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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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er.
    »Ein Fluggerät«, berichtigte Val Con und streckte die Arme aus. »Ich trage jetzt Miri, Hakan. Vielen Dank für deine Hilfe.«
    »Was?« Hakans Gesicht nahm einen störrischen Ausdruck an. »Du lässt mich zu einem Fluggerät fahren, das mitten in der Wildnis steht, Miri ist verletzt und fantasiert, und jetzt soll ich dich einfach hier zurücklassen?« Er schüttelte den Kopf. »Kommt gar nicht infrage.«
    Val Con dachte nach. Hakan hatte recht, er konnte ihn nicht einfach abwimmeln und wegschicken. Er stand tief in seiner Schuld. »Wie du willst. Komm mit, aber Eile ist geboten.«
    Der Autodoc befand sich hinter einer Trennwand direkt gegenüber dem Kontrollraum. Val Con drückte auf einen Schalter, und die transparente Tür ging auf. Er sagte Hakan, er solle Miri auf den Untersuchungstisch legen, danach schenkte er seinem Freund keine Beachtung mehr, sondern kümmerte sich nur noch um Miri.
    Er zog ihr die blutbefleckte Jacke und die Bluse aus, anschließend die Stiefel und schließlich den Rock. Zum Glück hatte die Abteilung für Innere Angelegenheiten sig’Aldas Schiff mit dem besten Autodoc ausgestattet, der zur Verfügung stand. Er aktivierte ihn, verließ die Medi-Zelle, schloss die Tür und sah mit angehaltenem Atem zu, wie eine Anzahl von Lichtern zu flackern begann, während der Autodoc eine Diagnose erstellte; er untersuchte Miris Verletzungen, nahm Blut ab, machte Röntgenaufnahmen und maß die Gehirnströme. Ein akustisches Signal erklang, und auf dem Schirm über der Tür erschien ein Text.
     
    SCHUSSVERLETZUNG OBERER THORAX. KEINE FREMDKÖRPER IM BRUSTBEREICH GEFUNDEN. KOMPLIKATIONEN: BLUTVERLUST, SCHOCK, UNTERKÜHLUNG. SPUREN EINER PSYCHOSTIMULATIVEN DROGE ENTDECKT. UNGEFÄHRE DAUER DES HEILUNGSPROZESSES: ZWEI STUNDEN UND FÜNFUNDVIERZIG MINUTEN.
     
    Die klare Scheibe verdunkelte sich. Val Con erschauerte, und vor Erleichterung bekam er weiche Knie. Alles würde gut werden.
    »Cory?« Hakans Stimme riss ihn aus seiner Versunkenheit. Val Con drehte sich um und sah seinen Freund an.
    Hakans Gesicht war unnatürlich blass, und er schien zu zittern.
    »Ja.«
    »Wo ist Miri?«
    Val Con deutete auf die Tür zur Medi-Zelle. »Da drin. Das ist ein …« Er unterbrach sich und deutete auf den Monitor. »Hier drin wird Miri von ihren Verletzungen geheilt, Hakan. In circa drei Stunden ist sie wiederhergestellt.« Er lächelte leicht. »Sie muss dann zwar noch ruhen, bis sie wieder zu Kräften kommt, aber sie schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.«
    Hakan runzelte die Stirn. »Und diese Maschine ist jetzt dabei, Miri zu behandeln?«
    »Ja.«
    Der Musiker nickte, blickte in die Runde und straffte die Schultern. »Ich habe schon früher Flugzeuge gesehen, Cory. Und das hier ist kein Flugzeug.«
    »Du hast vollkommen recht, Hakan«, erwiderte Val Con ruhig. »Es ist tatsächlich keines.«
    »Was ist es dann?«
    Val Con überlegte kurz. »Wie ich schon sagte, Hakan, es ist ein Fluggerät. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Das Beste wird sein, du vergisst, dass du es überhaupt zu Gesicht bekommen hast.«
    Hakan starrte ihn an. Val Con entfernte sich von der Medi-Zelle und ging an die Menütafel. »Möchtest du vielleicht eine Tasse Tee?«
    »Tee?« Hakan schüttelte verwirrt den Kopf. Er betrachtete Val Con, als sähe er ihn zum ersten Mal. »Warum eigentlich nicht? Doch, ich hätte gern eine Tasse Tee.«
    Val Con forderte zwei Tassen Tee an – einen gesüßten für seinen Gast, einen ohne jeden Zusatz für sich selbst –, dann nahm er die Tassen aus dem Ausgabefach und reichte Hakan eine. Er trank einen Schluck und staunte, wie gut der würzige Liadentee schmeckte. Über den Rand seiner Tasse hinweg sah er Hakan an, der wilden Blickes um sich starrte, und zeigte auf den Sitz des Kopiloten.
    »Setz dich, Hakan, und ruhe dich ein Weilchen aus«, schlug er ihm vor.
    Zögernd nahm Hakan auf dem Sessel Platz und nippte vorsichtig an seiner Tasse.
    »Woher kommt der Tee?«, wollte er wissen.
    Ohne mit der Wimper zu zucken antwortete Val Con: »Aus der Küche. Das hast du doch gesehen.«
    »Ich sah nur, wie du an dieser Wand dort auf ein paar Tasten drücktest, und dann gabst du mir die Tasse!« Der Musiker schloss die Augen und schien sich ganz darauf zu konzentrieren, tief durchzuatmen. Val Con ging an die Steueranlage und setzte sich auf den Pilotensessel.
    Nach einer Weile öffnete Hakan die Augen und blickte Val Con fest ins Gesicht, holte tief Luft und fragte: »Und nun verrate mir bitte eines, Cory: Woher
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