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Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)

Titel: Lichtpfade - Die Chroniken der Akkadier II (Gesamtausgabe)
Autoren: Jordan Bay
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Die Akkadia schrie das letzte Wort und fiel Selene in die Arme. „Wie geil ist das denn?!“
    Sie ließ sich von ihr drücken, während draußen Knallgeräusche einer Feuerwerksshow ertönten. Selene genoss Elíns Nähe sehr – ihre Unverfrorenheit und diese unbezwingbare Lebensfreude. Das Mädel war einfach ansteckend und konnte Selene sogar darüber hinwegtrösten, dass sie seit einer Woche nichts von Jolina gehört hatte und die Ahne vermutlich auch nicht zur Hochzeit kommen würde. Angesichts der Tatsache, dass Jolina der Grund war, warum Roven und Selene einander gefunden hatten, schon traurig. Aber eine Halbgöttin hatte eben einen vollen Terminkalender.
    „Wie fühlst du dich?“, fragte Elín. „Geht’s dir gut? Alles klar?“
    „Ja, ich bin nervös. Aber ich freue mich.“
    „Genau. Heiraten ist so cool!“ Elín ließ ihren Blick durch die Suite schweifen und drehte sich zurück. „Und wir sind in Vegas!“ Sie jubelte lautstark. „Und du siehst so toll aus. Wie die Unschuld in Person. Oder ‚Bloody Mary‘. Vielleicht auch beides. Ein Wolf im Schafspelz. Oder besser: ein Löwe im Brautkleid.“ Sie klatschte in die Hände in lachte über sich selbst.
    Selene gackerte unweigerlich mit. „Was ist denn mit dir los?“
    „Ach, nichts. Ich bin wund und mag nicht mehr an Sex denken. Da werde ich immer albern.“ Sie zuckte mit der Schulter.
    Im Hotelflur erklang lautes Gelächter, tief und rau. Eindeutig Männer. Womöglich Akkadier.
    „Wer kommt denn alles?“, fragte Elín und schlich zur Tür.
    „Ich weiß nicht genau. Ein paar Freunde von Roven?“
    Seit dem Kampf gegen Assora im Hochland von Island hatte Roven mehrere der Unsterblichen, die er seit Jahrhunderten kannte, wieder ausfindig gemacht, um im Fall eines Krieges schnellstmöglich in Kontakt treten zu können. Doch die meisten davon würde Selene heute zum ersten Mal sehen.
    Die Akkadia überprüfte ihre Frisur ein letztes Mal. Sie trug die schwarzen Wellen offen, wie Roven es mochte, hatte nur zwei einzelne Strähnen nach hinten gesteckt.
    Elín öffnete die Tür und linste durch den Spalt nach draußen, drehte sich dann mit großen Augen um. „Meine Fresse! Das musst man gesehen haben. Einer größer und schöner als der andere!“
    Selene grinste. „Ja. Auf einem Haufen sind sie schon eine Naturgewalt.“
    „Das ist wie … eine Bullenparade in ’ner Stierkampfarena. Fehlt nur ein rotes Tuch. Hast du eins?“, fragte Elín und schaute zu ihr. „Das würde ich zu gern ausprobieren!“ Sie zog gackernd den Kopf ein und sah wieder nach draußen.
    Selene trat hinter sie und warf ebenfalls einen Blick nach draußen.
    Am anderen Ende des langen Flures stand Roven inmitten einer Horde von Akkadiern, die sich mit kräftigen Handschlägen und Schulterklopfen begrüßten. Sie erkannte Illian und Alejandro wieder. Beide hatten Roven in Island unterstützt. Illian trug sein hellbraunes Haar zu einem eleganten Zopf, was die feinen Gesichtszüge noch edler wirken ließ. Den schlanken Körper kleidete ein dunkelblauer Anzug, der mit goldenen Knöpfen und Stickereien verziert war. Er hätte prima in eine italienische Oper gepasst.
    Alejandro hingegen erschien wie der Krieger eines Naturstamms. Der Irokesenschnitt auf seinem dunklen Schädel verlängerte sich nach hinten bis zu den schmalen Hüften. Die Augen wirkten exotisch, die Mimik hart. Das weiße Hemd und die dunkle Leinenhose mussten das Schickste sein, was seine Kommode herzugeben hatte.
    Roven selbst trug seinen schwarzen Anzug und ein Seidenhemd, das die gleiche Farbe besaß wie seine saphirblauen Augen.
    Und zwischen all den großgewachsenen Unsterblichen stand Jason wie ein Jüngling.
    „Was meinst du? Wenn wir ’ne Packung Steroide hinschmeißen, ob sich alle draufstürzen?“, fragte Elín und fuhr fort, bevor Selene etwas erwidern konnte. „Ach, übrigens …“ Sie drehte sich halb zu ihr um. „Du bist zwar die, die heute heiratet, aber“, die Akkadia sah wieder nach draußen, als Ju aus seinem Zimmer kam und sich zu den anderen Unsterblichen gesellte, „ich hab den Größten!“
    Selene brach in schallendes Gelächter aus und zerrte Elín von der Tür, bevor sie jemand entdecken konnte.
    Als sie wieder Luft bekam, tupfte sie sich die Tränen aus den Augenwinkeln und schaute Elín blinzelnd an. „Ich wollte dich noch etwas fragen.“
     
    Thanju folgte den anderen hinein in eine der drei Kapellen des Hotels, die allesamt auf die Poolterrasse und den angrenzenden Garten
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