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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn
Autoren: Cecily von Ziegesar
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war fünf Uhr morgens.
    Zögernd stieg sie aus dem Bett und tapste in ihrem kurzen nudefarbenen Seidennegligé von Cosabella zur Tür. Wahrscheinlich war es bloß Layla, die die Nacht bei Riley im Jungs-Bungalow verbracht hatte. Als sie aber zu ihrem Bett rüberschaute, sah sie, dass Layla sich dort im Schlaf unruhig hin und her warf. Merkwürdig.
    Avery zog die Schiebetür zur Terrasse auf, aber alles, was sie vorfand, war eine mit schwarzem Stift geschriebene Nachricht auf einem weißen Briefbogen mit dem Logo des Resorts.
    Sieh unter deinem Bett nach.
    Sie ging ins Schlafzimmer zurück und hoffte, dass das nicht einer von Owens albernen Scherzen war, mit dem er sie ein bisschen aufzuheitern versuchte. Das war nämlich das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte. An ihrem Bett angekommen, schlug sie den gerafften Stoff der Umrandung nach oben, spähte in das Dunkel unter dem Lattenrost – und entdeckte einen Picknickkorb, aus dem eine Flasche Champagner ragte. Angenehm überrascht zog sie ihn hervor, trug ihn ins Wohnzimmer und machte das Licht an. Am Henkel des Korbs war eine weitere Nachricht befestigt.
    Froh, dass kein Monster unter deinem Bett gelauert hat? Dann komm raus!
    Lächelnd lief sie auf die Terrasse, ohne den Picknickkorb abzustellen oder ihr sexy Nachthemd mit einem Bademantel zu verhüllen. Und dort, im fahlen Licht der Morgendämmerung, stand ein völlig übernächtigt wirkender Rhys in Shorts und einem von Owens Nantucket-Pirates-Shirts und lächelte sie schüchtern an.
    »Ich hab Layla gebeten, den Korb unter dein Bett zu schmuggeln. Du hast keine Ahnung, wie froh ich bin, dass du gekommen bist.«
    »Hi.« Sie wusste nicht, was sie sonst sagen sollte, und schauderte, als ein überraschend kühler Wind an ihrem dünnen Negligé zerrte.
    »Hier.« Rhys streckte ihr ein weinrotes Sweatshirt mit dem Logo des St.-Jude-Schwimmteams entgegen, als wäre es eine Friedenspfeife. »Das hab ich mitgenommen, falls dir kalt wird. Ich hab mir gedacht, dass wir vielleicht ein kleines Picknick machen und uns den Sonnenaufgang anschauen könnten, bevor der ganze Trubel heute losgeht.«
    Als könnte der Trubel heute größer werden als der gestern …
    Avery nickte bloß und fragte sich, ob sie vielleicht immer noch träumte. Aber Rhys’ Arm um ihre Schulter fühlte sich sehr real an. Schweigend gingen sie zum Strand hinunter.
    »Ich möchte mich bei dir entschuldigen«, sagte er, als sie auf das in den ersten Sonnenstrahlen schimmernde Meer zuschlenderten.
    »Das musst du nicht. Owen hat mir schon alles erzählt.«
    Nach ihrem Gespräch gestern Abend hatte sie noch lange wachgelegen, an die Decke gestarrt und nachgedacht. Sie wusste, dass sie überreagiert hatte – sowohl Rhys gegenüber als auch Jack. Allerdings wusste sie auch, dass sie einen ziemlich guten Grund dafür gehabt hatte.
    »Ich hätte nicht einfach so davonlaufen sollen, aber ich … na ja … ich mag dich nun mal und …«, stotterte Avery, verstummte dann wieder und starrte auf den silbrig leuchtenden Sand vor sich.
    »Und ich mag dich«, flüsterte Rhys und blieb so dicht vor ihr stehen, dass sie keine andere Wahl hatte, als ihn anzusehen. Kaum hatten ihre Blicke sich getroffen, zog er sie mit sich in den Sand hinunter und küsste sie.
    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann küssen sie sich noch heute.

eine hochzeit
und vier geschwister
    Baby drehte den Träger ihres Brautjungfernkleids richtig herum und betrachtete sich im Spiegel hinter der Schlafzimmertür. Das Kleid, das Avery ausgesucht hatte, hatte einen sexy Rückenausschnitt und schimmerte in einem satten Brombeerton – eine Farbe, in der jede von ihnen großartig aussehen würde. Außerdem gefiel ihr, dass es knapp über dem Knie endete und damit den Blick auf ihre frisch gebräunten Beine freigab. Davon wurden ihre hämmernden Kopfschmerzen und die nagende Angst, Layla gegenüberzutreten, allerdings auch nicht besser. Nachdem sie sich gestern mit Jack unterhalten hatte, war ihr einmal mehr klar geworden, dass sie ihr die Wahrheit sagen musste. Ihr graute zwar davor, aber Layla musste erfahren, dass ihr Freund herumposaunte, ihre Beziehung wäre praktisch am Ende, dass er mit ihrer zukünftigen Stiefschwester knutschte und dass er mehr oder weniger im Begriff war, ihnen beiden das Herz zu brechen. Nicht dass sie verbittert gewesen wäre oder so.
    Ach iwo.
    »Soll ich dir helfen, den Reißverschluss zuzumachen?«, fragte Layla, die in dem Moment ins Zimmer kam. Wie Baby es sich
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