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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick
Autoren: Rowell Rainbow
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meinte er, er hätte gedacht, dass ich diesmal vielleicht wirklich schwanger wäre – und das wäre schön gewesen. »Du weißt doch, dass ich Kinder will«, hat er gesagt.
    Â»Ja«, meinte ich. »Irgendwann mal.«
    Â»Aber bald«, entgegnete er.
    Â»Irgendwann in der Zukunft. Wenn wir so weit sind.«
    Und dann hat er sich wieder über seine Diagramme gebeugt. Er war nicht wütend oder ungeduldig. Er war nur traurig, und das ist viel, viel schlimmer. Also hab ich’s noch mal wiederholt: »Wenn wir so weit sind, oder?« Und seine Antwort lautete …
    Â»Ich bin jetzt so weit. Ich war letztes Jahr schon so weit, Jenny, und so langsam denke ich, dass du es vielleicht nie sein wirst. Du willst ja nicht einmal so weit sein. Du tust so, als wäre eine Schwangerschaft eine Krankheit, die man sich auf einer öffentlichen Toilette einfangen kann.«
    Von Beth an Jennifer: Was hast du dazu gesagt?
    Von Jennifer an Beth: Was sollte ich schon groß dazu sagen? Ich bin ja tatsächlich noch nicht so weit. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, Kinder zu haben …
    Aber andererseits konnte ich mir auch nie vorstellen zu heiraten, bis ich Mitch getroffen habe. Ich hab immer gedacht, ich würde mich langsam an den Gedanken gewöhnen, Mutter zu sein, dass Mitchs gesunder Kinderwunsch nach und nach auf mich abfärben würde und dass ich eines Morgens aufwachen und denken würde: Was für eine zauberhafte Welt, um darin ein Kind großzuziehen.
    Und wenn das nie passiert?
    Was, wenn er eines Tages beschließt, das Weite zu suchen, bevor es zu spät ist, und sich eine ganz normale Frau zu suchen, die nicht nur von Natur aus dünn ist und nie Antidepressiva genommen hat, sondern auch noch so schnell wie möglich mit ihm Kinder bekommen will?
    Von Beth an Jennifer: Quasi Barbie, ständig auf Eisprung.
    Von Jennifer an Beth: Ja.
    Von Beth an Jennifer: Wie diese fiktive neue Hauswirtschaftslehrerin.
    Von Jennifer an Beth: Genau.
    Von Beth an Jennifer: Das wird aber nie passieren.
    Von Jennifer an Beth: Warum nicht?
    Von Beth an Jennifer: Aus dem gleichen Grund, aus dem Mitch jeden Sommer versucht, Riesenkürbisse ranzuziehen – obwohl euer Innenhof viel zu klein ist, von einer Käferplage heimgesucht wird und zu wenig Sonne abbekommt. Mitch will das Leben nicht auf die leichte Tour. Für das, was ihm wirklich wichtig ist, möchte er auch was tun müssen.
    Von Jennifer an Beth: Dann ist er ein Dummkopf. Ein Dummkopf, dessen Samen keinen Abnehmer findet.
    Von Beth an Jennifer: Darum geht’s doch gar nicht. Es geht darum, dass er ein Dummkopf ist, der dich nicht verlassen wird.
    Von Jennifer an Beth: Ich bin nicht sicher, ob du recht hast, aber ich glaub, jetzt geht es mir schon besser. Also, frohes Schaffen!
    Von Beth an Jennifer: Jederzeit wieder gern.
    (Du weißt, dass ich damit »jederzeit nach 10:30 Uhr« meine, oder?)
    Von Jennifer an Beth: (Schon klar.)

Kapitel 6
    Laut Firmenverzeichnis war Jennifer Scribner-Snyder Korrektorin in der Kulturredaktion.
    Beth Fremont kannte Lincoln. Jedenfalls wusste er, wer sie war. Er hatte ihre Filmkritiken gelesen. Sie war witzig, und er war meistens mit ihr einer Meinung. Ihretwegen hatte er sich Dark City , Flirting with Disaster und Ein Schweinchen namens Babe angesehen.
    Als Lincoln endlich begriff, dass er Beth Fremont und Jennifer Scribner-Snyder keine Verwarnung geschickt hatte – und das nach wie vielen Verstößen? Einem halben Dutzend? –, da wusste er gar nicht so recht, warum eigentlich nicht. Vielleicht, weil ihm nie so ganz klar war, gegen welche Regel sie eigentlich verstießen. Vielleicht auch, weil sie so völlig harmlos wirkten. Und nett.
    Und jetzt konnte er ihnen keine Warnung schicken, nicht heute Abend. Nicht, nachdem sie sich tatsächlich Sorgen darüber gemacht hatten, ob sie wohl verwarnt würden. Das wäre doch seltsam, oder nicht? Zu erfahren, dass jemand die E -Mail gelesen hat, in der man sich gefragt hat, ob wohl jemand diese E -Mails liest? Wenn man ganz besonders paranoid war, konnte man sich dann auch fragen, ob all die anderen Dinge, über die man sich Sorgen machte, womöglich auch zutrafen. Man könnte sogar denken: Vielleicht sind die da draußen alle hinter mir her.
    Lincoln wollte auf keinen Fall der böse Typ aus Hackers sein.
    Und außerdem … außerdem mochte er Beth und Jennifer, so weit man
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