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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn
Autoren: Cecily von Ziegesar
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musste.
    Das Türklingeln riss Baby aus ihren Gedanken. »Ich geh schon«, sagte sie. Remington, an dessen Händen die orangefarbenen Innereien des Kürbisses klebten, lächelte dankbar.
    Baby rannte zum Eingangsbereich, riss die Tür auf und stand einem zierlichen Mädchen mit wilden blonden Locken, die unter einer bauschigen violetten Wollmütze hervorquollen, gegenüber. Sie trug ein viel zu großes graues Kleid von American Apparel, schwarze Leggins und statt eines Mantels einen riesigen zotteligen braunen Pulli. Über ihrer Schulter hing ein schwarzer Gitarrenkoffer, der mit Stickern von alten Girl-Bands wie Bikini Kill, Sleater-Kinney und Le Tigre übersät war. Sie sah cool aus und schien sich absolut nichts darauf einzubilden.
    »Hallo«, sagte Baby misstrauisch. Das sollte Remingtons Tochter sein? Sie sah so gar nicht wie eine College-Überfliegerin aus. Tatsächlich sah sie sogar ein bisschen wie eine niedlichere Ausgabe von Sydney aus.
    Bittet, dann wird euch gegeben …
    »Du musst Baby sein. Oder bist du Avery?«, fragte das Mädchen, ließ ihre Reisetasche auf den Boden fallen, zog ihre Mütze ab und schüttelte sich die Haare aus dem Gesicht. »Das hört sich jetzt wahrscheinlich ziemlich komisch an, aber ich hab das Gefühl, dass wir uns zur Begrüßung umarmen sollten. Ich bin Layla Wallis«, stellte sie sich vor und drückte Baby an sich. Sie roch nach Patschuli und war genauso groß wie Baby, also exakt einen Meter zweiundfünfzig.
    »Ich bin Baby. Schön, dich kennenzulernen. Meine Schwester ist grade … keine Ahnung, wahrscheinlich in ihrem Zimmer.« Baby zuckte mit den Achseln und deutete dann auf den Gitarrenkoffer. »Du spielst Gitarre?«
    »Ja, mein Freund und ich sind in einer Band. Spielst du auch?«, fragte Layla.
    Baby schüttelte den Kopf. Sie könnte es allerdings lernen. Vielleicht würde Layla es ihr ja beibringen?
    »Layla!« Remington kam mit großen Schritten den Flur entlanggelaufen, nahm seine Tochter in die Arme und wirbelte sie im Kreis herum.
    »Ist sie da?«, hallte Edies Stimme aus ihrem Atelier. »Layla, Liebes, in echt bist du sogar noch wunderbarer als auf Bildern!«, rief Edie, während sie auf sie zueilte. Auf ihrer Stirn leuchtete ein Klecks grüner Farbe.
    »Und, was macht die Mathematik?«, fragte Remington fröhlich, nachdem er Layla wieder abgesetzt hatte.
    »Daaad!« Layla verdrehte gespielt genervt die Augen. »Du weißt, dass ich nicht Mathe studiere. Ich hab mich jetzt für Geschlechterforschung eingeschrieben, Frauenforschung war mir einfach zu begrenzt«, fügte sie an Baby gewandt hinzu. »Außerdem dachte ich mir, warum nicht einen Abschluss in einem so brotlosen Studiengang wie möglich machen und meinen Vater damit ärgern?« Sie grinste Baby an, als hätte sie einen Witz gemacht, den nur sie beide verstehen konnten. Baby grinste zurück und freute sich, miteinbezogen zu werden. Owen und Avery waren immer noch in ihren Zimmern und telefonierten wahrscheinlich in genau dieser Sekunde mit Rhys beziehungsweise Jack, um mit ihnen die Details für den Trip auf die Bahamas zu besprechen. Aber wie es aussah, hatte jetzt auch Baby ihre persönliche Reisebegleitung gefunden.
    »Jedenfalls vielen Dank, Edie, dass ich kommen durfte. Mein Vater hat mir erzählt, dass Sie Künstlerin sind. Ich würde mir unglaublich gern Ihre Arbeiten anschauen«, sagte Layla, worauf Edie übers ganze Gesicht strahlte.
    »Jetzt mal unter uns«, flüsterte Layla verschwörerisch, als sie und Baby ihren Eltern in die Küche folgten. »Was hältst du von meinem Vater?«
    »Ich glaube, er ist ziemlich cool.« In Wirklichkeit dachte Baby, dass Layla ziemlich cool war. Auf einmal war sie gar nicht mehr so traurig, dass Sydney nicht mitkommen konnte.
    »Ja, er ist echt toll, auch wenn er sich wie ein Öko-Yuppie anzieht. Vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam, ihm einen neuen Look zu verpassen.« Layla hakte sich bei Baby unter. »Ich weiß jetzt schon, dass wir total viel Spaß zusammen haben werden!«
    Baby nickte lächelnd. Sie und Layla teilten nicht nur den gleichen Geschmack, was Klamotten und Musik anging, sondern auch zwei absurd ineinander verliebte Elternteile. Wenn sie sich jetzt auch noch ein Zimmer teilen würden, würden sie am Ende dieser Reise alles teilen.
    Und mit alles meint sie wirklich alles .

r erhält einen auftrag
    »Scheiße!«, fluchte Owen leise, als der Portier ihm die Tür öffnete und er nach draußen trat – es goss in Strömen. Er hatte nicht daran
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