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Liebe kann man nicht planen, Casanova

Liebe kann man nicht planen, Casanova

Titel: Liebe kann man nicht planen, Casanova
Autoren: Kelly Hunter
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ich will es gleich ganz deutlich sagen: keine Berührungen, okay? Kein Flirten. Und auch keine persönlichen Fragen mehr. Ich habe meine Gründe dafür.“
    „Du meinst doch wohl nicht meinen Vater? Er braucht davon ja nichts zu wissen.“
    „Damon? Das kann wohl nicht dein Ernst sein. Dein Vater kennt sich vielleicht nicht aus mit den Interessen und Hobbys seiner Geschäftspartner – aber er hat schon zwei Augen im Kopf. Und die amourösen Eskapaden seiner Kinder bleiben einem Mann wie ihm sicher nicht verborgen.“
    Ruby Maguire war eine Wahnsinnsfrau, da war sich Damon sicher, als er mit seinem Espresso in der Hand zurück zu seinem Zimmer schlenderte. Sie war ein verwöhntes Oberklassemädchen. Reich, gut erzogen und zurückhaltend, dabei aber auch frech und widersprüchlich: in seinen Augen die pure Verführung. Und dessen war Ruby sich auch noch selbst bewusst.
    Es konnte gar keinen besseren Zeitvertreib für ihn geben.
    Nichts würde ihn besser von den Sorgen um seinen fehlenden Bruder und seine verletzte Schwester ablenken, nichts konnte ihm das scheinheilige Weihnachtsfest besser versüßen.
    Damon warf sein Handtuch achtlos aufs Bett und begann in seinem Kleiderschrank zu stöbern. Hier im Haus hatte er nur eine kleine Auswahl an Kleidung, genau das, was seinem Vater gefiel. Er wählte ein weißes Baumwollhemd und einen steingrauen Nadelstreifenanzug. Maßgeschneidert, natürlich. Dazu legte er die teure Sportarmbanduhr an, die ihm seine Schwestern zum letzten Weihnachtsfest geschenkt hatten. Alles in allem Stücke, die dem Stil des Hauses entsprachen und seinen Vater standesgemäß repräsentierten. So pflegte es Damon immer an Weihnachten zu halten. Sein Vater stellte dann keine weiteren Fragen darüber, wie Damon das restliche Jahr verbrachte.
    Was für ein Typ Rubys Vater wohl gewesen war, bevor er in Ungnade fiel? Damon warf den Anzug aufs Bett und schlüpfte in sein Hemd. Reich waren die Maguires schon vorher gewesen, wenn er sich recht erinnerte. Alter New Yorker Bankadel. Einflussreich. Nötig hatte er das Geld wohl kaum gehabt.
    Vielleicht war er einfach gelangweilt gewesen.
    Und Ruby? Die war auf alle Fälle völlig überqualifiziert für ihre hiesige Position. Sie war es gewohnt gewesen, mit den großen Firmenbossen zu verhandeln und hatte angefangen, sich ihre eigene Karriere als Juristin aufzubauen. Sicher könnte sie trotz ihres kriminellen Vaters auch anderswo unterkommen und war nicht auf den Job bei seinem Vater angewiesen.
    Diese Überlegung ließ Damon lächeln, kam sie doch seinen Verführungsplänen sehr entgegen.
    Gut, sie hatte ihm Berühren, Flirten und Fragen verboten. Aber von gut aussehen und gut riechen hatte Ruby nichts gesagt.
    Ihr Problem.
    Damon ging ins Badezimmer und betrachtete die Fläschchen und Flakons auf der gläsernen Ablage. Bulgari, Versace, Burberry, Kiton oder Gucci? Jetzt musste er sich entscheiden. Ehne, mehne, muh … Für Ruby hingegen hatte er sich längst entschieden. Mit ihr wollte er sich eine Weile austoben, seinen Spaß haben.
    Die Wahl fiel auf Gucci.
    Damon fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, schlüpfte in seine Schuhe, steckte seine Brieftasche ein. Von ihm aus konnte es losgehen.
    Er entdeckte Ruby in der großen Empfangshalle, wo sie gerade dabei war, einen Porzellannikolaus zwischen zwei ausladenden Farnen zu arrangieren. „So“, kommentierte sie ihr Werk, „jetzt kann der Weihnachtsmann auch ein bisschen Tropenluft schnuppern.“
    Ruby drehte sich zu ihm um und schien in keiner Weise von seiner Aufmachung überrascht zu sein.
    Doch dann atmete sie tief ein und schloss lächelnd die Augen.
    „Gucci number one“, strahlte sie, „da werden Erinnerungen wach.“
    „An einen ehemaligen Liebhaber?“
    „Nein, an meinen Großvater“, verbesserte sie ihn fröhlich.
    Diese Frau konnte ganz schön am Ego eines Mannes kratzen. Doch Damon liebte derartige Herausforderungen.
    „Fertig?“, wollte sie von ihm wissen und eilte fast lautlos auf eine riesige Umhängetasche zu, die sie wohl beim Hereinkommen im Flur abgelegt hatte. Ihre flachen Lederballerinas passten in Damons Augen so gar nicht zu der engen grauen Hose und dem leuchtendvioletten Seidenoberteil, das Ruby trug. Die Bluse war ärmellos und hatte einen breiten bestickten Kragen – sie sah sehr nach Haute Couture aus. Und als könnte Ruby Gedanken lesen, öffnete sie einen der Garderobenschränke und entnahm ihm ein paar schwarze Riemchen-Stilettos.
    „Ich mag es nicht, wie die
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