den Schlüssel aus seinem Versteck. Sie fühlte sich wie eine Einbrecherin, als sie das leere Haus betrat. All seine Schönheit, all die exotischen Möbel und Dekorationen konnten dieses Gefühl nicht vertreiben. Und dann entdeckte sie Damon, draußen auf den wilden Wellen des Ozeans mit seinem Kiteboard. Und ihr Herz schlug einen Purzelbaum.
    Wie lange hatte sie Zeit, bevor er hier auftauchen würde?
    Ruby beeilte sich, ihre Dinge aus dem Auto zu holen, und versteckte den Schlüssel schließlich wieder an seinem Platz.
    Das Meer war schon immer Damons Lieblingsort gewesen. Hier konnte er all seine überschüssige Energie loswerden oder auch einfach nur dasitzen und vor sich hin träumen. Er konnte es anschreien, wenn er wütend war, konnte Pläne schmieden, konnte seinen Gedanken nachhängen.
    Poppy hatte schon als Kind Angst vor dem Meer gehabt. Doch er hatte es geliebt, war darin auf und ab geschwommen, hatte sich mitreißen lassen. Und hatte auch seine Sorgen und Nöte mit ihm geteilt. So wie in den letzten Tagen.
    Nach Stunden des Schwimmens und Surfens war er irgendwann so erschöpft, dass er das Meer wieder verlassen musste. Er warf sich in den warmen Sand und musste erst einmal wieder zu Atem kommen. Schließlich stand er auf, packte seine Ausrüstung zusammen und stapfte durch den feinen Sand zum Strandhaus zurück.
    Als Erstes sah er das Haarband. Es hing über dem Außenwasserhahn und bewegte sich im leichten Wind. Seine leuchtenden Pink- und Grüntöne waren weithin gut sichtbar. Und plötzlich drehten sich Damons Gedanken um alles andere als um das Auswaschen seiner Ausrüstung. Rasch nahm er das Haarband vom Wasserhahn und sah sich nach allen Seiten um. „Ruby?“
    Sie war nicht im Pool und nicht im Pavillon.
    „Ruby?“
    Als Damon das Haarband auf den niedrigen Couchtisch warf, entdeckte er dort einen Briefumschlag mit seinem Namen darauf. Er nahm ihn in die Hand und betrachtete ihn, ohne ihn zu öffnen. Dann ging er hinüber in die Küche.
    Auch dort keine Spur von Ruby.
    Jetzt öffnete er den Umschlag doch. Es steckte ein Bogen Papier darin, auf dem Es tut mir leid stand. Aber nicht nur einmal. In mindestens fünfzig Sprachen und dazu in verschiedenen Schriftarten, manche davon numerisch. Das ganze Blatt war von oben bis unten voll davon.
    Damon lächelte.
    Und führte seine Suche fort.
    In seinem Schlafzimmer war Ruby auch nicht – was schade war.
    Sie steckte in keinem der
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