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Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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Bilder waren wackelig und nicht besonders scharf. Das Gesicht war undeutlich. Aber Edilio erkannte ihn sofort.
    In der Einblendung am unteren Bildschirmrand stand, dass der noch nicht identifizierte Überlebende in ein Krankenhaus südlich von San Luis Obispo gebracht wurde.
    »Ich muss nach San Luis!«, rief Edilio.
    »Wieso nach San Luis?«
    Edilio seufzte und konnte ein paar Minuten lang nicht sprechen. Sein Herz fühlte sich an, als würde es gleich platzen.
    Er riss ein Blatt von der Küchenrolle und drückte es auf seine Augen. Er hatte nicht mehr das Gefühl, kurz vor einem Herzinfarkt zu stehen, sondern eher, jeden Moment einen Lachanfall zu bekommen.
    »Mama, setz dich hin. Ich muss dir was Wichtiges sagen.«
    Connie ging, nachdem sie Sams Fragen beantwortet und ihm alles erzählt hatte. So genau hätte er es eigentlich nicht wissen wollen, aber das kam davon, wenn man Antworten verlangte.
    Er saß im Bett und hatte das Gefühl, außer Atem zu sein. Und ratlos.
    Er musste mit Astrid reden. Aber wie? Sie fingen seine Anrufe ab und …
    »Ist das dein Ernst?«, fragte er sich laut. »Davon lässt du dich aufhalten?«
    Das Krankenhaus befand sich auf dem Campus der University of Southern California. Es war ein relativ alter Gebäudekomplex und die Zimmer hatten Fenster, die sich öffnen ließen.
    Ein offenes Fenster. Und ein paar Bettlaken. Er streckte den Kopf hinaus. Sein Zimmer lag zwar im zwölften Stock, aber nur zwei Etagen über dem Dach eines anderen Gebäudeflügels.
    Er ging in das winzige Bad und entfernte die Bandagen. Das tat weh. Die Wunden waren noch nicht verheilt. Das, was er als Nächstes vorhatte, würde erst recht wehtun. Manche der bereits verschorften Wunden würden wahrscheinlich wieder aufplatzen.
    Na und? Erinnere dich, als du … Nein, sagte sich Sam, erinnere dich lieber nicht.
    Er zog sich rasch an, verknotete die Laken und formte eine Schleife, die er um ein Rohr neben seinem Fenster schlang. Und dann, ohne weiter darüber nachzudenken, schwang er die Beine über den Sims und ließ sich hinuntergleiten.
    Unten angekommen, holte er die Laken zu sich herab. Erst dann stützte er sich auf den Knien auf und wartete, dass der Schmerz nachließ.
    Auf seinem Bett lag ein Zettel. Darauf stand: Bin verpufft! Er hoffte, die Wachen würden das witzig finden.
    Da das Dach des Anbaus an das Hauptgebäude anschloss, müsste er jetzt nur noch ein offenes Fenster finden. Er ging die Fenster der Reihe nach ab. Lauter Krankenzimmer mit Patienten drin. Als ihm ein alter Mann winkte, winkte Sam zurück.
    Eines der Fenster stand offen. Es war ein Büro, wahrscheinlich von einem der Ärzte.
    Sam stieg ein und blickte sich rasch um. Im Schrank hing ein Anzug. Keine Börse, also auch kein Geld. Blöd. In der Außenwelt war man ohne Geld ziemlich aufgeschmissen.
    Auf dem Tisch stand ein Computer. Er war durch ein Passwort geschützt.
    Sam knackte es beim ersten Versuch, da es password lautete. Nicht wirklich originell, weil es so viele verwendeten.
    Sam musste lachen. »Die Leute sind noch genauso bescheuert wie früher.«
    Okay, wer würde ihm helfen? Und von wem ließ sich die Telefonnummer herausfinden? Er erinnerte sich nur an eine Nummer von früher, doch wer sagte, dass Quinn ein Handy hatte? Und wenn, dass er immer noch unter der alten Nummer erreichbar war?
    Er öffnete ein SMS -Programm und schrieb: Hier ist Sam. Ich brauche Hilfe.
    Während er wartete, durchsuchte er den Schreibtisch und rechnete mit einer Nachricht, dass die SMS nicht zustellbar war. In einer Schublade fand er einen Fünfdollarschein.
    Dann kam ein Signalton. Eine Antwort!
    Sam? Sam T?
    Hey, Fischer , tippte Sam, ich bin im Krankenhaus, ich haue ab.
    Gleich darauf die Antwort: Du gehst surfen, richtig?
    Sam lachte. Ja, das hätte er jetzt wirklich gerne getan.
    Ehe er antworten konnte, kam die nächste Nachricht: Bin schon unterwegs, Q.
    Quinn hatte kein Auto und auch keinen Führerschein. Dafür war er noch zu jung. Aber er hatte eine Mutter, der er alles über das Leben in der FAYZ erzählt hatte.
    »Der Sam ?«, fragte sie. » Dein Sam?«
    »Mein Sam«, antwortete Quinn.
    »Steig in den Wagen.«
    Quinn drückte ihr spontan einen Kuss auf die Wange. Die Fahrt würde eine Stunde dauern. Die Gaithers waren nach Santa Monica gezogen, wo sein Vater einen guten Job gefunden hatte und sie zu Quinns Freude nur zehn Häuserblocks vom Santa Monica Pier entfernt wohnten.
    Sam hatte ihm geschrieben, sie sollten das Parkhaus der Klinik
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