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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger
Autoren: Janet Evanovich
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Raoul.
    Billie sah auf. Ihr Instinkt sagte ihr, dass sie im Moment besser den Mund zu und ihre Fragen für sich behielt. Sie brauchte Antworten, aber sie kannte nicht einmal die richtigen Fragen. Erstmal musste sie einfach mitspielen. »Ich habe nur gerade gedacht«, sagte sie, »du hast mir vorhin das Leben gerettet. Ohne dich …« Sie schauderte.
    »Du weißt doch, dass ich es nicht zulassen würde, dass dir etwas passiert, oder?«
    Wieder so eine Frage, auf die sie keine Antwort hatte.
    »Natürlich. Ich bin einfach total fertig.
    »Möchtest du einen Kaffee? Ich habe deine Lieblingssorte.«
    Billie lächelte, fragte sich aber, warum Raoul ihre Lieblings-Kaffeesorte gekauft hatte. Er musste wohl vorher gewusst haben, dass sie herkommen würde. Er hatte ihr keine Dienstmarke gezeigt, und sie hatte nicht daran gedacht zu fragen. Jetzt hatte sie Angst, es zu tun.
    »Kaffee wäre toll. Wo ist denn die Küche? Ich kann das doch bestimmt besser als du.«
    Zum ersten Mal, seit er sie in den Lastwagen beordert hatte, lächelte er sie an.
    »Durch die Tür da. Ich zeige sie dir.«
    Billie trat in einen dreckigen Raum. Auf der Arbeitsfläche, der Spüle und einem Metalltisch türmte sich dreckiges Geschirr. Raoul würde dazu eine Bemerkung von ihr erwarten.
    Billie drehte sich zu ihm um, die Arme in die Seiten gestemmt. »Wie sieht es denn hier aus?«
    Raoul wirkte betreten. »Anscheinend haben die anderen Jungs sich hier um nichts gekümmert.«
    Billie fand, er klang ruhiger. »Also, so eine dreckige Küche kann ich nicht dulden. Sobald ich den Kaffee fertig habe, mache ich hier mal klar Schiff.« Er sah erfreut aus.
    Der Gedanke, diese Küche zu putzen, war nicht besonders angenehm, aber Billie musste sich irgendwie beschäftigen, um nicht verrückt zu werden. Beim Putzen konnte sie auch gut nachdenken, und sie hatte über alles Mögliche nachzudenken. Außerdem hatte sie so Gelegenheit, sich nach einer Art Waffe umzusehen, etwas, womit sie sich nötigenfalls verteidigen konnte. Küchen waren immer voller scharfer Objekte, und die musste sie finden.
    Sie schielte zum Fenster und stellte fest, dass dort eine Batterie angebracht war, die über Kabel mit so etwas wie einem zugestöpselten Reagenzglas verbunden war. In dem Stöpsel steckten zwei Nadeln, die an unterschiedlichen Drähten hingen. Was hatte das zu bedeuten?
    »Was guckst du denn da?«, fragte Raoul, der hinter ihr aufgetaucht war. Billies Nackenhaare stellten sich auf. »Ist das so eine Art Sicherheitsvorkehrung?«
    »Klar. Ignorier das einfach, und koch uns Kaffee, ja?«
    Billie zuckte zusammen, als sie die alte Metall-Kaffeemaschine aufklappte. Wann die wohl das letzte Mal gereinigt worden war? Sie schrubbte sie gründlich ab, bevor sie den Kaffee aufsetzte. Hinter ihr lief Raoul auf und ab.
    »Du wirkst so nervös«, sagte sie. »Hast du Angst, dass Max uns hier findet?« Raoul gluckste. »Hier findet uns niemand. Und wenn doch, werden sie nicht mal Zeit haben, es zu bedauern.«
    »Ich muss mit dem zuständigen Beamten sprechen«, sagte Nick zu einem großen Herrn mit schütterem, sandfarbenem Haar. Er trug einen dunklen Anzug und blickte ernst drein.
    »Das tun Sie bereits. Ich bin Detective Ferrell.«
    »Das müssen Sie sich anhören.«
    Max wiederholte seine Geschichte, und der Detective hörte ihm zu. Nick war sich nicht sicher, ob der Mann Max glaubte oder nicht. Für die Polizei war Max wahrscheinlich der Hauptverdächtige. Trotzdem stellte der Mann Fragen und machte sich Notizen, er schrieb sich auch all die falschen Namen auf, die Raoul Hernandez benutzt hatte. Ferrell rief auf dem Revier an und wartete, bis jemand alle Informationen in den Computer eingegeben hatte. Er machte sich weitere Notizen.
    »Lassen Sie die Daten hierher schicken.«
    Ferrell legte auf und sah Nick an. »Ich mache mich sofort daran. Übrigens haben wir Fluggesellschaften und Bus- und Bahnhöfe überprüft. Wir haben sämtliche Nachbarn befragt und mit Mrs Pearces Freunden gesprochen …
    Nick begegnete seinem Blick. »Ohne ihre Kinder würde meine Verlobte niemals die Stadt verlassen.«
    »Zu dem Schluss sind wir auch gekommen. Außer man hat sie gezwungen. Was eine Möglichkeit sein könnte.«
    Der Polizist legte Nick eine Hand auf die Schulter. »Wir finden sie schon.«
    Nick atmete tief ein, um sich zu beruhigen. »Wie lange wird das dauern?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, aber wir tun, was wir können.« Der Detective eilte zu seinem Auto und schaltete den Funk
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