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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick
Autoren: Rowell Rainbow
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Lincoln.«
    Â»Das ist übel.«
    Â»Du solltest kündigen, Lincoln.«
    Â»Ich sollte kündigen …«, stimmte Lincoln zu, »aber wenn ich diesen Job behalte, kann ich bei Mom ausziehen.«
    Â»Wann?«
    Â»Wann immer ich will. Ich werde gut bezahlt.«
    Â»Kündige nicht«, sagte Eve mit Bestimmtheit. »Zieh aus. Find einen neuen Job. Dann kannst du kündigen.«
    Er hatte gewusst, dass sie das sagen würde. Eves Ansicht nach würden sich all seine Probleme in Luft auflösen, wenn er nur bei ihrer Mutter auszog. »Du wirst nie dein eigenes Leben führen, solange du noch da wohnst«, verkündete Eve jedes Mal, wenn sie die Gelegenheit dazu hatte. Sie würde ihm auch raten, einen Job in einer Fleischfabrik zu behalten, wenn er auf die Art und Weise zu einem eigenen Apartment kommen würde.
    Aber Lincoln war sich nicht so sicher, ob er ausziehen wollte. Er mochte Moms Haus. Ihm gefielen die ausgetretenen Pfade dort. Lincoln hatte die ganze obere Etage für sich allein, er hatte sogar ein eigenes Badezimmer. Und normalerweise störte seine Mutter ihn nicht. Manchmal wünschte er sich, sie würde ihm ein bisschen mehr Freiraum gönnen. Geistigen Freiraum …
    Â»Findest du es denn nicht schrecklich, den Leuten erzählen zu müssen, dass du immer noch zu Hause wohnst?«, fragte Eve dann immer.
    Â»Wer sollte mich denn fragen, wo ich wohne?«
    Â»Neue Leute.«
    Â»Ich lerne keine neuen Leute kennen.«
    Â»Und das wirst du auch nie, wenn du weiter zu Hause wohnst.«
    Â»Wen soll ich denn kennenlernen, wenn ich eine eigene Wohnung habe? Meinst du, ich bin der Typ, der am Pool rumhängt? Oder im Gemeinschaftsfitnessraum ein Gespräch anfängt?«
    Â»Vielleicht«, meinte sie. »Warum denn nicht? Du kannst doch schwimmen.«
    Â»Ich hasse diese Wohnanlagen. Ich mag den Teppichboden nicht und diese kleinen Betonbalkone und die Schränke da.«
    Â»Was stimmt denn mit den Schränken nicht?«
    Â»Die sind aus Faserplatten und riechen nach Mäusen.«
    Â»Igitt, Lincoln, von was für Apartments redest du denn da?«
    Â»Ich hab Freunde, die in solchen Wohnungen leben.«
    Â»Na, offensichtlich ziemlich fiese Wohnungen.«
    Â»Junggesellenwohnungen. Du weißt ja, wie die aussehen.«
    Eve war mit neunzehn Jahren von zu Hause ausgezogen. Sie hatte Jake geheiratet, einen Typen, den sie an der Volkshochschule kennengelernt hatte. Er war zehn Jahre älter und in der Air Force. Er kaufte ihr ein Haus in einem Vorort, im Stil einer Ranch, und sie strich jedes Zimmer in einem anderen Pastellton.
    Am Wochenende war Lincoln oft bei ihnen zu Besuch. Er war elf, und Eve hat ihm ein eigenes Zimmer bei ihnen eingerichtet. »Du bist hier immer willkommen«, hatte sie ihm damals erklärt. »Immer. Solange du willst. Das hier ist auch dein Zuhause.«
    Er war gerne bei Eve und Jake, und er hatte dort nie das Bedürfnis, da rauszukommen. Und er hatte auch nicht das Bedürfnis, von seiner Mutter wegzukommen, nicht so wie Eve damals. Er verstand gar nicht, was da zwischen den beiden vorging. Wenn Eve über ihre Mutter sprach, erkannte er sie in den Geschichten nicht einmal wieder.
    Â»Mom hatte doch nie eine Bong«, protestierte er.
    Â» O doch, und ob. Selbst gemacht, aus einer Dr.-Pepper-Flasche, und die hat sie im Wohnzimmertisch aufbewahrt.«
    Â»Jetzt weiß ich sicher, dass du lügst. Mom würde nämlich nie Dr. Pepper trinken.«
    Als Lincoln am nächsten Nachmittag zur Arbeit kam, stritt Greg sich gerade am Telefon mit jemandem. Er hatte einen Berater von außerhalb angeheuert, um die Zeitung für die Millennium-Umstellung fit zu machen, und jetzt erklärte der Konsultant, dass er nicht vor Anfang Februar beim Courier vorbeischauen konnte. Greg nannte den Typen einen Scharlatan und einen einäugigen Streuner und legte auf.
    Â»Ich kann euch mit dem Millennium-Zeug helfen«, erklärte Lincoln. »Ich hab auch mal ein bisschen programmiert.«
    Â»Klar«, sagte Greg. »Das sind dann du, ich … und ein Haufen Achtklässler aus dem Matheclub. Das ist bestimmt alles gar kein Problem …« Er schaltete seinen Computer ab, indem er das Kabel aus dem Mehrfachstecker zog. Lincoln zuckte zusammen. » Despite all my rage I ’m still just a rat in a cage – trotz all meiner Wut bin ich doch nur eine Ratte im Käfig«, murmelte Greg, suchte
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