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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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sagen, dass er gelogen hat?«, fragte Val Con. Er seufzte. »Was er dir gab, Miri, war eine Mischung aus Cloud und MemStim – eine Droge, die man Agenten gibt, wenn sie Bericht erstatten. MemStim befähigt einen, sich hundertprozentig an bestimmte Dinge zu erinnern.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Kein Wunder, dass sein Herz versagte; vom totalen Vergessen zur absoluten Erinnerung? Das hält keiner aus!« Sie unterbrach sich. »Ein entsetzlicher Tod. Für ihn muss es die Hölle gewesen sein.«
    Val Con nickte. Als ein paar Minuten verstrichen und sie immer noch schwieg, nahm er ihre Hand in seine. »Habe ich jetzt alles gehört, was du mir heute Abend erzählen wolltest, Miri? Ich denke nämlich, du solltest dich wieder hinlegen und versuchen zu schlafen. Du bist noch nicht vollständig genesen.«
    Sie blickte ihn an. Es ist alles in Ordnung, Robertson, sagte sie sich. Es ist wirklich in Ordnung.
    Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte sie, kam genauso unerwartet wie der Tränenausbruch. Sie beugte sich vor, um Val Con zu umarmen und ihre Wange gegen seine zu schmiegen. »Du hast recht. Aber wenn du willst, dass ich statt auf diesem Sessel in einem Bett schlafe, wirst du mich tragen müssen.«
    »Das lässt sich einrichten«, gab er lächelnd zurück.

Vandar
Kosmorn-Senke
     
    S onnenlicht glitzerte auf den schneebedeckten Felsen, und der grelle Glanz trieb Kem die Tränen in die Augen, während sie Hakan hinterherstapfte. Er hatte ihr eine abenteuerliche, geradezu abstruse Geschichte erzählt, auf die sie sich keinen Reim machen konnte. Miri sei verletzt worden, Hakan und Cory hätten sie hierher in diese Wildnis gebracht, dann hatte Cory sie in eine Art Doktor-Maschine gelegt… aus einer Wand kamen Tassen mit heißem Tee, Wände, die leuchteten … und das alles in einem sogenannten Fluggerät, das es unmöglich geben konnte.
    Kem schüttelte den Kopf, spähte mit zusammengekniffenen Augen geradeaus und suchte nach diesem Fluggerät. Etwas, das so groß war, dass immerhin drei Menschen hineinpassten, musste an einem so hellen Tag wie diesem doch zu entdecken sein.
    Jählings blieb Hakan stehen und glotzte auf einen länglichen Abdruck im Schnee. Kem schloss zu ihm auf und schob ihre Hand in seine.
    »Es ist weg!«, stellte er fest und blickte sie mit einem Anflug von Verzweiflung an. »Sie sind weg, Kemmy.«
    Hilflos stand sie neben ihm, betrachtete den Abdruck in dem Schneefeld und blinzelte gegen die Sonne. Mit ausgestrecktem Finger zeigte sie auf einen bestimmten Punkt in der Mulde. »Was ist das, Hakan?«
    Der Gegenstand entpuppte sich als eine flache hölzerne Kiste mit einem perfekt eingepassten Schiebedeckel. Als sie die Box öffneten, entstieg ihr ein kräftiges, würziges Aroma, der ein bisschen an den Duft von Tee erinnerte. In der Kiste befanden sich ein Blatt Papier und ein Beutel.
    »Lieber Hakan, liebe Kem«, begann der Brief, der in Miris runder Handschrift verfasst war.
     
    »Es tut uns sehr leid, dass wir aufbrechen müssen, ohne euch noch einmal gesehen zu haben. Bitte glaubt mir, dass es mir schon viel besser geht und ich wahrscheinlich ein sehr langes Leben vor mir habe, deshalb dürft ihr Cory ein wenig bedauern.
    In der Box befindet sich das Geld, das der König uns gegeben hat, weil er glaubt, wir seien Helden. Dort, wo wir hingehen, können wir mit diesem Geld nichts anfangen, deshalb soll es euch gehören.
    Hakan, ich hätte so gern noch einmal mit euch auf der Bühne gestanden und gesungen, aber die Umstände haben es verhindert. Du bist ein ausgezeichneter Musiker und ein guter Freund. Vergiss nie, dass du in erster Linie musizierst, weil es dir Spaß macht.
    Kem, ich verdanke dir so viel! Es tut mir aufrichtig leid, dass wir dir und Hakan mitunter große Probleme bereitet haben. Wir danken euch noch einmal für eure Hilfe. Richtet Zhena Trelu bitte aus, dass wir nicht zurückkommen werden. Auch ihr gilt unser Dank. Sie hat uns in einer Situation geholfen, in der wir ihre Unterstützung wirklich nötig hatten. Wir lieben euch alle.
    Miri.«
     
    Darunter stand in einer gestochen scharfen, nach links geneigten Schrift: »Miri und ich wünschen euch ein langes, glückliches Leben. Wir werden euch beide sehr vermissen und oft und gern an euch denken. Möge die Musik euch stets begleiten. Cory.«
    Das war alles. Kem kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. Als sie von dem Brief hochblickte, sah sie, dass Hakan um die längliche Mulde herumging und aufmerksam in alle Richtungen
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