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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick
Autoren: Emma Garcia
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abwechselnd an. Er wirkt, als sähe er sich gerade eine wahnsinnig spannende Seifenoper im Fernsehen an, während sie, seine hingebungsvolle Freundin, wie gebannt jede seiner Bewegungen verfolgt. Als die Kellnerin erscheint, bestelle ich meinen Drink.
    »Noch einen Wassermelonensaft?«, erkundigt sie sich bei Nigel, der mit einer knappen Geste verneint. Einen Moment lang sitzen wir schweigend nebeneinander. Christie lächelt und zuckt die Achseln. Soll ich die Initiative ergreifen? Fragen sich die beiden gerade, weshalb ich mich unbedingt mit ihnen treffen wollte?
    »Also …«, räuspere ich mich. »Nigel, ich bin völlig gerührt, dass du etwas für uns entworfen hast. Ich habe heute Morgen die Sonntagszeitungen gesehen und bin restlos begeistert von deiner Idee. Sie ist absolut genial.« Nigel hat sich mir zugewandt und nickt bedächtig. Wieder entsteht eine Pause. »Kann ich eines der T-Shirts sehen?«
    »Klar.« Er zieht ein weißes T-Shirt aus seinem Rucksack, das er auf dem Tisch ausbreitet. Ich streiche mit den Fingern über die großen schwarzen Buchstaben. MAX.
    »Wie schön«, erkläre ich aufrichtig.
    »Ja, als Marke hat das Ganze echt Potenzial«, stimmt Nigel zu und zieht noch etwas anderes heraus – ein Stirnband und eine Mütze mit demselben Logo darauf.
    »Eine Marke?«
    »Ich denke an verschiedene Merchandisingartikel. Das Logo ist sehr stark, sehr visuell.«
    »Stell dir das bloß vor, Viv – Überall ›Où est Max?‹«, ereifert sich Christie.
    »Das sehe ich genauso … Aber was passiert, wenn er wieder hier ist? Dann ist die Suche nach ihm beendet. Wie soll es dann weitergehen? Wenn wir bis dahin eine richtige Marke etabliert haben, meine ich.«
    »Der Slogan hat zwar einen realen Ursprung, ist aber nicht an eine bestimmte Person gekoppelt«, erklärt Nigel.
    »Na ja, leider doch. Schließlich steht sein Name drauf«, gebe ich zu bedenken.
    »Aber der Name ist doch universell.«
    »Ach ja?«
    »Er ist vielseitig einsetzbar. MAX kann genauso gut für das ultimative Maximum stehen.«
    »Aber hier steht doch ›Wo ist Max?‹ – das heißt, der Mensch Max.«
    »In Großbuchstaben. Die Leute können MAX ihre eigene Bedeutung verleihen. Es geht nicht zwangsläufig um deinen Freund. Nur für dich steht er im Mittelpunkt.«
    Ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, wovon er spricht. Ich habe das Gefühl, als entgleite mir das Ganze. Ich trinke einen großen Schluck von meiner Bloody Mary – wieso um alles in der Welt musste ich ausgerechnet dieses Zeug bestellen, wo ich Tomatensaft doch gar nicht mag? »Das stimmt natürlich auch wieder. Was sagst du dazu, Christie?«
    »Mir ist klar, worauf du hinauswillst, Viv. Ganz ehrlich. Aber ich stehe auch auf den existenzialistischen Ansatz«, erklärt sie verträumt.
    »Ach ja? Kannst du mir den genauer erklären?«
    »Nicht jetzt, Viv.« Sie wirft mir einen warnenden Blick zu.
    »Ich meine, der Entwurf ist wirklich toll. Vielen Dank dafür.« Nigel nickt. »Kriege ich das?« Ich nehme das T-Shirt.
    »Klar«, sagt er.
    »Ich finde, es sieht sensationell aus. Wahnsinn, dass Betty George eines getragen hat.« Nicht schwärmen. Nicht schwärmen.
    »Ja, cool.« Wieder nickt Nigel.
    »Trotzdem geht es immer noch darum, Max zu finden«, beharre ich.
    »Ja, klar.« Er lächelt. Und was bedeutet das jetzt? Wieder verfallen wir in Schweigen.
    »Hmm«, brummt Christie, die immer noch ununterbrochen grinst. Ich sehe Nigel erwartungsvoll an.
    »Hast du auch Christies Outfit entworfen?«, frage ich, nur um etwas zu sagen.
    »Nein. Was channelst du denn heute, Christie? Achtzigerjahre-Fitness?«
    »Achtzigerjahre-Fitness meets Space-Chic«, antwortet sie.
    »Cool«, lobt er.
    »Und du bist also mit Betty George gut befreundet, ja?«, frage ich weiter.
    »Betty George ist so eine dämliche Kuh.« Er wendet sich mir zu und lacht. Christie lacht ebenfalls, und ich stimme in ihr Gelächter ein. Wir sitzen da und lachen ohne jeden Anlass.
    »Tja …« sage ich schließlich. »Ist doch alles supi!« Mir ist bewusst, dass ich mich komplett zum Affen mache, weiß aber nicht mal, wieso. Ist er so ultracool, und ich bin es folglich nicht wert, dass man meine Wünsche respektiert? Oder ist er einfach nur dermaßen von sich eingenommen, dass es ihm egal ist, wie unhöflich er sich mir gegenüber benimmt?
    »Jedenfalls hat Topshop schon eine Erstbestellung von tausend Stück abgegeben«, erklärt Nigel. »Aber sie wollen die T-Shirts exklusiv haben. Geht das für dich klar?«
    »Ob
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