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Big U

Big U

Titel: Big U
Autoren: Neal Stephenson
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    NEAL STEPHENSON
    BIG U
     
    Folgenden Personen schulde ich aus den folgenden Gründen Dank:
    Meinen Eltern
    für Unterstützung in unterschiedlichster Form.
     
    Edward Gibbon
    dafür, daß er The Decline and Fall of the Roman Empire
    geschrieben hat.
     
    Julian Jaynes,
    weil er The Origin of Consciousness in the Breakdown of
    the Bicameral Mind geschrieben hat.
     
    William Blake und William Butler Yeats,
    weil sie Pertinax mit Inspiration gesegnet haben.
     
    Karthrin Day Lassila
    für zahlreiche und gewissenhafte Einwände.
     
    Gordon Lish
    für das produktivste Ablehnungsschreiben aller Zeiten.
     
    Gary Fisketjon,
    weil er mir am 1. Juli 1983 im Top Hat in Missoula,
    Montana, ein Bier spendiert hat, und für andere
    Dienstleistungen, die weit über die Pflichten eines Lektors hinaus gehen.
     
    Für John Forssman
     
    »Wenn ich an die Männer zurückdenke, die meine Lehrer waren, wird mir klar, daß die meisten von ihnen leicht verrückt waren. Die Männer, die man als gute Lehrer bezeichnen konnte, bildeten die Ausnahme. Tragisch, wenn man bedenkt, daß solche Leute die Macht haben, einem jungen Mann Steine in den Weg zu legen.«
    Der deutsche Politiker Adolf Hitler, 1889 -1945 (aus Hitlers Secret Conversations, 1941-44, übersetzt von Norman Cameron und R. H. Stevens)
     
    Der Go Big Red
    Ventilator
     
    Der »Go Big Red«-Ventilator gehörte John Wesley Fen-rick, und wenn Fenrick seine Anlage lüftete, pochte der Ventilator und schob sich mit einem rhythmischen Tschunka-tschunka-tschunk über den Fußboden. Fen-rick studierte Wirtschaftswissenschaften und stand kurz vor dem Examen. Den Worten der Leute aus meinem Flügel konnte ich entnehmen, daß er schlau war, aber verrückt, was für ihn sprach. Der Ausdruck abgedreht wurde ebenfalls benutzt, aber voll Bewunderung. Ephraim Klein aus New Jersey, sein Zimmergenosse, studierte Philosophie. Schlimmer noch, man hielt ihn für schlau und abgedreht und verrückt, und zwar in allen drei Belangen, und einigen anderen obendrein, in einem unerträglichen Maße.
    Was den Ventilator angeht, der war alt und klobig, mit einem schweren, abgerundeten Design, das wie geschaffen war für das Fenster des Zweifamilienhauses in Tulsa, wo er sich befunden hatte, bevor John Wesley Fenrick ihn mit zur Big U gebracht hatte. Auf einer himmelblauen Seite klebte ein Sticker mit der Aufschrift »Go Big Red«. Wenn Fenrick seine Anlage aufdrehte – was bedeutet, daß er den Rest des gesamten Gebäudeflügels flächendeckend mit einer Schallplatte oder einem Tonband beschallte –, benutzte er den Ventilator dazu, Luft auf die Rückseite seines Phonoracks zu pusten, damit die elektronischen Komponenten nicht durchschmolzen. Fenrick war groß und spindeldürr, sein Hals und sein Kopf hatten Ähnlichkeit mit denen eines Truthahns; wir alle im Ostkorridor des Südflügels des siebten Stockwerks von Block E kannten ihn wegen drei Dingen: seiner Siebziger-Jahre-Rock’nRoll-Sammlung, seiner Vorliebe für lächerlich alberne elektrische Geräte und seinem Lachen – ein kreischendes, hysterisches Gackern, das durch den langen, glänzenden Schlackesteinkorridor hallte, wann immer etwas Groteskes über den 45-Zoll-Monitor seiner Videoanlage huschte oder er Ephraim Klein etwas besonders Demütigendes angetan hatte.
    Klein war der zurückhaltende, intellektuelle Typ. Auf seine Siege reagierte er mit einem selbstzufriedenen Grinsen; seine stille Art vermittelte einigen Bewohnern von E07S den Eindruck, daß Fenrick, ein Zimmergenossen-Peiniger mit jeder Menge Kerben an seiner Schlüsselkette, den jungen Weisen bereits in die Ecke gedrängt hatte. Tatsächlich aber schlug Klein Fenrick in einem Verhältnis von rund sechzig Prozent, oder immer dann, wenn er einen Konflikt auf eine vernünftige Diskussion herunterkühlen konnte. Er war stets der Meinung, daß er gegen einen machtgeilen Wirtschaftswissenschaftler eine bessere Figur machen sollte, berücksichtigte aber nicht die Bauernschläue, die es Fen-rick ermöglichte, lukrative Praktikantenstellen bei Ölgesellschaften zu ergattern, mit denen er die Modernisierung seiner Anlage bezahlte.
    Passionierte und zynische Audio-Fanatiker, die an der Big U weitverbreitet waren, betraten das Zimmer und erstarrten vor Ehrfurcht angesichts von Fenricks Anlage, dem wolkenkratzerhohen Rack mit seinen schwarzen Flächen ohne Lichter, Knöpfen oder Schaltern, dem 600-Watt-Black-Hole-Hyperraum-Energienexus-Feldverstärker, der allein abseits stand wie
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