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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick
Autoren: Emma Garcia
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Boden und kratze eine ekelhaft stinkende Fischpampe aus der Dose in sein Schälchen. Dave sitzt daneben und sieht mir zu. »Gut. Und jetzt sei schön brav. Wir sehen uns später.« Ich nehme meine Sachen und gehe.
    Es ist wärmer als erwartet. Ich wünschte, ich hätte die Leggins weggelassen. Kaum fällt die Haustür ins Schloss, steht Rob mit einem Riesenbouquet vor mir.
    »Hallo, Viv!«, begrüßt er mich mit feierlicher Miene, ehe er das Gesicht zu seinem »Verzeih mir«-Lächeln verzieht. Er sieht wieder einmal sensationell gut aus, so als sei er geradewegs einem Parfum-Werbespot entstiegen. Wahrscheinlich sollte ich ihm jetzt ungestüm die Arme um den Hals werfen, während er den Blumenstrauß fallen lässt. Als Nächstes käme eine Nahaufnahme des Flakons ins Bild, dann würden wir uns leidenschaftlich küssen, während eine Stimme aus dem Off sagt: »Forgive – der neue Duft von …«
    Fehlanzeige. Stattdessen stehen wir einander wortlos gegenüber, während ich mich frage, wie ich ihn am schnellsten wieder loswerde.
    »Wie geht es dir?«, fragt er.
    »Gut.«
    »Schön. Das ist schön.«
    »Ja.« Ich lasse den Blick über die Straße schweifen.
    »Die hier sind für dich.«
    »Ich kann sie nicht annehmen.«
    Im ersten Moment sieht er schockiert, dann aufrichtig traurig aus. »Okay. Nein, das ist … Ich verstehe das.«
    Ich nicke und starre auf meine Schuhe.
    »Was hast du mit deinen Haaren gemacht?«
    »Ich muss jetzt los«, sage ich, doch er hält mich am Arm fest.
    »Nicht, Viv. Nein.« Ich reiße mich los. »Kannst du mir nicht mal zehn Minuten deiner Zeit schenken? Mit mir einen Kaffee trinken oder so?«
    Zahlreiche Gelegenheiten kommen mir in den Sinn, als ich ihn um eine Gefälligkeit angebettelt habe und er mich eiskalt abserviert hat. »Rob, würdest du mich bitte loslassen?«
    Er lässt meinen Arm los. »Entschuldigung«, sagt er und tätschelt ihn. »Entschuldigung, Entschuldigung.«
    »Okay.« Ich wende mich zum Gehen, doch er lässt sich nicht abschütteln.
    »Vivienne, bitte! Wir wollten den Rest unseres Lebens miteinander verbringen, was zählen da zehn Minuten?«
    »Ich kann aber nicht. Ich habe zu tun.«
    »Aber Viv«, jammert er.
    Beim Anblick der Tränen, die ihm in die Augen steigen, bleibe ich stehen. Weinende Männer ertrage ich einfach nicht.
    »Herrgott noch mal, heul gefälligst nicht hier herum!«, schreie ich ihn an.
    »Ich muss aber weinen. Und ich werde weiter hinter dir hergehen und weinen, wenn du keinen Kaffee mit mir trinken gehst, Viv!«
    Am Ende landen wir in einem Café neben der U-Bahn-Station. Er nimmt einen Kaffee mit Magermilch, ich einen Cappuccino. Er sieht zu, wie ich zwei Beutelchen Zucker in meinen Kaffee rieseln lasse.
    »Du glaubst also, du wärst in Max verliebt, ja?«, sagt er schließlich.
    »Richtig, das bin ich.«
    »Was macht ihn denn zu Mr. Perfect?«
    »Eine ganze Menge.« Ich überlege kurz, ob ich ihm ein paar Eigenschaften aufzählen soll, lasse es dann aber doch bleiben. »Das willst du nicht so genau wissen.«
    »Nein«, räumt er ein und sieht sich um. »Du stehst in der Zeitung, habe ich gesehen.«
    »Ja.« Wieder spüre ich Aufregung in mir aufsteigen.
    »Vermutlich liebst du den Typen tatsächlich, sonst würdest du nicht so ein Riesentheater um ihn machen und extra einen Blog für ihn einrichten und so.«
    »Sieht ganz so aus. Seit wann liest du meinen Blog?«
    »Ich werde dich nicht sabotieren, keine Angst. Das wollte ich dir nur sagen.«
    »Wie großmütig von dir.«
    »Hm.« Er trinkt einen Schluck Kaffee und wischt sich den Milchbart ab. »Glaubst du, er kommt zurück?«
    »Keine Ahnung. Ich hoffe es.«
    »Ich könnte auch eine Riesenmedienkampagne starten, um dich zurückzugewinnen«, meint er.
    »Aber das wirst du nicht.«
    »Nein«, gesteht er.
    Ich lächle, er ebenfalls. Es fühlt sich irgendwie sehr erwachsen an, hier zu sitzen und Kaffee zu trinken, nach allem, was passiert ist. In einem spontanen Anfall von Großherzigkeit drücke ich seine Hand.
    »Das wird schon wieder, Rob.«
    »Ja, wird es. Aber du, du wirst am Ende wahrscheinlich allein enden. Und soll ich dir auch verraten, wieso?«
    »Ja bitte.«
    »Weil du nicht weißt, was du willst.« Ich hebe meine Tasse an die Lippen, damit er mein Grinsen nicht sieht. »Aber ich bin bereit, dir die Gelegenheit zu bieten, es herauszufinden«, fährt er fort. »Ich bin bereit, einen Monat lang auf dich zu warten, während du dich mit dieser Max-Geschichte austobst, aber dann muss ich mich
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