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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn
Autoren: Cecily von Ziegesar
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wahrscheinlich hassen wirst, nachdem ich dir das erzählt habe … aber ich muss es dir einfach sagen. Riley und ich haben uns am Freitag geküsst. Das war, bevor wir beiden uns unterhalten haben, und ich wollte es dir die ganze Zeit sagen, hatte aber Angst, dass du danach kein Wort mehr mit mir reden würdest«, brach es aus Baby hervor. Sie schaute auf ihre fliederfarben lackierten Nägel hinunter. Es war ein seltsamer, fremder Anblick, so als würden sie gar nicht zu ihr gehören. Genau wie das Geständnis, das sie gerade gemacht hatte. »Es tut mir so leid«, sagte sie verzweifelt und spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    »Das war der Tag, als ihr den Reitausflug gemacht habt, oder?«, sagte Layla langsam.
    Baby nickte unglücklich. »Es ist einfach so passiert«, sagte sie und zuckte innerlich zusammen, als sie merkte, wie abgedroschen sich der Satz anhörte. Außerdem war es gelogen, es war nicht einfach so passiert, überhaupt nicht. Es war passiert, weil Riley total süß und interessant und genau der Typ Junge war, mit dem Baby unter anderen Umständen wahnsinnig gern zusammen gewesen wäre.
    Layla stieß einen schweren Seufzer aus. »Ist schon okay.«
    Baby warf ihr von der Seite einen Blick zu. Ihre Lippen waren zu einer harten dünnen Linie zusammengepresst.
    »Ich meine, natürlich wäre es mir lieber, du hättest es mir früher erzählt, aber wirklich überrascht bin ich eigentlich nicht. Ich hab mitbekommen, wie ihr beiden am ersten Tag miteinander geflirtet habt. Vielleicht musste ich erst mit eigenen Augen sehen, wie er sich für ein anderes Mädchen interessiert, damit mir klar werden konnte, dass wir nicht mehr zusammenpassen«, sagte sie nachdenklich.
    »Es tut mir wirklich unendlich leid«, beteuerte Baby noch mal. »Ich wusste, dass es falsch war, und ich hätte es dir sofort sagen müssen, aber ich hatte solche Angst vor deiner Reaktion, weil ich …« Sie verstummte und blickte in Laylas grüne Augen. »… weil ich mich so sehr darauf freue, dass wir Schwestern werden.«
    Layla lächelte und knuffte Baby in die Seite. »Ich warne dich – ich bin Einzelkind! Wobei ich in dem Urlaub hier schon so einiges über den Umgang mit Geschwistern gelernt hab.«
    In dem Moment kam Avery wieder ins Zimmer gestürzt. »Kommst du jetzt endlich, Baby?« Fehlte nur noch, dass sie hektisch mit dem Fuß auf den Boden tippte.
    »Geh schon«, sagte Layla und stand auf. »Umarmung?«
    Baby nickte und schlang die Arme um sie. »Danke«, murmelte sie in ihr Ohr. »Danke, dass du meine große Schwester wirst.«
    Layla lächelte. »Ist mir ein Vergnügen!«
    Eine Stunde später hatte Avery es endlich geschafft, die komplette Familie oberhalb des Strands zusammenzutrommeln, wo bereits die Hochzeitsgesellschaft wartete – angeführt von Hamish, einem von Edies und Remingtons Künstlerfreunden aus Brooklyn, der vorzugsweise Kilt trug und die Trauung vornehmen würde.
    Hoffentlich werden die Anwesenden nicht zu sehr von der Frage abgelenkt, was er unter dem Kilt trägt.
    Während Remington und Edie langsam die Stufen zum Strand hinunterschritten, sangen Riley und Layla »There is Love« von Peter, Paul and Mary. Überrascht stellte Avery fest, dass sie eine kleine Gänsehaut bekam. Sie würde sich zwar nie für Folkmusic begeistern können, aber Riley und Layla hatten es geschafft, damit ihr Herz zu berühren. Zufrieden blickte sie sich um. Sie konnte es immer noch nicht wirklich fassen, dass es ihr tatsächlich gelungen war, die ganze Familie angemessen einzukleiden und sie alle pünktlich am selben Ort zu vereinen. Aber hier waren sie.
    »Seid ihr bereit?«, fragte Hamish und blickte das Brautpaar, das nun vor ihm stand, feierlich an.
    Remington und Edie sahen einfach hinreißend aus, er in seinem hellen Seersucker-Anzug und sie in dem wunderschönen Kleid von Ralph Lauren. Avery hatte sich nicht getäuscht – es war wie für ihre Mutter gemacht und betonte ihre mädchenhafte und natürliche Ausstrahlung. Sie sah darin wie eine jüngere Version von Meryl Streep in »Mamma mia!« aus.
    Solange sie nicht zu singen anfängt.
    »Dann lasst uns beginnen!«, rief Hamish über das Tosen der Wellen hinweg.
    »Oh! Einen Moment noch! Ich möchte, dass sich alle an den Händen fassen und einen Kreis bilden!«, ging Edie dazwischen. »Wie die Heiden an Beltane – das steigert den Energiefluss«, fügte sie erklärend hinzu und hörte sich wie die Regisseurin eines Avantgarde-Theaterstücks an. Avery
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