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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn
Autoren: Cecily von Ziegesar
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High-Society-Lady, die von ihrer Familie verstoßen worden war, weil sie ihr gesamtes Vermögen der Wildkatzen-Stiftung vererben wollte, und ein Paar Mitte dreißig dabei gewesen, das durchs Land reiste und Gartenstühle neben einem Schild aufstellte, auf dem »REDE MIT UNS!« stand.
    »Worüber unterhaltet ihr euch?« Edie schwebte zu dem Sub-Zero-Kühlschrank, um die Einkäufe aus dem Bio-Supermarkt zu verstauen.
    »Was machen wir eigentlich an Thanksgiving?«, fragte Avery mit Unschuldsmiene. »Falls nichts Besonderes ansteht, würde ich mich nämlich ein bisschen um Jack kümmern. Sie macht gerade eine ziemlich schwierige Zeit mit ihrer Familie durch.«
    »Da kümmere ich mich gerne mit.« Owen nahm sich einen Brownie von dem Teller auf der Arbeitsplatte und schob ihn sich am Stück in den Mund.
    »Also, da ihr es schon ansprecht … Remington möchte euch gern etwas mitteilen. Remington?«
    »Ah ja!« Remington, der sich gerade am Sechs-Brenner-Gasherd zu schaffen machte, wischte sich die Hände an der Hose ab und kam zu ihnen.
    »Wie ihr wisst, liegt mir unglaublich viel an eurer Mutter. Und ihr drei seid mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen.« Remington wollte Owen durch die Haare zausen, der mit seinen ein Meter zweiundachtzig jedoch eindeutig dem Durch-die-Haare-zausen-Alter entwachsen war und sich eilig wegduckte. »Und deswegen dachte ich mir, dass es doch schön wäre, wenn wir zusammen verreisen würden. Ihr drei, Edie, Layla und ich. Um uns alle so richtig kennenzulernen. Ich habe uns ein paar Bungalows auf Shelter Cay gebucht. Die Insel hat mir früher einmal gehört, bis ich sie vor ein paar Jahren verkauft habe, aber ich bin immer noch wahnsinnig gern dort.« Remington kehrte an den Herd zurück, als hätte er lediglich verkündet, dass sie bald einmal zusammen essen gehen würden.
    »Dir hat mal eine Insel gehört?«, fragte Avery ungläubig.
    »Nur eine ganz kleine auf den Bahamas. Sie war eine meiner ersten Investitionen. Aber man behandelt mich dort immer noch sehr zuvorkommend.« Remington lächelte.
    »Ist das nicht wundervoll?«, sagte Edie mit glänzenden Augen. »Ihr könnt natürlich gern jemanden mitnehmen, wenn ihr wollt. Warum fragst du nicht Jack, ob sie Lust hat, Avery? Je mehr wir sind, desto lustiger! An Thanksgiving sollte niemand Trübsal blasen müssen.« Sie nickte bekräftigend.
    »Cool! Danke!«, rief Avery. Ferien auf den Bahamas und sie durfte Jack mitnehmen? Sie schob den Teller mit den Brownies weg, als wäre er verseucht. Es gab so viel, das erledigt werden musste! Sie brauchte einen neuen Badeanzug und ein paar neue Lilly-Pulitzer-Kleider und einen Sonnenduschen-Termin im Bliss und … Hektisch zog sie ihren rosa Filofax aus der Tasche.
    »Ganz toll«, brummte Owen und stapfte aus der Küche.
    »Warte!«, rief Avery und rannte ihm hinterher.
    »Hey …« Baby stieß sich von der Kücheninsel ab und folgte, wie es sich für einen loyalen Drilling gehörte, ihren Geschwistern den Flur hinunter.
    »Das glaub ich jetzt nicht!«, zischte Owen, als sie in seinem Zimmer waren. Als sie noch klein gewesen waren, hatten sie sich immer in ihrem Baumhaus im Garten getroffen, wenn sie etwas zu dritt besprechen wollten. Das war mittlerweile Jahre her, und als sie jetzt in Owens mit Schmutzwäsche gepflastertem Zimmer standen, fühlte Avery sich gleichzeitig alt und jung. »Er ist gerade mal einen Monat mit Mom zusammen«, fauchte er wütend.
    »Jetzt komm mal wieder runter. Die beiden sind eben verliebt. Kein Grund, sich wie ein Idiot zu verhalten, nur weil du uns dieses Jahr nicht mit deinem Tofutruthahn beglücken kannst«, neckte Baby ihn. Seit Owen zwölf war, betrachtete er es als seine ureigenste Aufgabe, sich um das Thanksgiving-Essen zu kümmern.
    »Darum geht es nicht.« Owen war nicht in der Stimmung für Scherze. »Es ist nur … Ich meine, wofür hält dieser Typ sich, uns vorzuschreiben, was wir an Thanksgiving zu tun haben?« Er ließ sich auf sein flanellbezogenes Bett fallen und schaute zu seinen Schwestern auf, die mit verschränkten Armen vor ihm standen und ihn mit hochgezogenen Brauen ansahen.
    »Dann wäre es dir also lieber, wenn Mom ihre ganzen Brooklyner Künstlerfreunde einladen und uns zwingen würde, bei einer ihrer Performances mitzumachen?«, fragte Baby.
    »Wahrscheinlich bekommen wir die beiden sowieso kaum zu Gesicht, wenn wir erst mal auf der Insel sind«, meinte Avery. »Ich finde es jedenfalls toll, dass wir unsere Freunde mitbringen dürfen. Du
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