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1652 - Im Netz des Quidor

Titel: 1652 - Im Netz des Quidor
Autoren: Unbekannt
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Im Netz des Quidor
     
    Reginald Bull im Wettkampf der Geister - er spielt das Speil der Vollendung
     
    von Susan Schwartz
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Reginald Bull - Der Aktivatorträger erkundet das Lakoor-System.  
    Joara Clayton - Die Kommandantin der KAHALO sucht die geistige Einheit.  
    Malassir - Der Spielleiter bekommt Probleme mit Terranern.  
    Norman Fallar und Enzio Ribera - Besatzungsmitglieder der KAHALO.  
     
     
    1.
     
    18. Januar 1206 NGZ Einen Moment lang fragst du dich, ob der Alptraum nie mehr aufhört, doch dann bist du plötzlich wach, siehst die vertrauten Wände eines Raumschiffs um dich und bist beruhigt. Es ist alles in Ordnung.
    Mit diesem Gefühl stehst du auf und unterziehst dich der geliebten Reinigungsprozedur, wie du es immer getan hast. Du handelst ganz automatisch, dein Bewußtsein schlummert noch halb, die abwechselnde Kälte und Wärme des Wassers auf deiner Haut erzeugen ein angenehmes, prickelndes Wohlbefinden und vertreiben die letzten Nacht schatten.
    Doch als du dann in den Spiegel schaust, stockst du, und ein seltsamer Gedanke verunsichert dich.
    Wie oft hast du dieses Ritual nun schon vollzogen? Wer sieht dir dort aus dem Spiegel entgegen? Ein Mann von höchstens 37 Jahren, mit Kummer- und Lachfalten im großflächigen, sommersprossigen Gesicht. Aber es gibt keine Alterslinien. Das kurzgeschorene Haar ist rot, keine Spur von Grau. Dein Aussehen gibt keine Auskunft darüber, wie alt du in Wirklichkeit bist...
     
    *
     
    „Reginald Bull, jetzt drehst du langsam durch", sagte der Mann vor dem Spiegel laut, und er schüttelte über sich selbst den Kopf. „Den Morgen wollen wir doch nicht schon mit Rechenaufgaben beginnen, die wir wahrscheinlich ohnehin nicht mehr richtig zusammenbringen.
    Die letzte Nacht war saumäßig, aber das ist vorbei. Wahrscheinlich sind wir schon am Zielort angekommen, und du verpaßt noch alles, nur weil du plötzliche senile Anfälle bekommst."
    Als er die Kommandozentrale betrat, wurde er fröhlich begrüßt, und seine Stimmung besserte sich augenblicklich. In der kurzen Zeit, die er auf dem Kreuzer KAHALO mit der terranischen Kommandantin Joara Clayton und ihrer dreißigköpfigen Besatzung verbracht hatte, hatte sich zwischen ihnen schnell ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt, und ihm kam es fast so vor, als wären sie schon seit langer Zeit zusammen.
    Sie fieberten alle der Erforschung des vor ihnen liegenden unbekannten Systems entgegen; nachdem die BASIS nach nunmehr dreieinhalb Jahren endlich die Große Leere erreicht hatte, war der Tatendrang der Besatzung nicht mehr zurückzuhalten.
    Mehr als 225 Millionen Lichtjahre waren sie von der Heimat entfernt, hier warteten völlig unbekannte Welten und Völker auf sie, und nicht nur die Neugier der Wissenschaftler war kaum mehr zu bremsen.
    Gelegenheiten für erste Forschungsarbeiten im Raumsektor des Pulsars Borgia boten sich genug, und viele Einheiten schwärmten in alle Richtungen aus. Reginald Bull ließ es sich dabei nicht nehmen, sich mit einer eigenen Einheit auf den Weg zu machen. Er wählte den 100-Meter-Kreuzer BAS-KR-27 mit Eigennamen KAHALO aus, dessen Kommandantin die zweiundvierzigjährige Joara Clayton war, eine ausgeglichene, engagierte junge Frau und ausgezeichnete Psychologin, die während der langen, manchmal unweigerlich langweiligen Reise der BASIS eine verschworene Gemeinschaft aus ihrer Besatzung gebildet hatte.
    Reginald Bull hatte einmal zufällig ihre Bekanntschaft gemacht und sich dann öfter mit ihr zum Essen getroffen; sie hatten sich gegenseitig sympathisch gefunden und viel Gesprächsstoff gehabt.
    Bull gefiel ihre Art, die Dinge nüchtern zu betrachten und sich dennoch einen Hang zur romantischen Verträumtheit zu bewahren; sie konnte sehr gut auf andere Menschen eingehen, deren jeweilige Stimmungen erkennen und sich entsprechend danach verhalten. Ihre Mannschaft bestand nur aus Terranern, die meisten recht jung, berstend vor Energie und Abenteuerlust, und sie standen absolut loyal zu ihrer Kommandantin. Dieses Team war genau das richtige, fand Bull und leitete alles Notwendige für einen raschen Aufbruch in die Wege. Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit Arlo Rutan, dem ertrusischen Chef der Landetruppe, wurde der Starttermin schließlich auf den 17. Januar festgelegt.
    Joara Claytons Erleichterung fand keine Grenzen, als sie erfuhr, daß keine Schutztruppe von Rutan mit an Bord sein würde. „Das ist mein Schiff, und wir
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