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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick
Autoren: Rowell Rainbow
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wieder. »Du hast dich doch schließlich schon mit Frauen verabredet. Du hattest eine Freundin. Du hast nichts an dir, was dich völlig unvermittelbar machen würde.«
    Â»Willst du mich damit eigentlich aufmuntern? Denn alles, was ich die ganze Zeit höre, ist ›völlig unvermittelbar‹.«
    Lincoln hatte sich schon mal mit Frauen verabredet. Er hatte eine Freundin gehabt. Er sah nicht zum ersten Mal den Rücken einer Frau. Er hatte bei Konzerten, Football-Spielen und Garagenpartys seine Hand auf den Rücken einer Frau gelegt, Sams Rücken, und hatte die Finger unter ihren Pulli geschoben. Diese Berührung, wenn gerade keiner hinsah, hatte er immer so empfunden, als würden sie heimlich intimste Zärtlichkeiten austauschen.
    Lincoln war nicht völlig unvermittelbar. Vor drei Jahren hatte er sogar mal ein Date gehabt. Die Schwester eines Freundes hatte für eine Hochzeit noch einen Begleiter gesucht. Sie hatte den ganzen Abend mit einem der Trauzeugen getanzt, der sich als ihr Cousin zweiten Grades herausstellte, während Lincoln exakt dreizehn Stück Pfefferminz-Käsekuchen gegessen hatte.
    Und eigentlich machte es ihm auch keine Angst, sich wieder mit Frauen zu verabreden. Er konnte sich einfach nur nicht vorstellen, wie das laufen sollte. Hingegen hatte er kein Problem mit der Vorstellung von sich selbst in einem Jahr, wenn er sich bequem eingerichtet hatte. Aber das erste Treffen, der Versuch, sie dazu zu kriegen, dass sie ihn mochte … für das alles taugte er einfach nicht.
    Â»Das glaube ich nicht«, meinte Eve. »Du hast doch Sam kennengelernt. Du hast sie dazu gebracht, sich in dich zu verlieben.«
    Tatsächlich war es nicht so gewesen. Er hatte Sam nicht einmal bemerkt, bevor sie in der zehnten Klasse im Erdkundeunterricht anfing, ihn in den Rücken zu boxen. »Du hast ’ne gute Köperhaltung«, lobte Sam damals. »Und wusstest du, dass du ein Muttermal im Nacken hast? Ich verbringe ziemlich viel Zeit damit, auf deinen Nacken zu starren«, erklärte Sam. »Wenn du je einen Unfall haben solltest, könnte ich dich vermutlich identifizieren. Sofern dein Nacken unversehrt geblieben ist.«
    Er errötete. Am nächsten Tag sagte sie zu ihm, dass er nach Pfirsich roch. Sie sprach laut. Und war witzig (aber nicht so witzig wie laut). Und sie hatte kein Problem damit, ihm direkt in die Augen zu sehen und – vor anderen Leuten – zu erklären: »Nein, ganz im Ernst, du riechst wirklich nach Pfirsich.« Dann lachte sie, und er errötete.
    Das gefiel ihr. Sie brachte ihn gerne in Verlegenheit. Es gefiel ihr, dass sie das konnte.
    Als sie ihn fragte, ob er mit ihr zum Abschlussball gehen würde, hielt er es für einen Witz. Er fürchtete, sie würde womöglich den ganzen Abend damit verbringen, ihn vor ihren Freunden aufzuziehen. Aber er sagte trotzdem ja. Und sie machte sich nicht über ihn lustig.
    Sam war ganz anders, wenn sie allein waren. Sie war ruhig – na ja, zumindest ruhiger –, und er konnte ihr alles erzählen, sogar richtig wichtige Sachen. Sie sprach gerne über gewichtige Themen. Sie war leidenschaftlich und immer hundertprozentig bei der Sache.
    Er hatte Sam nicht dazu gebracht, sich in ihn zu verlieben. Es war einfach so passiert.
    Und er hatte zurückgeliebt.
    Lincoln sah auf, zum Kaffeeautomaten. Der Mann mit dem zerknitterten Hemd und die Frau mit den Sommersprossen waren gegangen.

Kapitel 7
    Von: Beth Fremont
    An: Jennifer Scribner-Snyder
    Gesendet : Mo., 30. 08. 1999, 11:24 Uhr
    Betreff: Wer sieht in einem trägerlosen Kleid schon gut aus?
    Und nicht nur trägerlos. Sondern auch noch hauteng. Das kann doch kein Schwein tragen!!
    Von Jennifer an Beth: Na ja, außer Joan Collins, Lynda Carter, Shania Twain …
    Von Beth an Jennifer: 1. Guckst du eigentlich außer Lifetime auch noch andere Sender? Wenigstens von Zeit zu Zeit mal XXO ?
    2. Selbst diese zauberhaften Damen würden neben den Brautjungfern meiner Schwester wie die reinsten Hippies aussehen. Die sind nämlich alle zwanzig Jahre alt und haben diese »Ich persönlich kotze ja nach dem Abendessen nicht wieder alles auf der Fraternity-Toilette aus, aber meine Mitbewohnerin, von der ich mir immer die Jeans leihe, schon«-Hüften.
    Vielleicht wäre ich sogar irgendwann mal mit dem hautengen, trägerlosen Fetzen durchgekommen … so etwa 1989, aber diese Zeiten sind
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