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Lieb mich schoener Fremder

Lieb mich schoener Fremder

Titel: Lieb mich schoener Fremder
Autoren: Donna Sterling
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Machte einen Schritt ins Zimmer. Sie würde sich ihre Handtasche schnappen und ...
    Bei Trevs Anblick blieb sie wie angewurzelt stehe n. Er stand neben dem verwühlten Bett, sein kraftvoller nackter Oberkörper glänzte golden im Lampenlicht, kräftige Muskeln spannten sich unter seiner gebräunten Haut, als er seine verblichenen Jeans über seine schlanken Hüften zog. Sein zerzaustes Haar erinnerte sie daran, wie sie in besinnungsloser Leidenschaft mit beiden Händen hindurchgefahren war. Und seine Hände - nun damit beschäftigt, den Reißverschluss zuzuziehen -, diese kräftigen, kundigen Hände hatten eben noch ein verzehrendes Feuer in ihr entzündet.
    Er war so verdammt schön, dass sie wieder die Tränen zurückdrängen musste.
    Sie hatte gefühlt, dass seine Brust und Schultern breiter und muskulöser geworden waren, aber nun, bei Licht, konnte sie es auch sehen. Er sah, falls das überhaupt möglich war, noch besser aus als vor sieben Jahren. Sein Körper war der eines Athleten. Offenbar hatte er hart zusammen mit seinen Leuten auf den Baustellen gearbeitet.
    Wie sie sich danach sehnte, ihn in die Arme zu nehmen! Nur noch ein Mal. Ihn nur kurz an sich drücken, bevor sie ging. Natürlich konnte sie das nicht tun. Sonst würde sie nie gehen.
    Schnapp dir deine Handtasche! befahl sie sich. Und dann nichts wie raus!
    Sie entdeckte ihre Tasche hinter ihm auf dem Nachttisch. Merkwürdig. Hatte sie sie dorthin gelegt? Sie dachte, sie hätte sie bei der Tür auf den Fußboden fallen lassen. Aber egal, wie die Tasche auf den Nachttisch geraten war - sie musste sie haben. Sie nutzte den Moment, als er sich zum Bett beugte und nach seinem Pullover griff. Mit angehaltenem Atem huschte sie an ihm vorbei. Trevs Duft hüllte sie ein.
    Ein kurzer Abschiedskuss. Nur ein letzter Kuss ...
    Sie klemmte sich die Tasche unter den Arm und steuerte auf die Tür zu. Er stellte sich ihr in den Weg - halb nackt und barfuss und atemberaubend männlich. "Wenn du gehen musst, begleite ich dich zu deinem Wagen", sagte er ruhig, den Blick auf ihrem Gesicht, in der Hand den Pullover. "Gib mir eine Minute, damit ich mich fertig anziehen kann."
    Das Herz ging ihr über. Er war ein so guter, anständiger, fürsorglicher Mann. "Vielen Dank, aber das ist wirklich nicht nötig."
    "Ich bestehe darauf."
    Ihre Knie wurden weich, als in seinen bernsteinfarbenen Augen wieder dieser intensive Ausdruck erschien. Trev hatte eine eigene Art, einer Frau zu signalisieren, dass er sie wollte ohne eine Berührung, ohne ein Wort. Sie hatte seiner stummen Aufforderung nie widerstehen können.
    Nur eine Nacht, flüsterte die Stimme der Versuchung.
    Er senkte den Blick zu ihrem Mund.
    Jennifer fühlte, wie es sie zu ihm trieb. Nein! sagte sie sich und wich zurück.
    "Was ist, Jen? Sag es mir. Was habe ich getan?"
    "Mit dir hat es nichts zu tun. Du warst ... wundervoll", brachte sie mühsam heraus und riss den Blick von ihm los, um die Qual zu beenden. Dann drehte sie sich um und ging.
    Er folgte ihr, zog im Gehen den Pullover über den Kopf. "Einen Moment, Jen. Ich muss mir die Schuhe ..."
    Die Hand am Türknauf, blieb sie stehen. "Nein, bitte, bleib hier." Irgendwie musste sie es fertig bringen, dass er das Interesse an ihr verlor. Und nun erinnerte sie sich an die Rolle, die sie spielte. "Du brauchst mich nicht zu begleiten. Ich habe hier im Hotel noch eine Verabredung."
    Er runzelte die Stirn, als ob er nicht ganz verstand. "Eine Verabredung?" fragte er verblüfft.
    Hatte er vergessen, dass sie eine Professionelle war? Sie hatte es ja selbst für eine Weile vergessen. Oh, wie sehr sie ihre Lüge verabscheute! "Ja. Mit einem anderen Kunden. Er wartet."
    Trevs fassungsloser Ausdruck sagte ihr, dass er ihr nicht glaubte. Oder nicht glauben wollte.
    Um ihrer beider willen musste sie ihn überzeugen. "Ach, übrigens, dabei fällt mir ein ...", sie lächelte verkrampft, "... du schuldest mir noch die Bezahlung." Ihr Herz trommelte so laut, dass sie kaum ihre eigenen Worte hörte. Wie viel sollte sie verlangen? Sie hatte keine Ahnung, was für Honorare in diesem Gewerbe üblich waren. "Es macht fünfzig Dollar", sagte sie aufs Geratewohl.
    Er starrte sie weiterhin an. Dann aber, ganz allmählich, veränderte sich sein Blick. Die Intensität schwand. Und das Begehren. Fort war die Glut, die Entschlossenheit ... und sogar die Verwunderung. Was immer er jetzt dachte und fühlte - ein Schild hatte sich darüber gesenkt. Ein kalter, harter Schild, der sie höchst
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