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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn
Autoren: Cecily von Ziegesar
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könntest doch Rhys fragen«, wechselte sie geschickt das Thema.
    Und so unauffällig …
    »Könnte ich. Hört zu, ich hab keine Lust, einen auf Familie zu machen. Hugh hat heute Abend ein paar Leute eingeladen.« Owen verschwand im Badezimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Die Drillings-Besprechung war beendet.
    »Schön!«, flötete Baby, die sich von Owen nicht die Stimmung vermiesen lassen wollte.
    »Schön«, wiederholte Avery. Owen benahm sich absolut kindisch, aber wenn er den Abend mit seinen Schwimmkollegen verbrachte, wäre das die perfekte Gelegenheit, Rhys für die Feiertage einzuladen. Sie sah sich bereits in ihrem Milly-Bikini in einer Hängematte unter Palmen liegen, die salzige Brise wehte durch ihre Haare und ein barbrüstiger Rhys reichte ihr einen erfrischenden Daiquiri. »Schön«, sagte sie noch einmal, aber es war mehr als schön. Es war bestens .
    Bleibt zu hoffen, dass Mister gute Kinderstube nicht schon eigene Thanksgiving-Pläne hat.

seelenverwandtschaft
auf den ersten blick
    Remington sah von den grünen Bohnen auf, die er gerade sautierte. »Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, Baby, aber ich hab mir vorhin ein paar von deinen Fotos angesehen.«
    Baby ließ das Handy sinken, mit dem sie ihre beste Freundin Sydney Miller – ein mehrfach gepierctes und tätowiertes Mädchen, die ihre sexuelle Orientierung als »flexuell« bezeichnete – soeben per SMS auf die Bahamas eingeladen hatte. Sie blickte zu der Digitalkamera, die neben Remington auf der Arbeitsplatte lag. Darauf waren jede Menge Aufnahmen, die sie am Wochenende für Rancor geschossen hatte – das Kunstmagazin der Constance-Billard-Schule, das sie gemeinsam mit Sydney betreute. Sie hatte sich schon immer für Fotografie interessiert, aber erst in den letzten Monaten einen gewissen künstlerischen Anspruch an ihre Bilder entwickelt.
    »Ich schaue mir gern Kunst an, während ich koche. Es inspiriert mich«, erklärte Remington und tänzelte in seinen Biohanfmokassins im Takt der schrägen Banjo-Musik, die durch das Penthouse wehte.
    »Oh«, erwiderte Baby verhalten und griff nach ihrer Kamera.
    »Du hast ein unglaubliches Gespür für Perspektive. Genau wie deine Mutter.« Remington reichte Baby eine Knoblauchzehe. »Könntest du die bitte kleinhacken?«
    »Klar.« Baby nahm ein Messer und fing an, die Zehe in winzige Würfelchen zu zerkleinern. Sie nahm sich vor, von jetzt an nichts mehr in der Wohnung herumliegen zu lassen, obwohl sie Remington grundsätzlich total nett und verglichen mit anderen älteren Männern sogar ziemlich cool fand. Außerdem war sie glücklich, dass ihre Mutter glücklich war.
    »Meine Tochter Layla ist nur ein paar Jahre älter als du. Sie studiert im vierten Semester am Oberlin College. Ein unglaublich kluges Kind, viel klüger als ich, so viel steht fest. Eine Einser-Studentin, und das nicht nur in ihren beiden Hauptfächern Philosophie und Mathematik«, erzählte Remington stolz. »Ich glaube, dass ihr beiden sehr gut miteinander auskommen werdet.« Er schaute Baby über die Schulter. »Genau so muss Knoblauch gehackt werden. Gut gemacht!«
    Baby lächelte, erfreut über das Kompliment. Einen Augenblick später summte ihr Handy eine SMS. Sie war von Sydney.
    elitäres miststück! ich muss thanksgiving leider in bedford bei meiner senilen großmutter verbringen, damit sie noch mal so richtig enttäuscht von mir sein kann, bevor sie in die ewigen jagdgründe eingeht. überlege, ob ich mir vorher noch ein neues piercing/tattoo machen lasse. viel spaß! wenn du den ohne mich überhaupt haben kannst ;-)
    Baby grinste. Wie sie Sydney kannte, würde sie sich sogar ziemlich sicher vor Thanksgiving noch ein Tattoo stechen lassen – zusätzlich zu dem Stern auf ihrem Arm und dem Fisch an ihrem Fußgelenk.
    Ein hübsches kleines Arschgeweih vielleicht?
    »Kommt deine Freundin mit?«, fragte Remington, ohne sich umzudrehen. Ihm schien einfach nichts zu entgehen, was fast schon ein bisschen unheimlich war.
    »Nein«, murmelte Baby und spürte, wie ihre Begeisterung abflaute. Sydney hatte recht – ohne sie würde sie nur halb so viel Spaß haben. Avery würde die meiste Zeit mit Jack verbringen, Strandkleider anprobieren, Mojitos trinken oder was auch immer man als plötzliche Freundinnen so machte, und Owen und Rhys würden gemeinsam schwimmen, joggen und parasailen. Aber hey , dachte Baby, die Bahamas! Sie würde sich amüsieren, selbst wenn sie allein mit einem Buch in der Sonne liegen
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