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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick
Autoren: Emma Garcia
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hören die Stuart Hill Show auf Romance Radio 101 FM. Ich bin hier mit Vivienne Summers, die uns gleich von der Suche nach ihrer verlorenen Liebe erzählen wird. Gleich nach Michael Bublé und ›Haven’t Met You Yet‹ geht’s weiter …«
    Stuart Hill nimmt die Kopfhörer ab und stützt den Ellbogen auf eine mit zahllosen Knöpfen und Hebeln versehene Tafel. Im Radio klingt er eigentlich ganz nett, aber im wahren Leben kommt er mir irgendwie durchgeknallt vor; ein bisschen wie der Willy Wonka des Äthers. Ich sitze in meinem ›Où est Max?‹-Shirt vor ihm und sehe mich staunend um. Das Studio wirkt ein wenig heruntergekommen mit angegilbten Postern von Stars aus den Achtzigern wie Belinda Carlisle und Debbie Gibson. In der Luft hängt der Geruch nach abgestandenem Essen und Schweiß. Doch obwohl Welten zwischen dem Studio und dem schicken Hightech-Medienimperium meiner Fantasie liegen, bin ich außer mir vor Aufregung. Ich kann nur hoffen, dass ich halbwegs nett wirke. Normalerweise finde ich meine Stimme auf Videos oder dem Anrufbeantworter fürchterlich, weil sie so lahm klingt.
    »Na, meine kleine liebeskranke Närrin, bereit?«, fragt Stuart, dem die Augen aus den Höhlen zu quellen drohen. Ich frage mich, ob er irgendetwas eingeworfen hat. »Nach diesem Song setzt du die Kopfhörer auf, und ich stelle dir ein paar Fragen, hast du verstanden, Schätzchen?« Er verzieht das Gesicht zu einem breiten Grinsen. »Okay?«
    »Okay!«, bestätige ich mit demselben Enthusiasmus.
    Er mustert mich einen Moment lang eindringlich. »Das heißt, du hast dein hübsches kleines Herz diesem Max-Typen geschenkt, oder was?«
    »Ja, ich …«
    »Und du glaubst, dass er einfach so wieder angelaufen kommt, oder was? Na ja, dann mal viel Glück!« Ich mache Anstalten, etwas zu erwidern, doch er hebt warnend die Hand und zieht sich die Kopfhörer wieder über die Ohren.
    »Ich bin Stuart Hill, und bei mir ist eine reizende junge Lady, Vivienne Summers. Hallo, Vivienne.«
    »Hi, Stuart.«
    »Also, Viv, du suchst deine verlorene Liebe, oder was?«
    »Ja, das tue ich, Stuart. Ich suche meinen Freund und die Liebe meines Lebens. Er heißt … Soll ich seinen Namen sagen?«
    »Aber hallo.«
    »Max. Er heißt Max Kelly.«
    »He, den kenne ich – ich habe ihn vorhin erst im Pub getroffen.«
    »Was?«
    »War nur ein Scherz, Süße. Sprich weiter.«
    »Jedenfalls versuche ich, ihn zu finden, und habe eine Facebook-Gruppe namens ›Wo ist Max?‹ gegründet.«
    »Und die platzt aus allen Nähten, oder was?«
    »Ja.« Ich lache.
    »Okay, und wie kommst du auf die Idee, dass dieser Max Kelly auch gefunden werden will?«
    »Na ja, wir waren zusammen, und er hat gesagt, dass er mich liebt, und wenn er merkt, wie sehr ich ihn liebe, wird er hoffentlich …«
    »Du liebst ihn also?«
    »Definitiv. Von ganzem Herzen.«
    »Und wie fühlt sich das für dich an?«
    »Wunderbar. Noch besser würde es sich allerdings anfühlen, wenn er wieder hier wäre.«
    »Ist das so wie Fliegen ohne Flügel?«
    »Fliegen ohne Flügel?«
    »Ist er derjenige, durch den du dich erst vollkommen fühlst? Gewissermaßen dein Gegenstück.«
    »Ja, so könnte man es bezeichnen. Zumindest wenn wir zusammen wären.«
    »Soweit ich weiß, haben zwei Zeitungen deine Suche nach ihm aufgegriffen, außerdem trägst du ein T-Shirt deiner Kampagne. Was steht denn da auf deiner Brust?«
    »›Wo ist Max?‹«
    »Aber das steht da doch gar nicht, oder?«
    »Na ja, es steht auf Französisch da. ›Où est Max?‹«
    »Das heißt also, er ist Franzose, ja?«
    »Nein, Ire.«
    »Tja, wir versuchen hier, den Überblick zu behalten, liebe Hörer. Hahaha.« Er lacht. Allmählich komme ich mir wie eine komplette Idiotin vor. »Und hattest du denn schon Glück mit deiner Suche? Hat sich dieser Max bei dir gemeldet?«
    »Bisher nicht, aber die Hoffnung stirbt zuletzt, ganz zuletzt!« Ich breche in lautes Gelächter aus.
    »Erzähl uns doch mal ein bisschen von deinem Blog, Vivienne. Hast du dein Herz gewissermaßen ins Netz gestellt, oder wie darf man sich das vorstellen?«
    »Ja, irgendwie schon. Ich schreibe einen Blog an Max, damit er merkt, dass kein Tag vergeht, an dem ich nicht an ihn denke.« O nein, plötzlich habe ich einen dicken Kloß im Hals … Jetzt bloß nicht in Tränen ausbrechen!
    »Und hat dein Max jemals darauf reagiert?«
    Ich versuche, mich zusammenzureißen. »Nein. Nein, bisher nicht.«
    »Tja, vielleicht – ich will ja nicht gemein sein, aber vielleicht will er
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